Ulm News, 24.08.2018 12:22
Vor 40 Jahren: 60 000 Fans beim Summertime-Festival mit Frank Zappa, Genesis, Joan Baez und Scorpions in der Au
Vor 40 Jahren: Am 26. August 1978 fand in der Ulmer Friedrichsau das Summertime-Festival mit Frank Zappa, Brand X, Joan Baez, Alvin Lee's Ten Years After, John McLaughlin und Genesis sowie der damals unbekannten Newcomer-Hardrockgruppe Scorpions. Veranstalter waren der legendaräe deutsche Konzert-Guru Fritz Rau, Georg "Smoke" Vucic und der damals 20-jährige Carlheinz Gern. Es war das bis dahin größte Festival in Deutschland. Ulm wurde überrannt. Es kamen 60 000 Musikfans in die Friedrichsau statt der erwarteten 20 000. Die Au war danach verwüstet und das Magazin "Stern" widmete dem Summertime-Festival 16 Hochglanzseiten.
Das "Summertime"-Open-Air in der Ulmer Friedrichsau am 26. August 1978 war das erste richtige Rock-und Pop-Festival in Ulm. Es war seinerzeit aber auch das größte Rockfestival in der Deutschland und erregte auch wegen des prominenten Line Ups bundesweit für Aufsehen.
Das Magazin Stern widmete dem Popereignis danach Bilderseiten und eher kritische Berichte. Schließlich gab es organisatorisches Chaos, heftiges Gedränge und fehlende Müllsäcke auf der zu kleinen Festivalwiese in der Friedrichsau, die zweii Jahre später im Rahmen der Landesgartenschau vollkommen umgebaut und neu gestaltet wurde.
Unter der Enge und den vielen Festivalbesuchern litt natürlich auch die Atmosphäre.
Der Grund für das Chaos war einfach: Statt der erwarteten 20 000 Musikfans drängten sich 60 000 auf der Wiese, um Genesis, Frank Zappa, Joan Baez, Ten Years Later, John McLaughlin, Brand X und die Scorpions zu hören.
Kleiner organisatorischer Fehler: Der Eingang war in der Nähe der Bühne, was die Situation auf dem Platz nicht gerade entzerrte.
Der große Konzertveranstalter Fritz Rau agierte in Ulm auf Hochtouren. Der nette Hesse, später erhielt er den Spitznamen "Ayatolla Choleri", wirbelte auf und hinter der Bühne, nahm im Hagel der Dosen, die empörte Fans auf die Bühne warfen, Joan Baez in Schutz und versuchte nach Inforamtionen von ulm-news in seinem etwas jammerigen Badisch-Hessisch die Fans zu beruhigen. Joan Baez wollte weiter singen, die Fans wollten das auch, aber der Zeitplan ließ es nicht zu. Rau brachte die Protestsängerin von der Bühne.
Richtig aktiv ging Fritz Rau gegen Musikfans vor, die vom Neu-Ulmer Donauufer aus, durch die Donau zum Festivalgelände schwimmen und das Musikereignis kostenlos konsumieren wollten. Joan Baez hatte ihren Song "we shall overcome" den Fans am bayerischen Donauufer gewidmet. Diese nahmen das wörtlich und sprangen in die Donau.
Der große Veranstalter persönlich setzte sich ins Boot der Wasserwacht und wies die ungebetenen Besucher lautstark und wortgewaltig wieder zurück ans andere Donauufer.
Fritz Rau erinnerte sich an das damals größte Rockfestival später immer gern und auch sehr selbstkritisch zurück - meist fiel ihm eine neue Anekdote ein, etwa dass der Bürgerschreck Frank Zappa nach seinem Auftritt in der Friedrichsau etwas außerhalb wohnte. Zappa und seine Band Mothers of Invention nächtigten in Langenau im Hotel Weisses Ross.
Fritz Rau und sein damaliger Ulmer Kompagnon, der 20-jährige Carlheinz Gern, bescherten Ulm ein unvergessliches und schon nach kurzer Zeit legendäres Open Air Festival. Wegen des damals unglaublichen Staraufgebots, das in der Provinz auf der Bühne stand, aber auch wegen der chaotischen Zustände auf dem Gelände und in Ulm - verursacht durch 60 000 Musikfans.






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