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Ulm News, 30.06.2018 15:00

30. Juni 2018 von Ralf Grimminger
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Klebroboter der Zukunft - 6. Klebtechnisches Kolloquium Ulm an der Hochschule Ulm


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Beschreibung: Dr. Jens Holtmannspötter vom Wehrwissenschaftlichen Instituts für Werk- und Betriebsstoffe der Bundeswehr (WIWeB) sprach auf dem KKU über das strukturelle Kleben mit kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK).

Fotograf: Philipp Niemöller/Hochschule Ulm

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Die Klebtechnik ist die essentielle Fügetechnik des 21. Jahrhunderts. Sie verbindet verschiedenste Werkstoffe so, dass es zu möglichst geringen Beeinträchtigungen der Werkstoffeigenschaften und gleichzeitig zu einer stärkeren Verbindung der Werkstoffe kommt. Stand vor einigen Jahren noch die Qualitätssicherung im Mittelpunkt des Expertentreffens, wurde beim 6. Klebtechnischen Kolloquium Ulm (KKU) ein Überblick über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Klebtechnik und neueste Entwicklungen in der Forschung gegeben.

 Professor Franz Böhm, Dekan der gastgebenden Fakultät Produktionstechnik und Produktionswirtschaft, betonte in seiner Begrüßung den Stellenwert der Klebtechnik an der Hochschule: „Der Schwerpunkt der klebtechnischen Ausbildung und Kompetenz an unserer Hochschule ist einzigartig in Baden-Württemberg.“ Rektor Volker Reuter lud die Gäste aus der Wirtschaft dazu ein, auch nach dem KKU mit der Hochschule in Kontakt zu bleiben, um Möglichkeiten der Kooperation und des Wissenschaftstransfers auszuloten. In seiner Keynote sprach Dr. Jens Holtmannspötter über die Forschungsergebnisse des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Werk- und Betriebsstoffe der Bundeswehr (WIWeB) zum strukturellen Kleben von kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK). Das WIWeB bündelt das Knowhow der Bundeswehr im Bereich Materialtechnik. Da die modernen Waffensysteme der Bundeswehr zum Großteil aus Verbundstoffen bestehen, sei eigene Kompetenz wichtig, so Holtmannspötter. Im Bereich der Klebtechnik steht die Forschung vor zwei großen Herausforderungen: Zum einen können klebtechnisch zusammengefügte Produkte nicht zerstörungsfrei auf die Qualität der Klebung hin geprüft werden, zum anderen ist der Bereich der Adhäsion (Oberflächenhaftung) so klein, dass er messtechnisch nur mi höchstem Aufwand erfaßbar ist.
Wichtig ist daher das Modellwissen über die Oberflächen der Verbundstoffe und der Kleber, sowie über die Materialeigenschaften der eingesetzten Stoffe zu verbessern. Außerdem müssen die Analyseinstrumente verfeinert werden. So setzt das WIWeB auf Nanoanalytik anstatt auf Lichtmikroskope, um die Oberflächenbeschaffenheit der Stoffe besser abbilden zu können.
 Die Erkenntnisse der Forschung des WIWeB im Bereich des strukturellen Klebens führten zur Entwicklung des Future Mobile Repair Systems (FMRS). Der Fräsroboter kann mittels Saugknöpfen an der Schadensstelle eines Fluggerätes, das mit Verbundstoffen konstruiert wurde, angebracht werden, den Schaden per Laser abscannen und dem zuständigen Ingenieur ein genaues 3-D-Bild per Augmented Reality zusenden. Anschließend kann das FMRS Schicht für Schicht des Verbundstoffes abtragen. Somit kann die Grundlage für eine Reparaturklebung geschaffen werden, bei der das Material möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen wird.
Noch wird die Hightech-Maschine nur im Laborversuch eingesetzt, aber das Interesse großer Airlines an der Maschine des WIWeB zeigt, wie zukunftsweisend der Reparaturroboter ist, der deutlich schneller Schäden an Verbundstoffen ausbessern kann, als das bisher möglich ist.
Organisator Professor Christian Dietrich zeigte sich begeistert vom diesjährigen Klebtechnischen Kolloqium Ulm: „Die Klebtechnik entwächst ihren Kinderschuhen. Die eingeführte Qualitätsnorm DIN 2304 sorgt für eine Verstetigung hochqualitativer Klebeergebnisse. Neben dem hochspannenden Vortrag von Dr. Holtmannspötter gab es noch interessante Vorträge und Diskussionen zu aktuellen Themen wie kombinierten Härtungsmechanismen, erweiterten Eigenschaftsprofilen von Klebstoffen sowie zu Klebbändern, eine oftmals unterschätzte Technologie.“
Pünktlich zum Anpfiff der zweiten Halbzeit des WM-Spiels endete das KKU, so dass die Teilnehmer noch zum Public Viewing der Verfassten Studierendenschaft der Hochschule Ulm schlendern konnten. Auch wenn dieser Teil des Tages dann weit weniger ertragreich als das KKU war.

Klebtechnik an der Hochschule Ulm

Studierende der meisten Studiengänge der Hochschule haben die Möglichkeit, das Wahlfach „Klebtechnik mit Labor“ zu besuchen. Im Anschluss können die Studierenden auch die Prüfung zum „Klebpraktiker“ ablegen, und sich so eine wichtige Zusatzqualifikation sichern. Aufbauend darauf können Studierende der Hochschule Ulm auch die Qualifikation zur „Klebfachkraft“ erwerben. Im Rahmen des Weiterbildungsangebots der Hochschule können sich externe Interessierte ebenfalls zum „Klebpraktiker“ bzw. zur „Klebfachkraft“ ausbilden lassen. Beide Kurse werden seit 2008 im Auftrag des Fraunhofer Institut IFAM, Bremen, durchgeführt.



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