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Ulm News, 16.07.2017 11:37

16. Juli 2017 von Ralf Grimminger
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Grace Jones verzaubert Fans - 51. Montreux Jazz Festival mit zahlreichen Höhepunkten


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Beschreibung: Montreux Jazz Festival 2017

Fotograf: Emilien Itim

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Die 51. Ausgabe des Montreux Jazz Festival lockte über 230 000 Besucher an den Genfersee. Insgesamt gab es während der 16 Festivaltage 380 Konzerte, etwa 90 000 Besucher kamen zu den kostenpflichtigen Konzerten in den drei Sälen. Höhepunkte des diesjährigen Festivals waren die Konzerte von Grace Jones, Brian Wilson oder auch der Schweizer Elektro-Pioniere von Yello, die das erste Mal nach 39 Jahren live in der Schweiz auftraten. 

Das Montreux Jazz Festival, dem in diesem Jahr der absolute Megastar wie in den vergangenen Jahren Radiohead, Lady Gaga, Prince oder Muse fehlte, prägten vor allem schwarze Künstler wie Erykah Badu, Usher, The Roots, Lauryn Hill, die enttäuschte und mit Popstargetue irritierte, oder Michael Kiwanuka, der die Zuhörer ohne Show und Gimmicks mit seinen Liedern tief berührte. Superstar Usher ging mit dünner Stimme unter, weil ihn seine „Begleitband“ an diesem Abend, The Roots, mit ihrer ganzen Wucht an die Wand spielte.
Zu den ganz großen Momenten zählte die Show von Grace Jones. Die 80er Jahre Ikone, Model und Sängerin trat nur mit einem Mieder bekleidet auf, war ansonsten nackt und nur mit Bodypainting und afrikanischen Zeichen bedeckt. Nach jedem Lied kleidete sich die 69-jährige Künstlerin in neue außergewöhnliche Kostüme, ließ während des Umkleidens im Bühnendunkel aus dem Off einige derbe Sprüche Richtung Publikum los und machte im Stile eine Voodoo-Königin voller Energie weiter. Grace Jones bot eine perfekte, bunte, schrille und sehr coole Show in Montreux, deren Höhepunkt der Song „Slave to the Rhythm“ war, den sie gut 20 Minuten lang den Hula Hupp-Reifen schwingend zelebrierte und nebenbei auch noch die Band vorstellte.
Zuvor hatte sie eine druckvolle Version von „Love ist he drug“ von Roxy Music gesungen, das Bryan Ferry am Tag drauf nicht so stark spielte. Dennoch bot 71-jährige Bryan Ferry, nach wie vor ein stilvoller, cooler Dandy am Mikro, ein energiegeladenes Konzert, bei dem sich die hervorragende Band und der nach wie vor beeindruckende Sänger mit starker Stimme bemühten, so nah wie möglich am Original und den Plattenaufnahmen zu bleiben.
Auf Bryan Ferry folgte am gleichen Abend Brian Wilson, dem die Energie schon etwas abhanden gekommen ist. Der Beach Boys Mastermind führte mit einer grandiosen Band und einigen alten Weggefährten wie Blondie Chaplin Songs des wegweisenden Pop-Album „Pet Sounds“ auf, die dann Mitte des Konzert ob ihrer Komplexität (inklusive Hundegebell) etwas die Stimmung im Saal drosselten. Brian Wilson saß am alten E-Piano und sang mal besser, mal schlechter, rührend und mit dünner, brüchiger Stimme seine großen Hits an. Den Rest übernahm dann die Band, die zum Ende des Konzerts mit Beach Boys-Hits den Saal zum Kochen brachte.
Im etwas kleineren zweiten Saal im Festspielhaus lief auch in diesem Jahr das jüngere, innovativere Programm. Dort überzeugten beispielsweise die Bands Dua Lipa, rockte Tash Sultana ganz allein mit ihrer Gitarre den Saal und hinterließ Peter Doherty, der vorwiegend ruhige Songs seines aktuellen Hamburg-Albums spielte, zwiespältige Eindrücke. Sein Konzert war zerfahren, hatte aber doch sehr intensive Momemnte. Doherty ist ein Großer, trotz Alkohol- und Drogenproblemen. Stark waren „LP“, beeindruckend die Schlagzeugkaskaden von „Youngr“, die New Romantics von „Roosevelt“ und grandios und großmäulig „The 1975& amp; amp;ld quo;. Die Schweizer Elektro-Pioniere von „Yello“ spielten in Montreux ihr erste Live-Konzert seit 39 Jahren in der Schweiz und entf esselten dementsprechende Beifallstürme, während Michael Kiwanuka das Publikum mit seinen ruhigen einfühlsamen Liedern in den Bann zog. Außergewöhnlich auch das Gastspiel der Fleet Foxes am Genfersee. Die Erneuerer der amerikanischen Folkszene überzeugten mit Präsenz, perfektem vielstimmingem Gesang und eingängigen, aber nie einfachen Folksongs.  
Keine optimale Location ist der Jazzclub, der es aber ermöglicht, dass beim Jazzfestival auch 16 Tage lang Jazz gespielt wird. Hier erhielten die deutschen Jazz-Trompeter Till Brönner und Joo Kraus (mit Montreux Piano-Wettbewerbgewinnerin Marialy Pacheco) mit ihrend Formationen viel Beifall und spielten nahezu alle derzeit wichtigen Jazzer wie Trilok Gurtu, Bill Frisell, Kurt Rosenwinkel, Mike Stern, Mavis Staples, John Scofield, Fourplay oder Wolfgang Muthspiel großartige Konzerte. Ergänzt wurde das vielfältige Programm durch kostenfreie Konzerte, DJ-Sets, Wettbewerbe und Workshops – und eine Konzertreihe an ausgesuchten Orten in der Stadt.
Auch auf diese Weise bleibt das legendäre, ehrwürdige Montreux Jazz Festival, an dem sich praktisch alle großen europäischen Festivals dieser Art orientieren, ständig in Bewegung und somit attraktiv für Festivalbesucher jeglichen Alters. Montreux swingt an diesen Festivaltagen und ist nach wie vor ein Premium-Festival, das große Kunst in kleinen Sälen bei bester Qualität bietet mit meist entspannten Künstlern, die die Urlaubsstimmung an diesem grandiosen Festivalort am Genfersee genießen. Auch der über 80-jährige Quincy Jones weilte 16 Tage – wie in jedem Jahr – während des Festivals in Montreux, sagte Bands an und genoss die Atmosphäre und die Begegnungen mit anderen Künstlern, ehe er weiterflog nach Stuttgart zur „Jazz Open“, mittlerweile ein kleiner Montreux-Ableger mit viel Qualität, wo er am Sonntag ein Abendprogramm mit herausragenden Künstlern präsentierte. 



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