Ulm News, 26.12.2016 23:21
Verletzungsgeschwächtes Ulmer Basketballteam besiegt Bayern München verdient mit 79:87 Punkten


Beschreibung: Bayern München - ratiopharm ulm
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Fotograf: Alexander Fischer
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ratiopharm ulm holte sich am Montagabend ohne Spielmacher Per Günther und Center Tim Ohlbrecht den ersten Auswärtssieg beim FC Bayern Basketball und bleibt Tabellenführer in der easyCredit Basketball Bundesliga. Die Ulmer Basketballer gewannen mit 79:87 (40:41) gegen die favorisierten Bayern dank einer taktischen Meisterleistung, einer herausragenden Defensive und einer überragenden Teamleistung. Die um jeden Ball kämpfenden Schwaben ließen sich durch die schwere Verletzung von Tim Ohlbrecht (Kreuzbandverletzung) nur kurz aus dem Konzept bringen, danach hieß es: Jetzt erst recht. Herausragend in den Ulmer Reihen spielten Chris Babb (16 Punkte), Augustine Rubit (14) und - einmal mehr - Raymar Morgan mit 21 Punkten und 7 Rebounds.
Der „Weihnachtsfluch“ im Audi Dome ist besiegt. ratiopharm ulm holte sich nach vier Niederlagen in Folge rund um Weihnachten den ersten Sieg in der bayerischen Landeshauptstadt und steht nach dem 15. Saisonsieg weiterhin ungeschlagen an der Tabellenspitze der easyCredit BBL.
Dabei mussten die Ulmer am 2. Weihnachtsfeiertag einen echten Rückschlag verkraften, als Tim Ohlbrecht zu Beginn des 2. Viertels mit einer vermutlich schwereren Knieverletzung zu Boden ging. Doch seine Teamkollegen nahmen den Schock als Ansporn: „Nach dem Ausfall von Tim haben wir erst recht angefangen zu kämpfen. Wir haben den Sieg für Tim geholt“, so Karsten Tadda, der seine beste Leistung im Trikot von ratiopharm ulm ablieferte (9 Punkte). „Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen, bei dem wir viele schwierige Situationen verarbeiten mussten. Die Mannschaft hat trotzdem gegen eine sehr gute Münchner Mannschaft dagegen gehalten und immer wieder die richtigen Lösungen gefunden. Das nötigt mir allerhöchsten Respekt ab“, lobte Head Coach Thorsten Leibenath die unermüdliche kämpferische Bestleistung seiner Mannschaft.
Mit einer starken Defensive und viel Herz zog ratiopharm ulm dem effektivsten Offensivteam der Liga am 2. Weihnachtsfeiertag den Zahn und hielt den FC Bayern 10 Prozent unter seiner durchschnittlichen Feldwurf-Quote (53,6%). Die schnellen Finger von Raymar Morgan (3 Steals) und Co. zwangen die Gastgeber in 18 Ballverluste, während ratiopharm ulm seine 16 Turnovers mit einer starken Trefferquote von Downtown (10/20) kompensieren konnte.
Nach dem Ausfall von Tim Ohlbrecht zu Beginn des zweiten Viertels musste ratiopharm ulm die schwere Aufgabe im Audi Dome gleich ohne seine beiden deutschen Allstars lösen – und tat das bravourös, weil mit Raymar Morgan (21 Punkte) und Augustine Rubit (14) die Big Man-Kollegen für Ohlbrecht in die Presche sprangen. Morgan war so bereits zum neunten Mal in dieser Saison Ulmer Topscorer, griff sich dazu 7 Rebounds und markierte je 3 Steals und Assists.
1. Viertel (21:25): Mit einem Dreierregen sowie einer physischen Defensive eröffnete ratiopharm ulm den Weihnachtsgipfel im Audi Dome und konterte damit einen 7:3-Start der Bayern: Da’Sean Butler, Braydon Hobbs und Chris Babb vom Parkplatz sorgten zunächst für den Ausgleich (9:9, 4.), bevor Raymar Morgan mit dem ersten Ulmer Zweier für die erste Ulmer Führung (9:11) nach vier Minuten verantwortlich war. Und als Butler per And-One nachlegte und Taylor Braun den vierten Treffer von jenseits der 6,75 Meter markierte, wuchs der Vorsprung der Gäste weiter an (11:17, 5.). Dem kurzzeitigen 8 Punkte-Rückstand (11:19, 7.) hatte dann aber besonders Danilo Barthel etwas entgegen zu setzen. Mit 3/3 Treffern (8 Punkte) aus dem Feld – inklusive sehenswertem Alley-oop-Dunk – war das Punktepolster auf 2 Pünktchen geschmolzen (21:23). Den Endpunkt setzte dann aber Tim Ohlbrecht, der sich einer bayrischen Doppeldeckung zum Trotz zum 21:25 wühlte.
2. Viertel (19:16): Doch nach dem starken Auftakt erlebten die Ulmer im zweiten Viertel eine Schrecksekunde: Hatte sich Tim Ohlbrecht mit viel Einsatz gerade noch einen Offensivrebound und die einfachen Punkte gesichert (23:27, 11.), ging der Big Man im nächsten Angriff von ratiopharm ulm nach einem Zusammenprall mit Nihad Djedovic so schmerzerfüllt zu Boden, dass er nur mithilfe seiner Teamkollegen vom Parkett humpeln konnte. Die Ulmer Schockstarre nutzten Vladimir Lucic und Maxi Kleber zum 9:0-Lauf, den Letzterer per And-One zur 36:29-Führung für die Gastgeber abschloss. Doch dann fassten sich Ohlbrechts Positionskollegen Augustine Rubit und Raymar Morgan ein Herz und brachten den Vizemeister zurück ins Geschehen (36:33, 18.). Als Chris Babb den ersten Ulmer Dreier des zweiten Viertels markierte, ging Ulm wieder in Führung (36:38) und nahm diese auch mit in die Kabine (40:41), nachdem mit dem 18-jährigen Center Bernhard Benke kurz vor dem Pausen-Buzzer noch ein waschechter Ulmer seine ersten 25 Bundesliga-Sekunden erlebte.
3. Viertel (18:18): Nach der Halbzeitpause entwickelte sich ein ausgeglichenes Hin und Her beider Teams; die Führung wechselte während des Viertels acht Mal, wobei Ulm offensiv von Morgan (7 Punkte) und Babb (4) getragen wurde. Nach einem Morgan-Treffer von Downtown (48:52, 25.) drehten die Bayern um Reggie Redding (2 Steals) kurzzeitig auf und münzten 3 Ballgewinne in 6 einfache Punkte zur 54:52-Führung um. Doch die Ulmer kämpften weiterhin tapfer in der Verteidigung, während Augustine Rubit mit 5 Punkten in Folge für Zählbares im Angriff sorgte (54:59, 30.). Einzig in den Schlusssekunden brachte sich der Weihnachts-Tabellenführer etwas um den Lohn seiner Arbeit, als er München mit dem 15. Turnover leichte Punkte zum 58:59-Anschluss gestattete.
4. Viertel (21:28): Waren es die Bayern, die zu Beginn des Schlussviertels kurzzeitig die Führung übernahmen (60:59), drehten die Ulmer Scharfschützen, begünstigt von einer aufmerksamen Defensive, die München im Schlussviertel in 7 Ballverluste zwang, dann so richtig auf. Eröffnet wurde der Dreierregen diesmal von Augustine Rubit (60:64, 32.), an dem sich Karsten Tadda und Da’Sean Butler ein gutes Beispiel nahmen: Als Karsten Tadda seinem Dreier einen Steal folgen ließ und Butler bediente, war der Abstand innerhalb 15 Sekunden von 3 auf 9 Zähler angewachsen (63:72), was Bayern-Coach fünf Minuten vor dem Spielende mit einer Auszeit beantwortete. Wenngleich Taylor Braun wenig später sein 5. Foul hinnehmen musste und auch München in eine etwas bessere Wurflaune fand (4 Dreier im 4. Viertel), brachten die Gastgeber die Ulmer Führung nicht mehr in Gefahr. Als Chris Babb seinen dritten Dreier in frecher Manier im Korb versenkte und Hobbs sowie Morgan ihre Freiwürfe sicher verwandelten (72:83, 39.), war der erste Ulmer Sieg im Audi Dome besiegelt und die Tabellenführung verteidigt.
Aleksandar Djordjevic, Head Coach von FC Bayern Basketball, analysierte die Niederlage seines Teams so: „Ulm hat diesen Sieg verdient. Sie haben hier heute gespielt um zu gewinnen, obwohl Sie ohne Per Günther auskommen mussten und in der zweiten Halbzeit ohne Tim Ohlbrecht. Sie waren physischer und härter als wir. Wir waren zu nervös und haben uns nicht auf unser Spiel konzentriert. Elf Ballverluste in der zweiten Halbzeit zeigen, wie unsicher wir waren. Wir haben oft den Abschluss verpasst und stattdessen noch einen weiteren Pass gespielt. Ich wünsche Tim Ohlbrecht alles Gute. Ich hoffe, dass die Verletzung nicht zu schwer wiegend ist.“
Thorsten Leibenath, Head Coach von ratiopharm ulm, sagte zum Sieg: „Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen, bei dem wir viele schwierige Situationen verarbeiten mussten. Uns haben über weite Strecke drei ganz wichtige Spieler in der Rotation nicht zur Verfügung gestanden. Die Mannschaft hat trotzdem gegen eine sehr gute Münchner Mannschaft dagegengehalten und immer wieder die richtigen Lösungen gefunden. Das nötigt mir allerhöchsten Respekt ab. Bei Tim Ohlbrecht müssen wir im Moment von einer ernsten Verletzung ausgehen. In diesem Zusammenhang möchte ich dem FC Bayern danken, der sich mit seinem Mannschaftsarzt sofort um Tim gekümmert hat.“
Das weihnachtliche Duell in München lieferte nur den Vorgeschmack auf die „bayerische Wochen“ von ratiopharm ulm: Bereits am 4. Januar kommt es in der ratiopharm arena zum Rematch, wenn das Team von Coach Leibenath gegen den FC Bayern Basketball das Jahr 2017 und die Eurocup Top16 eröffnet (Rückspiel in München am 1.2.). Für den „Neujahrsknaller“ sind unter ratiopharmulm.com nur noch wenige Stehplätze erhältlich.
Fotos: Alexander Fischer









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