Ulm News, 23.02.2016 10:55
AfD Ulm/Alb-Donau über NS-Zeit: "Damals wie heute lief in Deutschland etwas aus dem Ruder"
Ein eigenartiges Geschichtsverständnis legt der Kreisverband Ulm / Alb-Donau der Alternative für Deutschland, kurz AfD, an den Tag. Einen Artikel über die NS-Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl aus Ulm, die am 22. Februar 1943 hingerichtet wurden, kommentiert die AfD so: "Diesem kämpferischen Geist sehen wir uns in Ulm verpflichtet. Damals wie heute lief in Deutschland etwas aus dem Ruder, lasst uns gemeinsam dagegen Antreten".
Die Ulmer Online Nachrichten "ulm-news" berichteten ausführlich über Hans und Sophoie Scholl. Die beiden Geschwister studierten in München und waren in der NS-Widerstandsgruppe "Weiße Rose" aktiv. 1943 wurden sie beim Verteilen von Flugblättern in der Uni erwischt, vier Tage später von Hetzrichter Roland Freisler zum Tode verurteilt und nur Stunden nach dem Uretil durch das Fallbeil hingerichtet. Sophie Scholl wurde 21 Jahre, ihr Bruder Hans 24 Jahre alt.
Der AfD-Kreisverband Ulm/Alb-Donau kommentiert und interpretiert den Bericht in der ulm-news nahen und 15 000 Mitglieder starken Facebook-Gruppe "Du weißt, dass du aus Ulm/Neu-Ulm bist . . . " verharmlosend nun so: "Diesem kämperischen Geist sehen wir uns in Ulm verpflichtet. Damals wie heute lief in Deutschland etwas aus dem Ruder, lasst uns gemeinsam dagegen Antreten".
Da "lief etwas aus dem Ruder"? Der Zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 - ausgelöst von Deutschland - war der größte militärischen Konflikt in der Geschichte der Menschheit mit 60 bis 70 Millionen Toten. Zudem wurden von und auf Befehl von Deutschen rund sechs Millionen Juden ermordet.
Highlight
Weitere Topevents
Motorradfahrer stirbt heute Nachmittag bei Burlafingen
Bei bestem Ausflugswetter kam es am Sonntagnachmittag zu einem schweren Verkehrsunfall südlich von...weiterlesen
Drogerie-Müller-Erbstreit: Adoptivkinder lassen sich nicht einfach gegen Abfindung abschütteln
Nach dem gewonnenen Erbstreit des Drogerieunternehmers Erwin Müller gegen seine drei Adoptivkinder vor...weiterlesen
Heimsiiiiiiiieg: die Spatzen holen ihren ersten und damit gegen Braunschweig wichtige Punkte
Der SSV Ulm 1846 Fussball besiegte Eintracht Braunschweig am Freitagabend vor heimischer Kulisse völlig...weiterlesen
Schlangestehen im Regen für einen 1-Cent-Döner
Einen Döner für einen Cent. Das war die Aktion einer Döner-Kette zur Eröffnung in Ulm. Die...weiterlesen
3-jähriger Junge von Auto überrollt und schwerverletzt
Ein 3-Jähriger bei einem tragischen Verkehrsunfall schwere Verletzungen. weiterlesen
Schießerei in Bar: Ein Gast tot, zwei Gäste verletzt
bei einer Schießerei in einer Bar in der Göppinger Innenstadt sind drei Gäste verletzt worden. Ein Gast...weiterlesen
Winterzauber 2024 diesmal oben auf dem Berg im „Techpark“
Und von den Bergen grüßt... der Winterzauber 2024, in diesem Fall vom Eselsberg Ulm. Dabei legen die...weiterlesen
Unfall mit Straßenbahn und einem Schwerverletzten
Ein 62-jähriger Autofahrer erlitt bei einer Kollision mit einer Straßenbahn in Ulm schwere Verletzungen. weiterlesen
27. Februar 2016 von frankpassau
Hans und Sophie Scholl standen vor 1936 sonntags vor der Kirche und schauten, wer es wagte, dort rein zu gehen. Das erzählte mir der selbst betroffene Buchdrucker Ruß, Geschäftsführer der Firma Gösele. Erst als der zuständige HJ-Führer den Geschwistern dieses Verhalten untersagte, hörte dieses Mobbing auf.