Ulm News, 11.02.2016 17:00
Lebensbedrohliche Zustände abwenden
schließen
Beschreibung: Peter Benz, Stationsleiter Kardiochirurgische Intensivstation; Prof. Dr. Andreas Liebold, Ärztlicher Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie; Günter Albrecht, Leitender Kardiotechniker (mit ECMO- Gerät);
Fotograf: Uniklinik Ulm
Ein Erfolg der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Ulm: Vor wenigen Tagen behandelten Prof. Dr. Andreas Liebold, Ärztlicher Direktor der Klinik, und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den 100. Patienten erfolgreich mit der sogenannten ECMO-Therapie.
Hinter dem Begriff ECMO (Extra Corporeal Membrane Oxygenation) verbirgt sich ein komplexes Behandlungsverfahren, bei dem mit Hilfe einer minimierten Herz-Lungen-Maschine lebensbedrohliche Zustände bei schwerst herz- und lungenkranken Patienten abgewendet werden können. „Betroffene Patientinnen und Patienten im kardiogenen Schock – z. B. nach einem schwerem Herzinfarkt oder mit *therapierefraktärem Lungenversagen – können mit ECMO überbrückend stabilisiert und einer spezialisierten Therapie zugeführt werden. So ist es uns häufig möglich, die ansonsten tödlich verlaufenden Organfunktionsstörungen zu behandeln“, erläutert Professor Liebold. Die Herzchirurgen auf dem Oberen Eselsberg waren die ersten, die die ECMO-Therapie seit 2011 am Universitätsklinikum Ulm einsetzten und weiter entwickelten. Dass sich diese hochspezialisierte apparative Behandlung zu einer etablierten Therapie entwickeln konnte, ist vor allem der Erfahrung und engen Kooperation der beteiligten Spezialisten zu verdanken. Zum ECMO-Team gehören neben den Herzchirurgen, die über das nötige operative Know-how am Herzen und den großen Gefäßen verfügen, die Kardiotechniker, die ihre Erfahrung aus dem täglichen Umgang mit der extrakorporalen Technologie einbringen, die Intensivmediziner, die das Management der komplexen Krankheitsbilder auf der Intensivstation (insbesondere eine differenzierte Beatmungstherapie) beherrschen, und nicht zuletzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Intensivpflege, die die herausfordernde pflegerische Betreuung der Patienten in diesem hochtechnischen Umfeld leisten. Die Komplexität der ECMO-Behandlung und die steigende Behandlungsfrequenz verlangen eine Bündelung der Expertise an einem Standort. So beschloss der Vorstand des Universitätsklinikums, die ECMO- Verfahren am Zentrum für Chirurgie auf der gemeinsamen herzchirurgisch-kardioanästhesiologischen Intensivstation (Leiter: Prof. Dr. Karl Träger) zu konzentrieren. „Das war eine gute Entscheidung, da hier gleichzeitig alle Möglichkeiten für eine weiterführende Therapie wie beispielsweise die differenzierte Beatmungsentwöhnung, eine mechanische Kreislaufunterstützung oder auch eine Kunstherzoption vorgehalten werden“, erläutert der Ärztliche Direktor Professor Liebold. Das Altersspektrum der behandelten Patienten sei sehr breit und reiche von 3 bis zu 84 Jahren. „Wir behandeln nicht nur Betroffene aus dem Bereich der Herzchirurgie, sondern auch Patientinnen und Patienten aus anderen Bereichen unseres Klinikums sowie aus externen Kliniken“, so Professor Karl Träger. Er fügt hinzu: „Auch die Verbringung von ansonsten nicht transportfähigen Patienten im Herz- und/oder Lungenversagen aus zuweisenden Kliniken in die Ulmer Universitätsmedizin kann mit Hilfe des ECMO- Teams sicher begleitet werden.“ Die beteiligten Mediziner sind sich einig: Mit der Etablierung der ECMO-Therapie wurde eine wichtige Versorgungslücke am Universitätsklinikum geschlossen. Die Ulmer Universitätsmedizin garantiert den im Einzugsbereich liegenden Kliniken bei Erfordernis eine zeitnahe und reibungslose Patientenübernahme für solche spezialisierte Behandlungen anbieten zu können. „Wir sehen uns in der Klinik für Herzchirurgie und der Abteilung Kardi oanästhesiologie mit ihrem interdisziplinären ECMO-Team für diese Aufgabe bestens gerüstet“, bekräftigt Professor Liebold.



Highlight
Weitere Topevents
Da`s nix wird mit Continental: Stadt Neu-Ulm kauft Gewerbegrundstück im Illerpark zurück
Die Stadt Neu-Ulm hat das im Jahr 2019 an die Continental AG veräußerte Gewerbegrundstück im Bereich...weiterlesen
SEK der Polizei bei Erbach im Einsatz - und rammt Kleintransporter mit Verdächtigem von der Straße
Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hat am Samstagabend bei Erbach einen Mann festgenommen. Nach einer...weiterlesen
Baustellen-Update für Ulm: B10 mit nächtlicher Vollsperrung und viele weitere Arbeits-Punkte
Das Baustellen-Update für kommende Woche ist wieder sehr umfangreich, unter anderem zur...weiterlesen
Steht der Bitcoin vor einem Comeback?
Rückblickend waren besonders die Entwicklungen des Bitcoins geprägt von vielen Extremen. Letztlich waren...weiterlesen
Hintergründe zum SEK-Einsatz werden nun klarer: SEK nimmt 43-Jährigen fest
Ein 43-jähriger Mann ist am Samstagabend in Erbach von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) festgenommen...weiterlesen
Frontalcrash auf der B10-Umleitungsstrecke
Ein Frontalzusammenstoß am Montagnachmittag in Ulm führte glücklicherweise nur zu zwei...weiterlesen
Fahrgäste in Furcht: Fremder steigt mit Pistole in Linienbus in Blaustein ein
Heikle Situation für besorgte Fahrgäste in einem Linienbus in Blaustein: sie meldeten am Freitagabend...weiterlesen
Ulm feiert Abschied von der Brücke - und tausende Besucher Kommen - größtes Projekt seit dem Münsterbau - und der ging rund 500 Jahre
Tausende kamen am Sonntag nach Ulm um den beginnenden Abriss der Wallstraßenbrücke und des...weiterlesen









