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Ulm News, 29.11.2015 17:13

29. November 2015 von Ralf Grimminger
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Sieben Kandidaten wollen OB in Ulm werden - Wer wird Nachfolger von Oberbürgermeister Ivo Gönner?


  Bei der OB-Wahl am Sonntag in Ulm treten am 29. November sieben Kandidatinnen und Kandidaten an. Gut 90 000 Ulmerinnen und Ulmer - ab dem Alter von 16 Jahren - dürfen zur Wahl gehen. Die Kandidaten und auch Oberbürgermeister Ivo Gönner hoffen auf eine gute Wahlbeteiligung. 

Die Kandidatinnen und Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Ulm sind: 
Birgit Schäfer-Oelmayer,  (Grüne),  53 Jahre, Buchhändlerin
Gunter Czisch (CDU), 52 Jahre, Erster Bürgermeister der Stadt Ulm
Martin Rivoir (SPD), 55 Jahre, Landtagsabgeordneter und Stadtrat
Lisa Collins (Die Partei), 29 Jahre, Software-Entwicklerin
Anja Hirschel (Die Piraten), 32 Jahre, Diplom-Dokumentarin
Sevda Caliskan, (früher Grüne, jetzt parteilos), 41 Jahre, Trainerin für interkulturelle Kommunikation
Ralf Milde, (parteilos, gehört der FDP an), 61 Jahre, freier Kulturmanager

Birgit Schäfer-Oelmayer (Grüne):  Beruf und Berufung

Kleine Kinder, die im Sandkasten spielen und ein AKW, das in der Ukraine zum Super-GAU gerät und mit radioaktivem Regen Deutschland bedroht. Das war der Anfang der politischen Verbindung von Birgit Schäfer-Oelmayer, 52 Jahre alt, mit den Grünen, die 2014 mit dem triumphalen Wiedereinzug als grüne Stimmenkönigin in den Ulmer Gemeinderat mündete. Diese Zustimmung war für  die  Buchhändlerin und sechsfache Mutter der Grund, sich bei den Ulmer Bürgern und Bürgerinnen als Oberbürgermeisterin (Slogan: „Eine für alle“) zu bewerben.

Seit 1986 arbeitet sie daran, die Atomenergie aufs Abstellgleis zu schieben. Heute bedeutet das, die Energiewende auch in Ulm  umzusetzen. Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparung sind dabei ihre wesentlichen Themen. Nachhaltiges Handeln gelte es aber auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen zu verwirklichen, so die Grünen-Politikerin.  Dazu gehöre die Chancengleichheit in der Schule unabhängig von der Herkunft eines Kindes. Birgit Schäfer-Oelmayer sieht es als eine der vordringlichsten Aufgaben in der Kommune an, den sozialen Frieden zu sichern. Ganz besonders für die Menschen, die auf der Flucht nach Ulm kommen.  Eine Verkehrspolitik, die gleichberechtige Interessenabwägungen zwischen Auto-, Radfahrern und Fußgängern trifft, neue Mobilitätskonzepte für Ulm verwirklichen will und dabei immer den öffentlichen Nahverkehr miteinbezieht, soll Ulm zur mobilitätsfreundlichen Stadt machen. Ulm soll nachhaltig blühen durch die Stärkung der Wissenschaftsstadt, Angebote für ansiedlungswillige Unternehmen, Impulse für den erforderlichen Bau neuer Wohnungen und die  Zusammenarbeit mit dem regionalen Handwerk.

 

Gunter Czisch (CDU): Mit Kompetenz und Erfahrung überzeugen

Gunter Czisch ist seit dem Jahr 2000 Erster Bürgermeister der Stadt Ulm und als solcher verantwortlich für Finanzen, Personal, Organisation, Verwaltungsmodernisierung, Informations- und Kommunikationstechnologien sowie städtische Beteiligungen.

Gunter Czisch (Slogan: Beste Wahl für Ulm) wuchs in Dietenheim auf. Der heute 53-Jährige absolvierte ein Studium als Verwaltungswirt, arbeitete bei der Stadt Überlingen in der Finanzverwaltung, in den 1990er Jahren war er als Dezernent des Bodenseekreises für die Bereiche Finanzen, Bau, Abfallwirtschaft und Schulen zuständig. Privat engagiert sich Czisch aktiv beim Deutschen Roten Kreuz, aktuell als stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes. Mit der Erfahrung aus 21 Jahren kommunaler Verantwortung in allen Facetten wisse er, wie man solide in einer Kommune wirtschaftet und wie Großprojekte, die er in den vergangenen Jahren mit auf den Weg gebracht hat -  Straßenbahnlinie 2, Parkhaus, ratiopharm arena,  Sedelhöfe oder  Citybahnhof - erfolgreich gemanagt werden. „Wo Ulm draufsteht, ist oft Czisch drin“, lacht der Kandidat, der von der Ulmer CDU unterstützt wird. Czischs Ziele sind angemessene Gebühren, moderate Steuern und  keine neuen Schulden. Mit einer Wohnbauoffensive will er als Oberbürgermeister mehr „Wohnraum für alle“ schaffen, beispielsweise mit  Anreizen für Investoren, Privateigentümer und Wohnbaugenossenschaften. Der OB-Kandidat und Erste Bürgermeister von Ulm forciert eine sichere und saubere Stadt und möchte  Sportvereine bei der Sanierung ihrer Vereinsstätten unterstützen. Sein Zukunftsprogramm ist gleichberechtigte urbane Mobilität und die Digitalisierung in der Stadt.  Czisch möchte die  Ulmer aber vor allem mit seinem Fachwissen und seiner Erfahrung überzeugen.

Martin Rivoir (SPD): Ulm verstehen, Ulm gestalten

 Um zu verstehen, was die Bürgerinnen und Bürger in Ulm bewegt, muss man  ihnen zunächst einmal zuhören. Und erst, wenn man verstanden hat, kann man  damit beginnen, zu gestalten. Da ist das zentrale Credo des OB-Kandidaten  Martin Rivoir.  Ulm zu verstehen, fällt ihm besonders leicht. Denn er kennt die Stadt und ihre  Einwohner von Geburt an. Im Münster getauft und konfirmiert, wuchs er in einer  Lehrerfamilie auf. Nach dem Studium Elektrotechnik, das er 1988 als Diplom- Ingenieur abschloss, kehrte er zurück in seine Heimatstadt, wo er lange Jahre  in der freien Wirtschaft bei AEG und später auch als Unternehmer tätig war.  Seit 1989 ist Martin Rivoir Mitglied des Ulmer Gemeinderats, im Jahr 2001  wurde er in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt. Durch seine  Funktionen in den Ausschüssen für Wissenschaft, Forschung und Kunst bzw.  für Verkehr und Infrastruktur ist Rivoir bestens vernetzt. Damit kann er, davon ist er überzeugt,  die  Ulmer Interessen auch künftig wirkungsvoll in Stuttgart vertreten, wie ihm das  auch in der Vergangenheit gelungen ist, etwa bei der finanziellen Unterstützung  für das Universitätsklinikum Ulm, dem Bau der Querspange Wiblingen oder  dem Landeszuschuss für den Bau der Straßenbahnlinie 2. Neben Wirtschaft,  Infrastruktur und Verkehr gehören auch Kultur und Sport zu seinen  Schwerpunkten. Das zeigt auch sein ehrenamtliches Engagement, etwa als  Vorsitzender des Mietervereins Ulm/Neu-Ulm, des Fördervereins „Freunde des  Ulmer Zelts e.V.“ und der DAV-Sektion SSV Ulm 1846. Martin Rivoir (Slogan: Ulm verstehen, Ulm gestalten) legt großes Augenmerk auf die Entwicklung der Wissenschaftsstadt. Auch ist ihm wichtig, dass Ulm künftig genug bezahlbaren Wohnraum bietet.

Anja Hirschel (Piraten): Für ein modernes und innovatives Ulm

 „Ich persönlich würde mich als jung und erfrischend anders beschreiben. Das ist etwas, das Ulm im digitalen Zeitalter dringend benötigt“, so Anja Hirschel. Die 32-Jährige tritt bei der Ulmer OB-Wahl für die Piratenpartei an.  Sie stehe für ein modernes und innovatives Ulm und den Einsatz aktueller Technologien zur Unterstützung der Ratsarbeit. Stichworte sind hier Ratsentscheide, Bürgerhaushalt und transparente Verwaltung. Dass sie weniger Erfahrung in der Verwaltungsarbeit habe, sieht sie dabei nicht als Nachteil.  Das Stadtoberhaupt von Ulm arbeite schließlich mit einer eingespielten Verwaltung und einem erfahrenen Gemeinderat zusammen. Hierbei könne sie außerdem auf Erfahrungen im Forschungsmanagement und als Kreisvorstand der Piraten zurückgreifen. 
Als staatlich geprüfte Datenschutzbeauftragte ist Anja Hirschel mit den IT-technischen Herausforderungen vertraut und sieht in der Förderung von Freifunk große Chancen für die Attraktivität der Stadt und den lokalen Handel. 
Aber auch soziale und umweltpolitische Themen sind Teil ihres OB-Programms. „Ich will bezahlbaren  Wohnraum, Ausbau der KiTa-Betreuung und saubere Energiepolitik, ebenso wie  einen solidarischen, fahrscheinlosen ÖPNV. Das sind die ganz alltäglichen Dinge, die die Bürger Ulms bewegen“, sagt Anja Hirschel. Bei der Kultur setzt die 32-Jährige vor allem auf die Förderung kleinerer Initiativen, weil diese die Stadt lebens- und liebenswert machen. 
Bürgernähe ist für Anja Hirschel selbstverständlich. „Deshalb betreibe ich einen Blog, bin in sozialen Netzwerken präsent und lebe direkten Bürgerdialog mit der Aktion "Auf ein Tässchen . . . " betont die Bewerberin.  Das Tool "OpenAntrag" zähle ebenfalls zur täglichen Ratsarbeit, als direkte Kontaktmöglichkeit für alle Bürger.

 

Ralf Milde: Reif für die Oberbürgermeisterschaft

Er fühle sich nach elf Jahren am Ulmer Ratstisch „reif für die 
Oberbürgermeisterschaft“, sagt Ralf Milde. Der 61 Jahre alte
Kulturmacher aus Ulm war Regieassistent und Dramaturg in
Wuppertal. Von 1979 bis 1985 war er als Regisseur und Dramaturg 
am Ulmer Theater beschäftigt. Nach einem Engagement am Theater
in Bern kehrte Milde 1992 wieder in die Münsterstadt zurück. Milde
arbeitet seitdem als freier Regisseur und als Kulturmacher. So war er
unter anderem für die aufsehenerregenden Aktionen „Spatzeninvasion“, die heute noch in der Stadt zu sehen sind, die „hfg-hommage“ mit riesigen Stapeltassen auf dem Münsterplatz, die Hommage an den Löwenmenschen und die derzeit auf dem Judenhof zu besichtigende Installation „Wir sind Münsterturm“ verantwortlich. "Der Stuhl des Oberbürgermeister wird nach 24 Jahren endlich wieder frei“, erklärt Milde. Und den will nun er besetzen. Schließlich bringe er „die drei wichtigsten Voraussetzungen für dieses verantwortungsvolle Amt“ mit, nämlich eine starke soziale
Kompetenz, eine „kreative stadtgestalterische Vorstellungskraft“ und
die Fähigkeit, den offenen Dialog zwischen Politik, Verwaltung und
der Bürgerschaft konstruktiv zu moderieren. Die fachliche Kompetenz habe er sich in elf Jahren im Gemeinderat erworben, wo er in allen Fachausschüssen mitgearbeitet habe.
„Ich kann kreativ gestalten, daher bin ich der ideal Impulsgeber für die
Stadt“, so Milde, der bereits vor acht Jahren gegen Oberbürgermeister Ivo Gönner und den Grünen Markus Kienle angetreten war. In den nächsten Jahren müssten zahlreiche Großprojekte abgearbeitet werden. Dies sei die ideal Zeit, die Stadt zu einer kleinen, reizvollen Metropole aufzubauen und beispielsweise Museen und das Theater Ulm „neu und richtig aufzustellen“.
„Grundsätzlich ist aber nichts wertvoller als der soziale Frieden in unserer Stadt“, sagte Milde, der als Parteiloser im Ulmer Gemeinderat eine Fraktion mit der FDP bildet.

Im Wahlkampf waren vor allem die Kandidaten Gunter Czisch, Martin Rivoir und Birgit Schäfer-Oelmayer, die allesamt seit über 15 Jahren in Ulm als Bürgermeister oder als Gemeinderäte kommunalpolitisch tätig und bekannt sind, präsent. Mit Ralf Milde hat sich ein langjähriger Gemeinderat noch kurzfristig zur – parteilosen - Kandidatur entschlossen. Gut vorbereitet, rhetorisch gewandt und mit interessanten Ideen punktete auch Anja Hirschel von der Piratenpartei bei diversen Diskussionsrunden.  

Erste Ergbnisse gibt es ab 18 Uhr auf ulm-news oder hier auf der städtischen Homepage. 



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