Ulm News, 07.07.2015 15:42
Handwerksberufe bei Abiturienten auf dem Vormarsch
Immer mehr Abiturienten entscheiden sich für einen Ausbildungsberuf im Handwerk. 11,5 Prozent der Azubis für das kommende Ausbildungsjahr haben die allgemeine Hochschulreife, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Das Ausbildungsjahr 2015/2016 steht in den Startlöchern und bereits jetzt wurden schon über 1300 neue Lehrverträge für den Ausbildungsstart im September 2015 geschlossen. Etwas mehr als im Vorjahr. Ein Großteil der Ausbildungsplätze im Handwerk wird weiterhin mit Absolventen der Haupt- und Realschulen besetzt. Aber: Das Handwerk wirbt auch aktiv bei Gymnasiasten – und das mit Erfolg. 11,5 Prozent der Azubis, die sich in diesem beginnenden Ausbildungsjahr für eine Ausbildung im Handwerk entschieden haben, besitzen Abitur. 2013 hatten 7,3 Prozent der Azubis eine Hochschulberechtigung, 2014 waren es bereits 9,5 Prozent. „Das Handwerk bietet Abiturienten große Karrierechancen. Während andere noch im Vorlesungssaal sitzen, verdienen junge Abiturienten schon vom ersten Tag der Ausbildung eigenes Geld und das bei verkürzten Ausbildungszeiten. Das Handwerk bietet aber vor allem etwas, das Studenten an Unis oftmals vermissen: den klaren Bezug zur betrieblichen Praxis“, so Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm. „Zudem stehen jungen Menschen im Handwerk alle Türen offen, bis hin zum eigenen Betrieb“. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ulm zählte bereits im Juni des aktuellen Berichtsjahres 150 ratsuchende Abiturienten. „Am Ende des letzten Berichtsjahres im Oktober waren es 90 Abiturienten“, weiß Peter Rasmussen, Leiter der Ulmer Arbeitsagentur und freut sich darüber, dass mehr Gymnasiasten die Berufsberatung nutzen. „Eine Ausbildung ist eine gute Alternative für den Berufseinstieg. Sie bringt fachliches Wissen und Lebenserfahrung. Beides hilft auch bei einem möglichen Anschlussstudium weiter“, erklärt Rasmussen und empfiehlt einen gut durchdachten Berufsweg. Neben den klassischen Ausbildungswegen vom Gesellen über den Meister zum Betriebsinhaber hat die Handwerkskammer Ulm in den letzten Jahren die Möglichkeit für junge Abiturienten geschaffen auch duale Studiengänge wählen zu können. Dort werden Ausbildungsinhalte im Betrieb mit Studienleistungen wie Betriebswirtschaftslehre oder Mathematik kombiniert. Diese Ausbildung dauert 3,5 Jahre und endet mit einem Bachelortitel. Dieses Modell wird beispielsweise an der Hochschule Biberach in den Gewerken Anlagenmechaniker oder Maurer angeboten – Absolventen sind dann beispielsweise Energie-Ingenieur. Die Handwerkskammer Ulm bietet auf Ihrer Homepage eine Übersicht über die freien Ausbildungsstellen an. Unter der Rubrik „Ausbildungsbörse“ können Interessierte Lehrstellen nach Regionen und Berufsbild filtern und eine Übersicht der Betriebe bekommen. Zudem bietet die Lehrstellen-App der Handwerkskammer Ulm detaillierte Infos über noch freie Lehrstellen (www.hwk-ulm.de/app).




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