Ulm News, 14.06.2015 00:00
Mit Fleiß, Technik und Begeisterung - Einstein Motorsport Team präsentiert aktuellen Rennwagen
20.000 Stunden Arbeit, kaum Schlaf in den letzten Wochen und doch jede Menge glücklicher Gesichter: Beim Rollout des „Al ´15“ stellte das Einstein Motorsport-Team von Studierenden der Hochschule Ulm in einer kurzweiligen Show die neueste Version seines Rennwagens vor, mit dem diesen Sommer „Formula Student“-Rennen in Deutschland, Ungarn und Spanien bestritten werden.
Die Leistung, einen komplett selbstgebauten, professionellen Rennwagen präsentieren zu können, ist umso höher einzuschätzen, da die Nachwuchsingenieure dieses Werk komplett in ihrer Freizeit auf die Beine gestellt haben. Doch mit Teamgeist und einer Faszination für Technik fühlte sich die arbeitsreiche Zeit bis zum Rollout gar nicht so anstrengend an, wie Lukas Weizmann vom Projektbereich Elektrik in der vollbesetzten Aula anmerkte: „Ganz oft saßen wir ganz vertieft in die Arbeit in der Werkstatt und haben darüber gar nicht gemerkt, dass es schon wieder weit nach zwei Uhr war.“ Der Lohn für die Mühen ist ein schnittiger Flitzer, der wieder an der „Formula Student“-Serie teilnehmen wird. Bei diesem europäischen Konstruktionswettbewerb kämpfen über 300 studentische Teams um Ruhm und Ehre. Bevor das Ulmer Rennteam allerdings überhaupt am eigentlichen Wettbewerb an den Start gehen darf, prüfen Juroren, ob das Auto dem 200-seitigen Regelwerk genügt. Da die Rennmaschinen auf Grund der extremen Belastungen in Flammen aufgehen können, testen die Preisrichter vor Ort auch, ob die Piloten in den geforderten fünf Sekunden das Auto verlassen können. Eine Übung, welche die Fahrer des Einstein Motorsport-Teams vorab gründlich trainieren. Nach letzten Änderungen in der Box geht es dann zum eigentlichen Wettbewerb. Die Rennen sind aufgeteilt in statische Disziplinen wie Design, Kostenanalyse und Businessplan sowie dynamische Disziplinen, also die eigentlichen Renndisziplinen wie das große Ausdauerrennen, Sprintwertung oder Rundkursrennen. Am Ende gewinnt das beste Gesamtpaket aus allen Einzeldisziplinen. Hochschule Ulm University of Applied Sciences Prittwitzstraße 10 89075 Ulm www.hs-ulm.de Der „Albert 2015“ verfügt im Vergleich zu seinem Vorgänger über innovative Neuerungen: Dank eines Aero-Pakets mit großem Spoiler erreicht der Rennwagen höhere Kurvengeschwindigkeiten und ein durch E-Gas und E-Kopplung optimierter Antriebsstrang führt gemeinsam mit leichten Carbon-Felgen zu geringerem Kraftstoffverbrauch. Die Ziele mit dem „Al ´15“ sind dabei für ein Team, das zum Großteil aus Neumitgliedern besteht, ambitioniert: „Verbesserung der Platzierung im World- Ranking, gutes Abschneiden in allen Disziplinen, alle Endurances durchfahren, Erhöhung der Performance des Autos nach guter Zuverlässigkeit im letzten Jahr bei Beibehaltung der Zuverlässigkeit,“ so benennt Projektleiter Julian Polaschek die Vorgaben. Vom 28. Juli bis zum 2. August geht es nach Hockenheim. Dort wird sich das junge Team unter Wettbewerbsbedingungen beweisen müssen. Wer die Ulmer Studierenden live unterstützen will, kann sich bei per Mail (fabio.schreiber@einstein- motorsport.com) für einen kostenlosen Eventbus anmelden. Der Eintritt zum Rennen beträgt zehn Euro – günstiger ist Motorsport derzeit wohl kaum live zu sehen. Noch sind einige Plätze im Bus frei. Ohne Sponsoring wäre die Arbeit des „Einstein Automotive e.V.“ nicht möglich. Ob finanzielle Unterstützung oder die Fertigung spezieller Bauteile – das Motorsport Team kann zum Glück auf ein großes Netzwerk von Sponsoren z& ;amp; ;amp; ;auml;hlen. Zur Unterstützung der Reisetätigkeit sicherte Joachim Lang, Vorsitzender von „Pro!Hochschule Ulm – Netzwerk der Alumni und Förderer e. V.“, dem Team noch am Rolloutabend einen großen Geldbetrag zu. Das große Engagement der jungen Tüftler hat einen wertvollen Nebeneffekt: Durch die Arbeit am Projekt lernen die Mitglieder des Motorsport Teams ihr an der Hochschule erlerntes Wissen unter realen Bedingungen anzuwenden – seien es BWL-Kenntnisse wie Rechnungswesen oder Fahrzeugelektronik-Aufgaben wie die Modifikation des Motors sowie plötzlich auftretende Probleme mit kühlen Kopf zu lösen. Und dies alles, wie Rektor Achim Bubenzer in seiner Rede betonte, immer „verbunden mit einer großen Portion Spaß.“ Die Mitgliedschaft im 50-köpfigen Team ist offen für Studierende aller Fachgebiete. Schon Anfang September wartet das nächste Kick-off-Meeting zur Vorbereitung der Rennsaison 2015/2016.
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