Ulm News, 05.06.2015 15:00
ADHS-Diagnosen sind rückläufig
Kinder haben Phasen, in denen sie wilder und unkonzentrierter sind – das bedeutet aber nicht gleich Hyperaktivität. Es werden weniger ADHS-Diagnosen gestellt.
Zwischen 2011 und 2013 sank die Zahl in Ulm, Biberach und Alb-Donau-Kreis um 3,5 Prozent, nachdem sie lange nach oben ging. Damit folgt die Region dem landesweiten Trend. Insgesamt erhalten 2,8 Prozent aller unter 12-Jährigen eine ADHS-Diagnose. Drei von vier Kindern sind männlich. Die Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung bedeutet, dass im Vorderlappen des Gehirns der Informationsfluss zwischen den Gehirnzellen gestört ist. Normalerweise macht uns dieser Teil aktiv, wir können uns konzentrieren und unsere Leistungsfähigkeit ausschöpfen. Bei ADHS kann der Patient zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen nicht richtig unterscheiden, im Kopf herrscht Chaos. Meist wird ADHS bei Kindern bis 12 Jahren diagnostiziert, doch sind diese nicht immer gleich konzentriert und „brav“. Die Zahl der ADHS-Diagnosen stieg über viele Jahre; kindliches Verhalten wurde schneller pathologisiert. Erfreulicherweise sinken die Zahlen wieder; landesweit zwischen 2011 und 2013 um 2,2 Prozent. Ulm, Biberach und Alb-Donau-Kreis liegen mit 3,5 Prozent weniger ADHS-Diagnosen im selben Zeitraum noch einmal darunter. In Zahlen ausgedrückt sind das 717 in 2013 gegenüber 743 Kindern mit ADHS-Diagnose in 2011. Bei 2,8 Prozent aller unter 12-Jährigen in der Region wurde 2013 die Diagnose gestellt, bei Jungs dreimal so häufig wie bei Mädchen (4,2 Prozent aller Jungs, 1,4 Prozent aller Mädchen). Basis der Erhebung sind die momentan 235.500 Versicherten der AOK Ulm-Biberach, die die Hälfte der gesetzlich Versicherten in der Region ausmachen. Diese Zahlen sollen aber keinesfalls das Krankheitsbild ADHD verharmlosen: Sind Kinder tatsächlich krankhaft verhaltensauffällig, ist für eine effektive Behandlung eine schnelle Diagnose essenziell. Bereits bei Vierjährigen lässt sich gegebenenfalls eine Diagnose treffen; spätestens im Alter von fünf bis sechs Jahren werden die Auffälligkeiten oft unübersehbar. Um eine Diagnose sicherzustellen, muss ein Kinder- und Jugendpsychiater oder -therapeut zu Rate gezogen werden.








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