Ulm News, 19.05.2015 11:41
Ich, Ulm
Eine Stadt in Bildern: Die Künstlerin Doris Graf – vertreten durch die Stuttgarter Galerie ABTART – hat innerhalb des vergangenen Jahres die Ulmer Bürger dazu aufgefordert, ihre Beziehung zu ihrer Heimat in Zeichnungen auszudrücken. Diese Zeichnungen bilden die Grundlage für das vielschichtige Porträt der Stadt, das Graf in Form von 32 Piktogrammen erstellt hat. Gemeinsam mit den Werken der Ulmer Bürgerinnen und Bürger sind sie anlässlich des 125. Ulmer Münsterturmjubiläums ab 22. Mai in einer Ausstellung im Ulmer Münster zu sehen.
Welches Bild haben die Bürger von ihrer Stadt? Dieser Frage ist die Künstlerin Doris Graf im vergangenen Jahr im Rahmen ihres Kunstprojekts „Ich, Ulm“ bei rund 30 Veranstaltungen nachgegangen und hat dabei die Bürger der Stadt aufgefordert, ihre Beziehung zu Ulm auf einem Blatt Papier festzuhalten. Mit Erfolg: Rund 2400 Zeichnungen hat Graf von den Bewohnern der Stadt erhalten. Die Zeichenaktionen fanden in allen Stadtteilen Ulms statt: an Schulen, der Universität, im Kinderheim, auf Dorf- und Kirchenfesten sowie im öffentlichen Raum. Die Zeichnungen spiegeln die Vielfalt der Ulmer Gesellschaft wider und ermöglichen unabhängig von Alter, Geschlecht, Familienstand, Nationalität oder sozialer Herkunft einen kosmopolitischen Blick auf die Stadt. Das im Rahmen ihres globalen Kunstprojekts „CityX“ gestartete Projekt „Ich, Ulm“ lebt von der Partizipation seiner Bürgerinnen und Bürger. Doris Graf eignet sich dabei die Stadt durch die Augen ihrer Bewohner an. Aus den Zeichnungen entwickelt sie 32 piktografische Bildfindungen, die Ulm auf 70 mal 70 Zentimetern in seiner Vielschichtigkeit darstellen und in ihrer Gesamtheit eine soziale Stadtplastik ergeben. Die Piktogramme sind reduziert, sie drücken durch Symbole und kräftige Farben Gefühle und Gedanken aus. Diese Symbolhaftigkeit macht die Werke unabhängig von Sprache oder kulturellem Hintergrund verständlich. „Natürlich zeichneten die Menschen sehr häufig das Ulmer Münster, die Altstadt und die Donau, aber es war interessant zu sehen, wie sie es darstellten“, betont Graf. „Erstaunlich war auch, dass viele Menschen sich in Marken wiederfanden. Zahlreiche gezeichnete Stadtbilder sind bestückt mit regionalen und internationalen Logos. Das Thema Shopping ist wohl ein Thema westlicher Städte“, so die Künstlerin weiter. Doris Graf führte das Projekt zuvor unter anderem bereits in Rio de Janeiro, São Paulo, Stuttgart und Istanbul durch. „Auf Zeichnungen, die in den brasilianischen Städten entstanden, taucht kein einziges Firmenlogo auf“, zieht Graf den Vergleich zu anderen Projekten. „Und im Gegensatz zu Istanbul, wo Verkehr und Chaos eines der Hauptmotive bilden, sieht man auf Ulmer Bildern sehr häufig Fahrräder und fahrradfahrende Personen.“ Das Thema Kunst im öffentlichen Raum ist ebenfalls prägend für die Identität einer Stadt: „Die Skulptur ,Roter Hund‘ von Keith Haring ist ein beliebtes Motiv und wurde sowohl als Einzelmotiv als auch in das allgemeine Stadtbild integriert gezeichnet. Er steht vor der Sammlung Weishaupt und ist ein beliebter Treffpunkt für junge Leute“, so Graf. „Insgesamt haben die Ulmer ein sehr positives Bild von ihrer Stadt“, fasst die Künstlerin ihre Erfahrungen zusammen. Ab dem 22. Mai sind die Piktogramme von Doris Graf sowie die Zeichnungen der Bürgerinnen und Bürger im Ulmer Münster und in der Sparkasse zu sehen. Die Ausstellung wird vom Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner am 22. Mai um 17 Uhr feierlich im Ulmer Münster eröffnet. Das Grußwort spricht Dr. Friedrich E. Rentschler.
Beim großen Münsterfest am 31. Mai findet die letzte Zeichenaktion statt. Dort haben die Ulmer Gelegenheit, Motive zu zeichnen, die ihnen in der Ausstellung noch fehlten. Auf Basis dieser Arbeiten fertigt Doris Graf die beiden letzten Piktogramme an.








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