120 Unternehmen präsentieren sich auf dem 16. Unternehmertag in der Donauhalle

 Nicht nur in der Biologie ist Wachstum ein fester Begriff, auch in der Mathematik und der Wirtschaft setzt man darauf.  „Energie in seinen unterschiedlichsten Formen hält den Wirtschaftsmotor in der Region am Laufen“, sagte Karl-Heinz Raguse, Initiator des Unternehmertags und Leiter der regionalen Geschäftsstelle des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), bei der Eröffnung. „Wachstum ist ja nicht nur begrenzt auf den Umsatz. Denkt man an die vielen Ideen, Strukturen und Prozesse, die man in einem Unternehmen findet – das alles kostet jeden einzelnen von uns Energie“, so Raguse weiter.  Das Thema des diesjährigen Unternehmertags „Wachstum braucht Energie“ nahm auch der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner zum Anlass zur Kritik an der Bundesregierung. In den vergangenen zehn Jahren habe es drei Energiewenden gegeben, bemängelte er. Erst habe die rot-grüne Regierung unter Schröder einen geplanten Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Darauf hätten sich die regionalen Energieversorger, auch die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm eingestellt und geplant und investiert. "Die SWU hat in fünf verschiedene Energiearten investiert". Dann habe die schwarz-gelbe Regierung "wieder alles umgeschmissen" und nach der Fukushima-Katastrophe habe die CDU den Ausstieg wieder beschlossen. "Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen", forderte Gönner. Der wirtschaftliche Süden - von Karlsruhe bis München - werde derzeit mit Atomstrom am Laufen gehalten. Nach Abschalten der Kernkraftwerke brauche diese wirtschaftsstarke Region eine sichere Stromversorgung, "egal, ob über Stromtrassen oder regionale Kraftwerke".    Albert W. Duin, Unternehmer und Landesvorsitzender der FDP Bayern, kritisierte mangelnde Fachkompetenz "und zu viele Lehrer" im Bundestag. In seinem Rundumschlag bemängelte er den Mindestlohn und den daraus resultierenden Bürokratismus, über die viel zu trägen, weil zu komplizierten Genehmigungsverfahren für Großprojekte und "die vielen, vielen Bedenkenträger" im Land. Er forderte die anwesenden Unternehmer auf, sich politisch zu engagieren, "damit wieder mehr Kompetenz in das Parlament einzieht". Die Bundestagsabgeordneten Katrin Absteiger (CSU) und Waldemar Westermayer (CDU), die als Ehrengäste ebenfalls zur Eröffnung gekommen waren, nahmen dies zur Kenntnis.  Am Nachmittag ging es ebenfalls mit viel Energie um Energie. Neben Ulrich Albstetter (Wieland Werke AG) nahm Prof. Dr. Brigitte Zürn von der Dr. Horn Unternehmensberatung an der Podiumsdiskussion teil. Sie zeigten die Auswirkungen der Kosten der Energiewende für Unternehmen auf - auf was dies in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit bedeutet. Zu den Gesprächspartnern zählte auch Matthias Berz (SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm). Er äußerte sich zum Thema „Gesicherte Stromversorgung“ und erklärte, welche Fehler aktuell in der Energiepolitik gemacht werden. Ralph P. Blankenberg (Volksbank Ulm-Biberach eG) bekannte  die Auswirkungen der Energiewende auf den Finanzmarkt. Arthur J. Zimmermann&a mp;amp;a mp;amp;a mp;amp;a mp;nbsp;von der Ernst Klett AG bereicherte die Diskussion mit seinem Blick auf die Ressource Energie: Denn Mitarbeiter – insbesondere reifere – stecken viel mentale Energie in die Weiterbildung.  Die vier „Speakers‘ Corner“ erfreuten sich auch in diesem Jahr einer großen Beliebtheit. Insgesamt 36 Experten referieren in 30-minütigen Vorträgen zu verschiedenen Wirtschaftsthemen und geben ihr relevantes Fachwissen an die Zuhörer weiter.  Der 16. Unternehmertag bot erneut Zeit für den persönlichen Austausch, Wissenstransfer und endete entspannt mit der Business Party, bei der Lee Mayall und seine Band dafür sorgten, dass die Energie auch auf dem Tanzparkett freigesetzt wurde.