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Ulm News, 11.02.2015 14:58

11. Februar 2015 von Ralf Grimminger
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IHK-Konjunkturbericht: Regionale Unternehmen starten gut und zuversichtlich ins neue Jahr


Die regionale Wirtschaft befindet sich zu Jahresbeginn in guter Verfassung. Der Abwärtstrend vom Herbst 2014 hat sich nicht verfestigt. Verbraucher und Unternehmen profitieren von dem niedrigen Ölpreis. Ein schwacher Euro hilft zudem bei Exporten. Die Betriebe in der Region blicken daher zuversichtlich nach vorne - wenn auch nicht euphorisch. 

Derzeit ist davon auszugehen, dass die Konjunktur im Verlauf des Jahres weiter anziehen wird. Ein Risikofaktor aus Sicht der IHK Ulm bleibt jedoch die Politik.  Ein schwieriges wirtschaftliches und politisches Umfeld hatte im Herbst 2014 dunkle Wolken am regionalen Konjunkturhimmel aufziehen lassen. Das drohende Gewitter blieb jedoch aus. Vielmehr hat sich zu Jahresbeginn die Stimmung nicht nur stabilisiert, sondern sogar etwas aufgehellt.
Der IHK-Konjunkturklimaindex, ein Maß für die Lageurteile und die Erwartungen, legt um zwei Prozentpunkte zu und steht bei 124 Zählern.  Vor allem die Gegenwartsindikatoren verzeichnen ein beachtliches Niveau. Umsätze und Ertragslage haben sich in den letzten Monaten leicht verbessert.
Rund 45 Prozent der Unternehmen geht es derzeit gut. Weitere 46 Prozent vermelden zumindest eine befriedigende Lage.  Hauptstütze ist dabei weiter der private Konsum.
Seit Monaten herrscht in der IHK-Region Ulm mit einer Arbeitslosenquote um die drei Prozent quasi Vollbeschäftigung. Der jüngst spürbar gesunkene Ölpreis stärkt die Kaufkraft der Verbraucher nun noch zusätzlich. 
Aber auch die Unternehmen profitieren von den niedrigeren Kosten für diesen Rohstoff. Zudem wirkt sich der schwache Euro positiv auf die Exporte aus. Und für die kommenden Monate werden weitere Impulse aus dem Auslandsgeschäft erwartet.
  Folglich steigen auch die Geschäftserwartungen und die Personalpläne wieder leicht an. Das Gros der Betriebe sieht eine Wirtschaftsentwicklung ähnlich dem erreichten, guten Niveau. Etwa ein Viertel geht sogar von einer Verbesserung aus. Die Beschäftigung dürfte trotz eines neuen Rekordstands in den nächsten zwölf Monaten moderat zulegen.  „Die regionale Wirtschaft startet somit zwar nicht euphorisch, aber durchaus zuversichtlich ins neue Jahr. Nach dem Schwächeanfall vor einigen Monaten ist dies eine sehr positive Nachricht. Derzeit spricht vieles dafür, dass die Konjunktur im Verlauf des Jahres sogar weiter anziehen könnte“, kommentiert IHK-Präsident Dr. Peter Kulitz die Ergebnisse. 
Als ein großer Risikofaktor wird jedoch die Politik gesehen. Dies gilt nicht nur im Hinblick auf internationale Herausforderungen, sondern auch in Bezug auf die nationale Wirtschaftspolitik. Dort fehlt es an Maßnahmen, um die immer noch verhaltene Investitionsbereitschaft der Firmen anzufachen. Vielmehr wurden zusätzliche Belastungen - wie der Mindestlohn oder das Rentenpaket - umgesetzt. Das Investitionsklima hat sich nunmehr sogar weiter eingetrübt. Investiert wird weitestgehend nur, wenn Ersatzbedarf besteht.
  „Die Bundesregierung muss daher schnell mit einem Belastungsstopp ein Signal senden. Nur so kann es gelingen, endlich die Investitionsbremse zu lösen. Eine weitere Schwächung der Standortbedingungen hätte fatale Folgen“, appelliert Kulitz an Berlin. 

Industrie setzt auf Auslandsgeschäft 

In der regionalen Industrie waren die Sorgenfalten im Herbst besonders tief. Nun geht es wieder aufwärts. Insbesondere der Auslandsumsatz kann kräftig zulegen. Die Kapazitätsauslastung steigt auf 87 Prozent. Neun von zehn Produzenten geht es gegenwärtig gut oder befriedigend. Und auch die Auftragseingänge legen zu.
Die Aussichten werden daher spürbar nach oben geschraubt. Investitions- und Personalpläne bleiben zwar noch verhalten. Gut ein Drittel der Industrieunternehmen erwarten aber besser laufende Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten. Weitere 54 Prozent sehen zumindest eine Entwicklung auf dem erreichten Niveau. Auch wegen des schwachen Euros werden vor allem im Export zusätzliche Chancen gesehen. Nordamerika bleibt dabei wichtige Stütze.
Zudem werden die Absatzmöglichkeiten in den lateinamerikanischen und asiatischen Raum spürbar besser eingeschätzt als zuletzt. Gleiches gilt für die Euro-Zone. Weiter abwärts geht es nur mit den Exporten nach Russland.  Die Stimmung innerhalb der Industrie lässt sich in drei Bereiche einteilen: Stark im Aufwind ist die Investitionsgüterindustrie. Deren enge Verzahnung mit dem Auslandsgeschäft hatte in der Herbstumfrage zu markanten Rückgängen bei verschiedenen IHK-Indikatoren geführt. Nun profitieren die Investitionsgüterproduzenten von dem Aufwind beim Export. Die aktuellen Lageurteile und die Aussichten fallen daher ausgesprochen gut aus. Recht stabil stellt sich die Situation weiter bei den Vorleistungsgüterproduzenten dar. Die gute Lage vom Herbst setzt sich fort und für die kommenden Monate wird ein gewisser Aufwind erwartet. Tabellenschlusslicht bleiben somit die Konsumgüterhersteller.
Die Umsatzzahlen haben sich zwar auch hier verbessert. So richtig zufrieden sind die entsprechenden Betriebe aber nicht. Vor allem sehen sie derzeit keine Besserung im Laufe des Jahres 2015. 

Einzelhandel überrascht positiv 

Der Einzelhandel profitiert von ordentlichen Umsätzen im Weihnachtsgeschäft und legt zu Jahresbeginn überraschend deutlich zu.
Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und das geringe Zinsniveau wirken der Kaufzurückhaltung von Herbst entgegen. Als wichtiger Sondereffekt kommt ein derzeit niedriger Ölpreis hinzu, der das Tanken und Heizen für die Verbraucher spürbar günstiger macht und so zu einer Erhöhung der Kaufkraft führt. Für 2015 erwarten die Einzelhändler daher in der Mehrheit ähnlich gut laufende Geschäfte.
Gegenüber dem Vortertial haben sich die Aussichten dennoch eingetrübt. Die Investitionsbereitschaft sinkt und das Personal soll nicht weiter aufgestockt werden. Dem stationären Einzelhandel macht nach wie vor die Konkurrenz durch den Online-Handel zu schaffen. Wohl auch deswegen gewinnen Investitionen in Vertriebsinnovationen vermehrt an Bedeutung. Im Großhandel geben Umsätze, Ertragslage und somit auch der Indikator für die aktuelle Geschäftslage nach. Das erreichte Niveau ist aber weiter beachtlich.
Zudem ist die Eintrübung bei der Geschäftslage ausschließlich auf eine Verschiebung von guten zu befriedigenden Lageurteilen zurück zu führen. Schlecht laufende Geschäfte verzeichnen nun sogar weniger Großhändler. Auch konnten im produktionsverbindenden Großhandel die guten Werte des Vortertials noch einmal gesteigert werden. Der Rückgang beruht somit alleine auf dem konsumnahen Großhandel. Dort ist aber ebenfalls eine gewisse expansive Tendenz bei den eingehenden Bestellungen auszumachen. Der Ausblick ist daher wie im produktionsverbindenden Großhandel moderat optimistisch. Investitions- und Beschäftigungspläne bleiben aufwärtsgerichtet. 

Dienstleistungsbranche floriert

  Im Dienstleistungsgewerbe laufen die Geschäfte auf Hochtouren.  Umsätze und Gewinnsituation verbessern sich teils noch einmal spürbar. Mehr als der Hälfte an Firmen geht es gut. Die derzeitige Tendenz beim Auftragsvolumen spricht zudem dafür, dass sich hieran wenig ändern wird. Deutliche Umsatzsteigerungen werden zwar nicht erwartet, wohl aber ein anhaltender, moderater Aufwärtstrend.Insofern steigt auch die Investitionsbereitschaft der Serviceunternehmen. Größtes Problem bleibt der Fachkräftemangel, zumal nach wie vor Personal aufgebaut werden soll.  Die gute Stimmung zieht sich durch alle Servicesparten. Verbesserungen sind vor allem bei den unternehmensnahen Dienstleistern und im Hotel- und Gaststättengewerbe auszumachen.
Erstere profitieren von einer schon länger anhaltenden, regen Nachfrage. Und diese wird nach derzeitiger Tendenz auch weiter anhalten.  Das Hotel- und Gaststättengewerbe spürt hingegen die gestiegene Kaufkraft. So ist das Umsatzplus nahezu ausschließlich auf das Geschäft mit Privatkunden zurück zu führen. Die Aussichten trüben sich allerdings ein.  Auch wegen den Regelungen beim Mindestlohn werden die Arbeitskosten als zunehmendes Problem gesehen.  Die Lage bei den Kreditinstituten bleibt unverändert gut. Die Kreditnachfrage von Privat- und Firmenkunden nimmt zu. Die Ertragslage stabilisiert sich.
Da zudem ein zunehmendes Geschäftsvolumen erwartet wird, sind die Geschäftsaussichten nun mehr von Optimismus geprägt.  Ähnlich verhält es sich mit dem Verkehrsgewerbe. Hier legen sowohl die Umsätze bei den Binnenverkehren als auch bei den grenzüberschreitenden Verkehren zu. Zudem spielen dem Verkehrsgewerbe natürlich die niedrigeren Spritpreise in die Karten.
Die Voraussetzungen sind somit gut. Dennoch bleiben die Erwartungen verhalten. Der Fachkräftemangel wird für die Spediteure, Busunternehmen & Co. zu einem immer größer werdenden Problem. 



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