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Ulm News, 06.02.2015 16:20

6. February 2015 von Thomas Kießling
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Erfolgsbilanz beim Dies academicus - Festakt mit Universitätsmedaille, Antrittsvorlesung und Preisen


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Beschreibung: Preisträger und weitere Protagonisten beim Dies academicus: 1. Reihe v.l.: Juliane Wessalowski (WissenSchaffer), PD Dr. Patrick Schuler, Prof. Thomas Hoffmann, Prof. Thomas Wirth und Prof. Othmar Marti 2. Reihe v.l.: Prof. Hartmut Döhner, PD Dr.

Fotograf: Eberhardt /Uni Ulm

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  Volles Programm beim Dies academicus: Mit der Verleihung einer Universitätsmedaille an  den Gründer des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg Rudolf Lehn, einer  Antrittsvorlesung sowie sechs weiteren Preisvergaben hat die Universität Ulm das  Wintersemester feierlich beschlossen. In seiner Begrüßung verdeutlichte Präsident Professor Karl Joachim Ebeling die  hervorragende Entwicklung der Universität Ulm seit ihrer Gründung im Februar 1967.

 Im  vergangenen Jahr sei es  gelungen, mit 99,7 Millionen Euro Drittmitteln, fast 10 400  Studierenden und über 1700 Absolventen eigene Rekorde zu brechen. Die Leistungsfähigkeit  der Uni Ulm bestätigen die hervorragenden Platzierungen als beste junge Uni Deutschlands  im Times Higher Education Ranking “100 under 50“ und im QS World University Ranking „Top  50 under 50“. Weitere wichtige Erfolge des letzten Halbjahres sind für Ebeling die Übergabe  des Helmholtz-Instituts Ulm für Elektrochemische Energiespeicherung/HIU („Wir brauchen  mehr außeruniversitäre Forschungsinstitute“) sowie die Bewilligung des  Sonderforschungsbereichs „Gefahrenantwort, Störfaktoren und regeneratives Potential nach  akutem Trauma“ über 11 Millionen Euro. „Gemäß einer Publikationsanalyse des  Medienkonzerns Thomson Reuters forschen an der Universität Ulm mit den Professoren  Hartmut Döhner, Heiko Braak und Fedor Jelezko zudem drei der weltweit meistzitierten  Wissenschaftler ihres Forschungsgebiets“, schloss Ebeling die Leistungsbilanz.
Mit der Uni  eng verbunden seien darüber hinaus die „meistzitierten Wissenschaftler“ Professor Jürgen  Garche, ehemaliger Leiter des Ulmer Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung  (ZSW), sowie Professor Bruno Scrosati (HIU).  In diesem Jahr dominierte die Medizinische Fakultät den Dies academicus. In seiner  Antrittsvorlesung „HNO – von Einsichten und Aussichten“ stellte Professor Thomas  Hoffmann, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, das  breite Spektrum seines Fachs vor. Hoffmann schlug einen Bogen von der Allergologie über  die interdisziplinäre Schädelbasischirurgie bis zur Krebsheilkunde.
Allgemein verständlich  berichtete er zum Beispiel über ein neuartiges, in seiner Klinik mitentwickeltes Medikament,  das gegen das potentiell lebensbedrohliche Angioödem wirkt. Dabei handelt es sich um eine  Schwellung des oberen Atemwegs entweder erblich bedingt oder als Reaktion auf bestimmte  Medikamente wie ACE-Hemmer, an der Patienten ersticken können.
Weiterhin stellte der  renommierte Kopf-Hals-Chirurg operative Schwerpunkte vor – etwa die Schlüssellochchirurgie  im Bereich von Nase und Schädelbasis sowie die Hochpräzisionschirurgie des Ohres (zum  Beispiel „Cochlea Implantat“) mit modernster Technik wie Robotern, Navigationssystemen und  intraoperativer Bildgebung. Im Bereich der Onkologie sprach Hoffmann über die zielgerichtete  Therapie mit „Biologicals“ sowie eine mögliche „Impfung“ gegen Mandelkrebs.
Zuvor hatte  Professor Thomas Wirth, Dekan der Medizinischen Fakultät, den gebürtigen Ulmer („Thomas  Hoffmann erblickte keine 100 Meter Luftlinie von seinem heutigen Arbeitsplatz das Licht der  Welt“) anekdotenreich vorgestellt. Die Leistungsfähigkeit der Ulmer Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde  verdeutlichte zudem die Verleihung des Kooperationspreises Wissenschaft-Wirtschaf t  2014, dotiert mit 8000 Euro, an den HNO-Oberarzt PD Dr. Patrick Schuler.
In enger  Abstimmung mit Ärzten wie Schuler hat das nordamerikanische Medizintechnik-Unternehmen  „Medrobotics“ eine computergesteuerte OP-Endoskopieeinheit (Flex®- System) entwickelt, die  sich der Anatomie des Patienten anpasst. So kann zum Beispiel Tumorgewebe im Kopf-Hals- Bereich minimalinvasiv entfernt werden.
Die ersten klinischen Einsätze des robotischen  Systems fanden unter anderem auf dem Ulmer Michelsberg statt. Um Patrick Schuler zu  gratulieren, war Dr. Samuel Straface, Präsident und Geschäftsführer von Medrobotics, eigens  aus Boston (USA) zum Dies academicus nach Ulm gereist. Die Wirkmechanismen eines Medikaments mit zwei Seiten hat Dr. Jan Krönke, Arzt und  Wissenschaftler an der Universitätsklinik für Innere Medizin III, erforscht.
Vor mehr als 50  Jahren hat das Medikament Thalidomid unter dem Namen „Contergan“ einen Medizinskandal  ausgelöst. Heute werden Thalidomid und sein Nachfolger Lenalidomid erfolgreich gegen  schwer zu behandelnde Krebserkrankungen wie das Multiple Myelom eingesetzt. Doch erst  Jan Krönke konnte bei einem dreijährigen Aufenthalt am Brigham and Women’s  Hospital/Harvard Medical School zeigen, wie genau die Arzneistoffe wirken. Dafür erhielt er  beim Dies academicus den Franziska-Kolb-Preis zur Förderung der Leukämieforschung  (8000 Euro). Sein Laudator Professor Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere  Medizin III, war voll des Lobes: Kürzlich hat der Stipendiat des Else Kröner-Forschungskollegs  die Zusage für eine Emmy Noether Nachwuchsgruppe erhalten. In den kommenden Jahren  wird der 35-Jährige nach genetischen Markern in Tumorzellen suchen, die das Ansprechen  auf eine Lenalidomid/Thalidomid-Behandlung vorhersagen können. Die dritte Preisträgerin der Medizinischen Fakultät, PD Dr. Pamela Fischer-Posovszky,  beweist: Wissenschaft und Familie sind vereinbar.
Dafür wurde die erfolgreiche Forscherin  und zweifache Mutter mit dem Mileva Einstein-Mari?-Preis, dotiert mit 2500 Euro,  ausgezeichnet. An der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin (Pädiatrische  Endokrinologie und Diabetologie) hat Pamela Fischer-Posovszky zum Beispiel einen  Krankheitsmechanismus mitaufgeklärt, der zu starkem Übergewicht im frühen Kindesalter  führt.
2013 erhielt die vielfach ausgezeichnete Laborleiterin, die unter anderem mit einem  Margarete von Wrangell-Habilitationsstipendium gefördert wurde und Gastprofessorin in  Dallas (USA) war, die Lehrbefugnis in experimenteller Medizin.  Die Verleihung der Medaille der Universität Ulm und des Lehrpreises 2014 geriet zur  Familienangelegenheit. Mit der Universitätsmedaille wurde der Gymnasiallehrer Rudolf Lehn  für seine Verdienste um das Fach Physik geehrt. Er hat vor rund 15 Jahren das  Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (SFZ) gegründet, in dem Jugendliche aus Ulm  und Umgebung zu Fragestellungen aus der Physik experimentieren.
Dabei stehen ihnen  Dozenten und Studierende der Uni Ulm beratend zur Seite. Das Ziel des Pädagogen aus Bad  Saulgau: Durch Experime n te sollen Schülerinnen und Schüler nachhaltiges Wissen in der  Physik erlangen. Zudem geht das Projektpraktikum im Ulmer Bachelorstudiengang Physik,  das forschendes Lernen ermöglicht, auf eine Idee Rudolf Lehns zurück. Professor Othmar  Marti, Leiter des Instituts für Experimentelle Physik, würdigte die Verdienste des  Medaillenträgers und berichtete über dessen Anfangszeit in Ulm – als einer von nur sieben  Physikstudenten. Wie der Vater so der Sohn:  Für die Verbesserung des Moduls „Scientific Computing“ erhielt  Dr. Michael Lehn vom Institut für Numerische Mathematik den Lehrpreis 2014 der  Universität Ulm (4000 Euro).
Mit großem pädagogischem Geschick vermittelt Michael Lehn  Grundlagen der Programmierung von Hochleistungsrechnern und führt seine Studierenden,  von denen er keine Vorkenntnisse verlangt, bis zur Realisierung modernster Algorithmen, die  durchaus mit kommerziellen Angeboten mithalten können. Anwendungsfelder kommen aus  der Medizin, Physik oder den Ingenieurwissenschaften.
Neben seinen weiteren hochgelobten  Veranstaltungen beteiligt sich Lehn an Kursen für mathematisch und naturwissenschaftlich  begabte Schülerinnen und Schüler – zum Beispiel im Forschungszentrum seines Vaters.  „Michael Lehn hat das ganz tolle Engagement für junge Leute von seinem Vater geerbt“, sagte  Professor Ulrich Stadtmüller, Vizepräsident für Lehre und Internationales. Um die Forscherinnen und Forscher von morgen bemühen sich auch die WissenSchaffer. 
Diese Studentinnen und Studenten der Uni Ulm besuchen Schulen und informieren über die  Technikfächer. „Ausgangspunkt der Aktion war nicht unbedingt die Gleichstellung, dennoch  wurde dieser Aspekt zunehmend integriert“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte der  Universität Ulm, Professorin Anke Huckauf, in ihrer Laudatio. Denn gerade die weiblichen  WissenSchaffer beweisen: Ingenieurwissenschaften und Informatik sind keineswegs reine  Männerdomänen. Für ihren Einsatz erhielten die Studierenden, repräsentiert durch Juliane Wessalowski, Anna  Saumweber und Stefan Kaufmann, den Gleichstellungspreis (2500 Euro). Weiterhin wurde ein besonders rühriger junger Mann in Abwesenheit mit dem Preis für  herausragendes studentisches Engagement (500 Euro) ausgezeichnet. Julian Latzko  bringt sich äußerst aktiv in die Studienkommission Wirtschaftswissenschaften ein. Seine  Kommilitonen verdanken ihm vor allem ein verbessertes Angebot im Bereich „Business  English“.  Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von einem Streicherensemble des  Universitätsorchesters.



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