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Ulm News, 31.07.2014 17:39

31. Juli 2014 von Ralf Grimminger
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Animation auf Java einmal anders - Interkultureller Workshop führt Digital Media-Studenten der Hochschule Ulm nach Indonesien


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Insel Java statt Java-Programmierung: Im Juni waren Studierende der Hochschule Ulm im Studiengang Digital Media für zehn Tage zu Gast im „Indonesian Institute of the Arts Yogyakarta (ISI)“. Hauptprogrammpunkt der Exkursion war der von der Ulmer Gestalterin und Professorin Susanne P. Radtke geleitete interkulturelle Workshop „Type in Motion“ mit den Ulmer Studierenden und indonesischen Studierenden des Fachs Visuelles Kommunikationsdesign.

 Dabei hatten die gemischten Studierenden-Teams die Aufgabe, indonesische Sprichwörter zu animieren und zu visualisieren. Nach Miguel de Cervantes ist „ein Sprichwort ein kurzer Satz, der sich auf lange Erfahrung gründet“. Entsprechend war es ein wichtiges Ziel des Workshops, dass die Studierenden sich mit der Lebenswelt, den Traditionen und Einstellungen der jeweils anderen Kultur auseinandersetzen und diesen Transfer in der gestalterischen Aufgabe sichtbar werden lassen.
Susanne P. Radtke hatte ihre Studierenden bereits in einer Vorlesung auf die Herausforderungen des interkulturellen kreativen Arbeitens vorbereitet: „Manche Einstellungen sind kulturübergreifend verbreitet, aber oft sind die Gedankenwelten und die sprachlichen Bilder komplett unterschiedlich. Sprichwörter leiten sich oft aus dem Alltag und den Mythen und Legenden einer Region oder eines Landes ab, so dass es manchmal auch gar keine deutsche Entsprechung eines indonesischen oder javanischen Sprichwortes gibt.“
Umso wichtiger sei es daher, die spezifischen kulturellen Gegebenheiten des anderen Landes nachzuvollziehen und umso größer sei die Herausforderung, ein indonesisches Sprichwort ohne deutsches oder englisches Äquivalent visuell darzustellen.
Für den viertägigen Workshop vorgegeben war eine Auswahl an Sprichwörtern in der indonesischen Amtssprache „Bahasa Melayu“, also der Malayischen Sprache, und Javanesisch, das auf der Ost-Hälfte der Insel Java gesprochen wird.
Kann ein Sprichwort in Bahasa Melayu noch wörtlich mit „different ponds have different fish“ ins Englische oder mit „andere Länder, andere Sitten“ ins Deutsche übertragen werden, verdeutlicht die Redewendung »Banyak anak banyak rejeki« – übersetzt „mehr Kinder, mehr Einkommen/Glück“ – die kulturell, sozial und wirtschaftlich unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Indonesien und Deutschland. Exkursionsteilnehmerin Julia Knobloch erzählt: „Ich fand es sehr interessant, wie verschieden die Studierenden vor Ort und wir Gäste an die Aufgabenstellung herangegangen sind. Die indonesischen Mitglieder in der Arbeitsgruppe haben sich bei der Konzeption viel mehr auf die geschichtlichen Hintergründe der Sprichwörter konzentriert, während wir die Sprichwörter ganz unvoreingenommen, sozusagen von außen betrachtet haben.“
Simon Ledermann ergänzt: „Das, was wir bei dem Workshop gelernt haben, ist auf jeden Fall etwas, was man nicht so einfach in einem Kurs zuhause lernen kann. Die Erfahrungen, die wir auf kultureller und sozialer Ebene machen durften, haben einen einzigartigen Lernwert“, betont er.
„Das Zusammenarbeiten, die Kommunikation und der Austausch mit den Jugendlichen aus Indonesien geben uns so viele Eindrücke mit, die uns nicht nur fachlich weiterbringen.“ Darüber hinaus zeigen sich beide Digital Media-Studierende beeindruckt von der Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen in Indonesien. Exkursionsleiterin Susanne P. Radtke war dabei besonders wichtig, dass ihre Studierenden nicht nur die Gastfreundlichkeit in Indonesien schätzen, sondern auch die Bedeutung des „Zurückgebens“ der indonesischen Kultur lernen, sich erkenntlich zeigen und diese Haltung der Dankbarkeit auch in den vergleichsweise von Überfluss geprägten deutschen Alltag mitnehmen.
Ganz anders als in Deu tschland ist, angesichts fehlender staatlicher Förderstrukturen, beispielsweise das Mäzenatentum etablierter Kulturschaffender ausgeprägt, die private Kunst- und Ausstellungshäuser bauen und Ateliersstipendien vergeben.
Auf Künstlerinitiative geht auch die jedes Jahr im Juni auf Präsentationsräume in der ganzen Stadt verteilte Kunstausstellung „ArtJog“ zurück. Hier wurde den Ulmer Studierenden ganz überraschend eine besondere Ehre zuteil: Die im Workshop entstandenen Videos wurden im Rahmenprogramm der Kunstaustellung gezeigt. Den Ausstellungskatalog mit Eintrag ihres Workshop-Projektes werden die Ulmer Exkursionsmitglieder mit Sicherheit noch lange aufheben.


Internationale Angebote der Hochschule Ulm
Die Hochschule Ulm unterhält Kooperationsvereinbarungen mit Hochschulen in 20 Ländern und insgesamt 55 Partnerschaften auf allen fünf Kontinenten. Die Ulmer Studierenden können sprachliche Zusatzqualifikationen des Instituts für Fremdsprachen und Management erwerben und sich so gezielt für einen Auslandsaufenthalt vorbereiten. Sie haben die Möglichkeit, ein Studiensemester an einer der Partnerhochschulen zu verbringen, aber auch ihre Abschlussarbeit oder ein Praxissemester im Ausland absolvieren.

Kooperation mit indonesischer Hochschule perfekt
Rektor Prof. Dr. Achim Bubenzer hat den Leiter des Akademischen Auslandsamts des Indonesian Institute of the Arts Yogyakarta, Prof. Dr. Dwi Marianto, am 28. Juli 2014 an der Hochschule Ulm begrüßt. Der Besuch war sehr erfolgreich: Der Vertrag zur Hochschulpartnerschaft wurde direkt unterzeichnet. Der offizielle Rahmen ermöglicht nun einen Austausch auf langfristiger Basis. Unter anderem kann dadurch ein Workshop im kommenden Jahr mit indonesischen Studierenden in Ulm realisiert werden.

Über Yogyakarta und das Indonesian Institute of the Arts 
Knapp eine Flugstunde von Jakarta entfernt, ist Yogyakarta mit rund 650 000 Einwohnern die siebgrößte Stadt auf Java und „Hauptstadt“ der indonesischen Kunstszene. Das „ISI“, Indonesian Institute of the Arts Yogyakarta, ist die führende Staatliche Hochschule für Medien und visuelle und darstellende Kunst und bildet sowohl in den traditionellen indonesischen, als auch in modernen, internationalen Stilrichtungen aus.



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