Ulm News, 13.06.2014 09:16
Magirus-Chef Benedetti: Wir haben noch einiges in petto

Mit rund 600 Kunden und Mitarbeitern sowie Gäste aus Wirtschaft und Politik, unter ihnen der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner und zahlreiche Ulmer Stadträte, feierte Magirus das 150-jährige Jubiläum mit einem Galaabend. Am Nachmittag hatte Fiat-Chef Sergio Marchionne, leger mit Pulli gekleidet, das Werk und die Produktion besichtigt. Im Mittelpunkt standen aber die Feuerwehrleute und die Präsentation von Weltneuheiten im Bereich der Brandschutztechnik. Am Freitag gibt es ein Fest für die rund 1300 Mitarbeiter und am Samstag ist ein "Tag der offenen Tür" geplant.
Der Jubiläums abend im neuen Experience Center, in dem normalerweise die Feuerwehrautos den Kunden präsentiert und übergeben werden, war eine Zeitreise in die Geschichte des Feuerwehrwesens, Ausblicke in die Zukunft inklusive, aber immer im Geiste von Friedrich Konrad Magirus, der einst die Feuerwehrleitern erfand und das Löschwesen mit immer neuen Entwicklungen revolutionierte. Das Unternehmen erinnerte mit den Feierlichkeiten zum Jubiläum an die Verdienste von Conrad Dietrich Magirus für das Feuerwehrwesen. Der Ulmer Feuerwehrmann revolutionierte mit bahnbrechenden Erfindungen die Feuerwehrwelt und hatte dabei stets ein Ziel vor Augen: Das Leben für sich und seine Kameraden sicherer zu machen. Schon mit seiner ersten Entwicklung, einer freistehenden Schiebleiter, die als „Ulmer Leiter“ in die Geschichte eingeht, machte sich Magirus weltweit einen Namen und wurde 1873 auf der Weltausstellung in Wien mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Als der Firmengründer 1895 starb, führten seine Söhne sein Lebenswerk fort. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich Magirus zu einem der größten und technologisch führenden Anbieter von Brandschutz- und Katastrophenschutztechnik weltweit. Das Unternehmen beschäftigt heute rund 1300 Mitarbeiter an vier Standorten (Brescia/Italien, Chambéry/Frankreich, Kainbach/Österreich, Hauptsitz Ulm/Deutschland) und kann seit 2013 als Teil der Unternehmensgruppe CNH Industrial auf konzernweit entwickelte Technologien und ein weltweites Netzwerk an Ingenieuren zurückgreifen. Gleichzeitig ist der Innovationsgeist des Firmengründers bis heute maßgeblicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie, so Antonio Benedetti: „Conrad Dietrich Magirus ist bis heute unsere Inspiration. Er hat die beiden Dinge vorangetrieben, die für die Sicherheit von Feuerwehrleuten essentiell sind: Die Weiterentwicklung der Technik und die Weitergabe von Erfahrung“.
Benedetti räumte in seiner Rede auch Probleme bei der Umstrukturierung ein. Nach der Verlagerung der Lkw-Produktion nach Madrid vor zwei Jahren konzentrierte man sich im Ulmer Werk vollkommen auf die Entwicklung und Produktion der Brandschutztechnik. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren 40 Millionen Euro in den Umbau und die Modernisierung des Werks investiert. Das verlief nicht reibungslos. So kam es unter anderem auch zu Verzögerungen bei den Auslieferungen. Doch nun nutzte man bereits 80 Prozent der möglichen Kapazität. Der Geschäftsführer lobte seine Mitarbeiter, die "Unglaubliches geleistet haben". Er verwies in diesem Zusammenhang auf vier Weltneuheiten, die Magirus zum Jubiläum präsentieren konnte.
Diese Neuheiten wurden beim Jubiläumsbaend den Gästen und dem Fachpublikum vorgestellt. Präsentiert wurde der neue Magirus Aircore, eine einer Schneekanone ähnlichen Düse, die ein Wasser-Schaumgemisch rund 80 Meter weit spritzen kann. Durch die Zusammensetzung des Wasserstrahls wird zudem die Hitze schnell heruntergekühlt. Das Geräte, das zudem wenig Platz und Energie bnötigt, kann zum Beispiel bei Tunnel- oder Waldbränden zum Einsatz kommen. Die Brandbekämpfung mit dem Aircore sei deutlich effektiver als zum Beispiel mit Löschflugzeugen aus der Luft, hieß es bei der Vorstellung.
Ebenfalls eine Neuheit war die Magirus Team Cab, also die Kabine, in der die Feuerwehrleute von und zum Einsatz fahren. Hightec auch für die Mannschaft des Löschzugs. "Immer liegt uns auch die Sicherheit derer, die anderen Menschen das Leben retten, am Herzen", sagte Benedetti.
Eine weitere Neuheit wurde mit der Rettungswa
nne für übergwichtige Verletzte vorgestellt. Mi t dem Gerät können Verletzte leichter und auch weniger personalintensiv aus Häsuern gerettet werden.
Auch dei neue Multistar mit Drehleiter beeindruckte die Gäste. Die Leiter kann über 40 Meter weit ausgefahren werden.
Magirus habe noch viel vor, sagte Antonio Benedetti: "Wir haben noch einiges in petto", kündigte er weitere bahnbrechenden Entwicklungen an, die die Rolle des Ulmer Weltmarktführers weiterhin festigt. Magirus ist eine Marke, so heißt in Südamerika eine Feuerwehrleiter kurz und knapp Magirus.
Auch der Österreicher Andreas Klauser, Chef des zu Fiat gehörenden Konzerns CNH Industrial mit weltweit mehreren zehntausend Mitarbeitern, lobte Magirus als "Perle in unserem Konzern". Klauser, der an der Werkbank seine Karriere begann, äußerte auch seine Wertschätzung über die Ingenieurskunst und Entwicklungsbegeisterung im Ulmer Werk, in dem jährlich etwa 200 Drehleitern und 1300 Feuerwehrautos produziert werden und ein Umsatz von 300 Millionen Euro erwirtschaftet wird.







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