Ende des Gesangsprojekt „Jedem Kind seine Stimme“ wird gefeiert

„Kinder singen einfach gerne“, weiß Christine Kröner, Rektorin der Grundschule in Burlafingen. „Selbst die Unruhigsten reagieren auf die Dynamik der Lieder.“ Im Rahmen von Schulsingen führten die Kinder der jeweiligen Chorklasse ihre erlernten Lieder nun der restlichen Schulfamilie nicht nur einfach vor, sondern animierten auch alle anwesenden Kinder mitzusingen und zu -tanzen. „Mir hat alles gefallen, vor allem die vielen Bewegungen zu den Liedern“, schwärmte eine Schülerin der Chorklasse in Pfaffenhofen. Dort werden die Kinder auch noch im Rahmen des Schulfestes am 30. Mai auftreten und dabei erneut ihr Können zeigen. „Jedem Kind seine Stimme“ ist ein professionelles Angebot des Landkreises Neu-Ulm im Rahmen der „Bildungsregion“. Der renommierte Dirigent und Kreischorleiter Markus Romes sang einmal wöchentlich mit Kindern der jeweiligen Grundschule und schulte anschließend auch deren Lehrerinnen. Dabei erlernten die Kinder viele Aspekte des Singens: Körperhaltung, Atemübungen, Stimmansatz, Aufnehmen des Tones, deutliche Aussprache. „Mein Grundanliegen ist es, Musik durch Sprechen und Singen für jedes Kind erlebbar zu machen und die eigene Stimme als kreatives und künstlerisches Ausdrucksmittel zu entdecken“, erläutert Romes. Im dritten Schulhalbjahr in Folge ging JEKISS an jeweils drei Grundschulen im Landkreis Neu-Ulm über die Bühne; insgesamt wurden damit neun Grundschulen zu „singenden Schulen“. Durch die Lehrerfortbildungen ist es möglich, die Singstunden vor Ort dauerhaft weiterzuführen. Laut Bettina Wieland, Lehrerin an der Grundschule Weißenhorn Nord, „sind Grundschullehrkräfte für das nicht einfach zu unterrichtende Fach Musik oft fachlich nicht hinreichend gerüstet“. Sie fühlten sich daher im Unterricht mitunter etwas unsicher. Gerade die langfristige Kooperation mit einem Musik-Profi wie Markus Romes während der sechs Monate des JEKISS-Projekts ermögliche es den Lehrerinnen und Lehrern, die eigenen musikalischen Fähigkeiten auszubauen und in der Folge vor der Klasse souveräner zu agieren, so Wieland. Mit dem Projekt „Jedem Kind seine Stimme" werden alle Kinder erreicht, unabhängig von Herkunft und sozialem Milieu. Den speziellen Unterricht in der Schule finanziert die Bildungsregion Landkreis Neu-Ulm. „Kulturelle Bildung und musikalische Förderung stehen auch in Zukunft im Fokus der Bildungsregion“, verspricht deren zentrale Ansprechpartnerin, Sonja Seger. Im ersten Schulhalbjahr 2014/15 heißt es allerdings nicht mehr „Jedem Kind seine Stimme“, sondern „Jedem Kind sein Instrument“.