ratiopharm ulm kämpft in Jerusalem um Einzug ins Eurocup-Viertelfinale - regio tv überträgt live

 Die Ausgangslage ist eindeutig: ratiopharm ulm fährt mit einem wenn auch hauchdünnen Vorsprung von zwei Punkten (Hinspiel: 89:87) nach Jerusalem und will sich mit einem weiteren Sieg erneut fürs Eurocup-Viertelfinale qualifizieren. Wenngleich auch eine Niederlage mit einem Punkt dafür reichen würde – bei Unentschieden gibt es Verlängerung – sagt Head Coach Thorsten Leibenath: „Wir spielen auf Sieg, alles andere macht doch keinen Sinn.“ Für ratiopharm ulm ist es nach dem letzten Spiel der Hauptrunde – als gegen Cantù der Einzug ins Achtelfinale klar gemacht wurde – schon das zweite Endspiel der Saison. „Ich bin sehr froh darüber, dass wir die Chance dazu bekommen“, so Leibenath. „Zum einen, weil wir natürlich ins Viertelfinale einziehen wollen, zum anderen, weil uns solche Spiele auf das Pokal-Halbfinale oder mögliche Playoff-Spiele vorbereiten.“
Live zu sehen ist die Partie ab 18.30 Uhr im Kabel-Programm von Regio TV Schwaben. Der Gegner Hapoel Jerusalem ist in der nur 2500 Zuschauer fassenden Malha Arena eine echte Macht. Im Eurocup mussten sich die Israelis bisher nur einmal (Khimki) geschlagen geben. „Es ist eine wirklich verrückte Arena“, erzählt Trent Plaisted, der bereits im Trikot von Cedevita Zagreb in Jerusalem gespielt hatte. „Die Fans unterstützen ihr Team sehr leidenschaftlich und machen es für jede Gastmannschaft sehr schwer.“
Am letzten Spieltag der israelischen Liga unterlag Hapoel – in einem für die Playoffs unwichtigen Spiel – dem drittplatzierten Maccabi Haifa allerdings mit 92:99. Im Gegensatz zum Achtelfinal-Hinspiel, als die beiden Center Josh Duncan (22 Punkte) und Artsiom Parakhouski (15 Punkte, 8 Rebounds) die gefährlichsten Spieler waren, überzeugte gegen Haifa der Ex-Bonner NBA-Veteran Ronald Dupree mit 19 Punkten und 6 Rebounds.
ratiopharm ulm will es den Gastgebern in Spiel zwei deutlich schwerer machen, in Korbnähe zu punkten als vor Wochenfrist in Ulm. Daher denkt Thorsten Leibenath darüber nach, einzelne Spieler – zum Beispiel den überragenden Josh Duncan – zu doppeln, also zeitweise mit zwei Verteidigern zu attackieren. Ob Leibenath Jerusalem dazu zwingen wird, den weniger geliebten Distanzwurf zu nehmen, oder ob er die robusten Israelis selbst in Korbnähe angreifen will, ließ er vor der Abreise noch offen. Eines ist jedoch klar: „Wir müssen die Kreise von Yotam Halperin und Josh Duncan einengen.“
Der Ex-Münchner Halperin war im Hinspiel mit 11 Punkten und 5 Assists aufgefallen, der lange Duncan versenkte Sekunden vor dem finalen Buzzer den dritten Dreier der Israelis (bei 20 Versuchen) zum 89:87-Endstand.
Ein Unentschieden in Jerusalem würde ratiopharm ulm zum Erreichen des Viertelfinales reichen. Auch bei einer Niederlage mit einem Punkt stünden die Ulmer nach 2013 erneut unter den letzten acht Eurocup-Teams.
Endet das Spiel allerdings mit einem Zweipunkte-Vorsprung der Gastgeber, gibt es eine fünfminütige Verlängerung. Die erzielte Auswärtspunktzahl ist also irrrelevant. Trent Plaisted hat auf derartige Rechenspiele keine Lust. Er sagt: „Alles, was wir tun müssen, ist das Spiel zu gewinnen.“