ratiopharm ulm verspielt Gruppensieg - 75:86-Heimniederlage gegen Cimberio Varese

 Das i-Tüpfelchen auf die Eurocup-Hauptrunde 2013 blieb den Ulmer Fans verwehrt: Ihr Team verspielte die Chance auf den Gruppensieg, die Ljubljana ihm am Tag zuvor durch die Niederlage gegen Paris gegeben hatte. ratiopharm ulm unterlag starken Italienern, denen insgesamt 16 Dreier (47 %) gelangen, die schließlich den Unterschied machten. Thorsten Leibenath sah den Schlüssel zum Sieg für Varese allerdings woanders: „Es lag an der kämpferischen Einstellung: Varese hat für mich den Eindruck gemacht, dass sie das Spiel gewinnen wollen. Bei uns habe ich das nur in den letzten fünf Minuten gesehen. Die Entschuldigung für diese Leistung gilt unseren Fans.“
Die Niederlage bedeutet, dass die Ulmer auf dem zweiten Platz in die Gruppe I der „Last 32“ einziehen. Dabei stehen zwei der drei Gegner schon fest. Aus dem Eurocup erwartet Ulm das türkische Team Pinar Karsiyaka Izmir (Dritter der Gruppe E) sowie mit FoxTown Cantu (Erster der Gruppe A) die nächste italienische Mannschaft. Da die Euroleague erst morgen ihren letzten Spieltag bestreitet, entscheidet sich erst am späten Donnerstagabend, ob sich JSF Nanterre (FRAU), Partizan Belgrad (SRB) oder Budivelnik Kiew zu den drei Teams gesellt. Die sechs Spiele der Last32 werden ab dem 7. Januar ausgetragen.
Los ging es gegen Varese  in der letzte Hauptrundenspiel mit einer veränderten Startformation: Edgar Sosa, Cameron Long, Philipp Schwethelm, Keaton Nankivil und Trent Plaisted eröffneten die Partie, die sofort das erste Highlight bereithielt – allerdings exekutiert vom Vareser Adrian Banks, der einen Alley-oop zum 0:2 durch den Ring donnerte.
Die Ulmer Antwort folgte mit zwei Dreiern (Schwethelm, Long) auf dem Fuß (6:2). Von Schongang war zunächst nichts zu sehen, auch nicht, als sich Trent Plaisetd zur 14:13-Führung durchtankte. Der auffälligste Spieler der Anfangsphase war allerdings der pfeilschnelle Blanks, der schon im ersten Viertel (22:24) für 9 Punkte gut war. Dass es in dieser Partie zwar um den Gruppensieg – nicht aber ums Überleben im Wettbewerb ging – merkte man lediglich daran, dass Thorsten Leibenath sich noch großzügiger der Tiefe seiner Bank bediente.
Bereits nach 10 Minuten hatten 10 Ulmer das Parkett betreten – darunter auch der erst 17-jährige Joschka Ferner. Dass dies ein Grund dafür war, dass sein Team sich immer wieder Konzentrationsschwächen in der Verteidigung leistete, wollte Leibenath nicht gelten lassen: „Wir haben sie mit unserer passiven Abwehr aufgebaut. Ohne konsequentes Agieren wird es sehr schwierig.“
Varese zog dadurch jedenfalls bis zur 15. Minute auf 31:27 davon. Mit dem fünften Dreier der Italiener erhöhte Dusan Sakota gar auf 34:27. Mit einer 37:33-Führung ging Varese in die Halbzeit. Die zweite Halbzeit begann das Heimteam mit mehr Intensität und einer 7:3-Serie zum 42:41 (23.). Doch Varese hielt dem Ulmer Power-Play zwei Dreier entgegen, sodass erst das Dreipunktspiel von Matt Howard, der einmal wieder den kämpferischen Ton setzte, die 49:47-Führung bedeutete.
Doch die italienischen Scharfschützen blieben ein Problem für die Ulmer Verteidigung: Insbesondere Ebi Ere, der seinen vierten Dreier zum 49:56 (27.) versenkte. Mit allein sieben Treffern aus der 6,75-Meter-Distanz sicherte sich Varese die 61:53-Führung vor dem Schlussviertel. Ungeachtet dessen sorgte Cameron Long mit einem fulminanten Dunking gegen zwei Verteidiger für ein Highlight des Spiels. Doch das Momentum wollte nicht die Seiten wechseln: Nicht durch den Dreier von Per Günther zum 56:63 (der durch einen Dreier gek ontert wurde) und nicht durch den Alley-oop-Versuch von Clyburn, der an den Ring knallte und wieder von einem Dreier der Italiener gefolgt wurde (56:69, 32.). Als Sakota den 14. Dreier für sein Team versenkte, ging ein kollektives Raunen durch die ratiopharm arena.
In der 36. Minute vollendete Will Clyburn dann per Alley-oop und startete damit eine Aufholjagd, die ratiopharm bis auf 68:75 (38.) an die Italiener heranbrachte. Doch das Aufbäumen kam zu spät. Die Italiener blieben nervenstark von der Freiwurflinie und sicherten sich ihren zweiten Eurocup-Erfolg. LAST 32 Tickets schon ab Freitag! Tickets für die Runde der Last 32 gibt es schon ab Freitag, den 20. Dezember ab 12 Uhr unter www.basketball-ulm/tickets. Ab Freitag ist endgültig bekannt, gegen wen ratiopharm ulm ab dem 7. Januar 2014 in der zweiten Eurocup-Runde antreten wird. Offen ist dann lediglich, an welchen Terminen die drei Heimspielpaarungen stattfinden – das wird sich im Laufe der nächsten Tage abschließend klären.
Für ratiopharm ulm spielten: Günther (5 Punkte, 1 Assist), Ferner (2 Rebounds), Jönke (1 Assist), Sosa (9, 12 as), Maier (2), Hess (7, 2 reb), Long (7), Clyburn (8, 2 reb), Howard (13, 8 reb), Schwethelm (6, 2 reb), Plaisted (16, 11 reb), Nankivil (2, 3 reb, 3 as).