Endlich ein Sieg im 13. Anlauf? ratiopharm ulm empfängt am Sonntag Meister Bamberg

Sieg im 13. Anlauf? ratiopharm ulm empfängt am Sonntag (15 Uhr) in der ausverkauften ratiopharm arena Meister Bamberg. Eine Zusammenfassung der Partie zeigt die ARD Sportschau (ab 18 Uhr). Per Günther und Philipp Schwethelm haben einigen ihrer Kollegen etwas voraus: Beide haben sie den Bamberger Serienmeister schon einmal geschlagen. Schwethelm besiegte die Brose Baskets mit Köln, Bremerhaven und München; nur mit ratiopharm ulm gelang ihm das noch nicht. Per Günther ist der einzige des aktuellen Teams, der das „Bamberger Biest“ im Ulmer Trikot niederringen konnte. Dafür muss man die Zeit um vier Spielzeiten zurückdrehen: Am 16. Oktober 2009 - damals noch in der Ulmer „Kuhberghölle“ – gelang der letzte Sieg. Im 13. Anlauf soll am Sonntag die schmerzliche Niederlagen-Serie beendet werden. Philipp Schwethelm erklärt warum: „Weil wir zuletzt eine gute Serie hingelegt haben und sehr gut drauf sind. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich unsere Mannschaft und damit unser Spiel stark verändert. Wir werden sehen, ob Bamberg uns nun besser liegt.“
Aber auch der Meister hat sich seit dem letzten Aufeinandertreffen deutlich verändert. Ganz aktuell durch die Verpflichtung von Elias Harris. Der deutsche Nationalspieler hatte die Saison in der NBA bei den Los Angeles Lakers begonnen, war dort zuletzt aber nicht mehr zum Zug gekommen. Ob Harris, der in der Nacht von Donnerstag auf Freitag einen Vertrag bis 2015 bei den Bambergern unterschrieben hat, bereits in Ulm zum Einsatz kommt, ist eher unwahrscheinlich.
Was in Bamberg seit vier Jahren konstant bleibt, ist die Zielsetzung. Dazu scheint es wie in den Jahren zuvor nur eine Antwort zu geben: Titelverteidigung. Und um diesem Ziel möglichst nahe zu kommen, haben die Brose Baskets nach dem Abgang von Power Forward Boki Nachbar (Barcelona) für ausreichend Verstärkung gesorgt.
Den ehemaligen NBA-Spieler ersetzen soll Novica Velickovic, der bereits zwei Jahre bei Real Madrid unter Vertrag stand. Neu sind zudem das US-Duo Rakim Sanders (Forward) und Jamar Smith (Guard), die beide vom israelischen Club Gilboa nach Bamberg wechselten, sowie Zack Wright (Guard), der nicht nur mit Bosnien-Herzegowina am Supercup in der ratiopharm arena teilnahm, sondern das Ulmer Team bereits im Eurocup mit Ex-Team St. Petersburg kennengelernt hat.
Nicht zu vergessen: Center und Shotblock-Spezialist D‘Or Fischer (3 Blocks pro Spiel). Head Coach Thorsten Leibenath bekennt sich als Fan des Bamberger Teams, das sein Gegenüber Chris Fleming „schlau zusammengestellt“ hat: „Die Mannschaft ist tief und variabel besetzt mit elf Spielern, die über herausragenden Fähigkeiten in unterschiedlichen Bereichen verfügen.“
Die wichtigste Nachricht in der Bamberger Sommerpause: Anton Gavel bleibt ebenso wie die Routiniers Casey Jacobsen und Sharrod Ford (zurzeit verletzt) an der Regnitz! Und dies scheint sich gelohnt zu haben: Der MVP der Final-Serie gegen Oldenburg ist nach zwölf Spieltagen Bambergs Topscorer (12,9 Punkte pro Spiel) in der Beko BBL. Und dank des mittlerweile eingedeutschten Tschechen sowie Smith (12,7) und Wright (11,9) hat sich Bamberg mittlerweile zum engsten Verfolger hinter München (eine Niederlage) gemausert.
Die beiden Ausrutscher (gegen München und Quakenbrück) zu Beginn der Saison sind vergessen; zuletzt konnte das Team von Head Coach Chris Fleming acht Mal in Serie gewinnen – unter anderem gegen die Tabellennachbarn Oldenburg und Berlin.
Bevor Bamberg nach Ulm reist, war das Team am Freitag noch zu Gast in Mailand. Mit einem Sieg könnte der zweite deutsche Vertreter i n der Euroleague einen großen Schritt Richtung nächste Runde gehen.
Von der italienischen Modemetropole geht es am Samstag weiter in die Donaustadt, wo die Brose Baskets noch zweimal trainieren werden.
Der Ulmer Coach Thorsten Leibenath glaubt nicht daran, dass sich die Euroleague-Umstände auf das Bamberger Spiel am Sonntag auswirken werden. „Sie sind auf die Doppelbelastung eingestellt und sind seit Jahren die konstanteste Mannschaft.“
Im Gegensatz zu einigen Spielern interessiert ihr Head Coach die Serie „nicht die Bohne“. Zwar hat auch er mit Ulm noch nicht gegen die Oberfranken gewonnen, doch er will die Partie nur aus einem anderen ganz einfachen Grund gewinnen: „Weil wir uns damit oben festsetzen können.“ Ob das gelingt, können Zuschauer, die kein Ticket für das ausverkaufte Spiel ergattern konnten, in der ARD Sportschau sehen. Ab 18 Uhr ist eine ausführliche Zusammenfassung geplant.