New York Rio Ulm: 1200 Fans feiern die "Sportfreunde Stiller" im ausverkauften Roxy

Sie sind immer noch der Rüde, der Floh und der Peter. Sie haben immer noch keine Nachnamen, weil sie eben Kumpels sind. Dabei sind die Drei auch schon um die 40 und feiern als Band „Sportfreunde Stiller“ in zwei Jahren das 20-jährige Bandjubiläum. Die Fans feiern die Musiker mehr denn je, ja tragen sie auf den Händen.
Nach einer mehrjährigen Pause kamen die Sportfreunde Stiller 2013 zurück. Und wie. Das Album „New York Rio Rosenheim“ ging sofort auf Platz 1 der Charts und live ist das Trio ohnehin sehr gefragt.  Mehr als 60 Konzerte - darunter Auftritte bei Megafestivals wie Rock am Ring und in vielen kleinen Hallen - haben die „Sportis“ in diesem Jahr absolviert und im nächsten Jahr stehen die ganz großen Hallen und Festivals auf dem Tourneeplan. Sie sind derzeit im Zenit ihrer Karriere.
Dabei ist das Muster immer noch das Gleiche. Als Musiker sind Peter, Floh und Rüdiger solides Mittelmaß, die Lieder einfach, aber sehr eingängig gestrickt, Peter sprechsingt in Moll-Lage nach wie vor und die Texte und Aussagen sind meist simpel, aber ungemein treffend. Dazu sind die Bayern kumpelhaft und sympathisch, sie scherzen, vermasseln Einsätze und sprechen die Fans direkt an. Ebenso, als habe man sich gerade bei einem Weizen am Tresen kennengelernt.
So war es auch beim Konzert im restlos ausverkauften Roxy. Peter, Floh und Rüde sprinten auf die Bühne, erinnern sich und das Publikum, „dass wir vor vielen Jahren da draußen (auf der Studiobühne) vor ein paar Leuten gespielt haben“ und legen los. Zusammen mit den 1200 Fans, die fast jede Liedzeile mitsingen. So kommt das Spiel der Sportfreunde schnell in Fahrt. Nach wenigen Songs herrscht im Roxy Stadionatmosphäre und nach etwa einer Stunde landen die „Sportis“ mit ihren Hits „Das Kompliment“, dem Titelstück des neuen Albums „New York Rio Rosenheim“, „Wunderbaren Jahre“, die aktuelle Hit-Single „Applaus, Applaus“ und „Ich, Roque!“ einen Treffer nach dem anderen und setzen zum emotionalen und stimmungsgeladenen Sturmlauf an. Sie feiern mit ihren Fans - viele junge Zuhörer, aber auch viele jenseits des Schwabenalters - eine wunderbare Party. Nach fast zwei Stunden holt Peter Brugger die Vorband „Fifty-Fifty“ auf die Bühne – der Schlagzeuger durfte vor 14 Jahren als Neunjähriger einmal bei einem Sportfreunde Stiller-Konzert mittrommeln – und intoniert mit den jungen Musikern den Song „Auf der sicheren Seite“. Zwischendrin springt der der Sänger ins Publikum, das ihn auf Händen trägt – einmal quer durchs Roxy hoch hinauf auf die Tribüne unters Dach und wieder hinunter. Ein grandioses, gefeiertes Finale. Noch während das Publikum die "Sportis" feiert, springt Rüde unbemerkt von den Fans von der Bühne in den Sicherheitsgraben vor der Bühne und übergibt dort einem Rollstuhlfahrer seine Setlist. Diese kleine Geste zeigt den großen Unterschied zu anderen Stars am besten und warum sie von den Fans so geliebt werden. Applaus, Applaus und mindestens ein Kompliment für so viel Normalität und Erdung. Auf dass die „Sportis“ noch lange „der Peter, der Floh und der Rüde“ bleiben.