ratiopharm ulm trifft in Valencia auf den Favoriten der Eurocup-Gruppe C

 Wie das Kräfteverhältnis in der sechs Mannschaften umfassenden Gruppe C einzuordnen ist, wird seit der Eurocup-Auslosung am 5. Oktober heiß diskutiert. Während die Experten sich darüber streiten, welche Teams die besten Chancen auf die zum Weiterkommen berechtigenden Plätze zwei und drei haben, sind sich alle einig: Platz eins geht an Valencia.
Das Team von Trainer Velmir Perasovic gewann schon zweimal den Eurocup (2003, 2010) und hat bei all seinen sieben Teilnahmen mindestens das Viertelfinale erreicht; 2013 war zuletzt im Halbfinale Schluss. Spanien-Experte Jesus Ramirez. „Valencia ist dabei, in die Phalanx von Barcelona und Madrid vorzustoßen“, bestätigt ratiopharm ulms Assistant Coach Jesus Ramirez. Der Spanier begründet sein Argument mit dem Hinweis auf vier Neuverpflichtungen, die bereits in der Euroleague aktiv waren. Außerdem sei die wirtschaftliche Lage – im Gegensatz zu anderen spanischen Clubs – sehr stabil. C In diese Eurocup-Saison startete Valencia mit einem klaren Sieg. Beim 85:68-Erfolg in Paris war der Amerikaner Oliver Lafayette mit 17 Punkten und 5 von 7 Dreiern Topscorer – garniert von 8 Assists. Die starke Dreierquote der Mannschaft (51,9 Prozent) war zwar nur die fünftbeste des ersten Spieltags (überragend: Alba mit 70,6 %), gilt allerdings als Markenzeichen der Mannschaft. „Bei Valencia kann jeder werfen – auch die langen Fünfer“, bestätigt Leibenath. Weitere Merkmale der international zusammengestellten Mannschaft, die aus sieben Spaniern, zwei Amerikanern und je einem Belgier, Zentralafrikaner, Serben und Montenegriner besteht: Hohes Tempo, gute Ballbewegung und permanente Korbgefahr. Oliver Lafayette war beim Sieg in Paris Valencias Topscorer. Diese geballte Ladung Powerplay musste am Wochenende Gipuzkoa Basket über sich ergehen lassen. Das Team aus San Sebastian verlor deutlich mit 87:58. Topscorer vor 7.400 Zuschauern war dieses Mal der junge Montenegriner Bojan Dubljevic mit 18 Punkten (4/6 Dreier).
Die 75:76-Auftaktniederlage in der ACB gegen Barcelona, während der Valencia zeitweise mit 18 Punkten führte, zeigt trotz des Punkteverlusts das Potenzial des Ulmer Gegners. Topscorer in diesem Spiel war im Übrigen Justin Doellman, dem Leibenath das „Scoring-Gen“ zuspricht. Der Amerikaner wurde nicht umsonst in der vergangenen Spielzeit ins „Eurocup First Team“ gewählt. Sich auf Dubljevic („Eurocup Rising Star“ 2013) und Doellman zu konzentrieren, reicht gegen den Vorjahresvierten der spanischen ACB allerdings nicht. „Valencia ist so tief besetzt, da macht uns auch noch der 10. oder 11. Mann von der Bank Probleme“, warnt Leibenath. Eine Herausforderung der besonderen Art erklärt Assistant Coach Ramirez: „In Valencia gibt es ein kleines Orchester, das das Team bei seinen Heimspielen unterstützt.“ Für Coach Thorsten Leibenath ist diese Atmosphäre indes nichts Neues: Schon in der Saison 2008/09 gastierte er mit den Artland Dragons im Eurocup in Valencia. Damals verlor Leibenath sowohl das Hin- als auch das Rückspiel. Verständlich, dass er diese Serie brechen möchte. Mut schöpft Leibenath aus den letzten beiden Auftritten seiner Mannschaft: „Wir haben uns defensiv stabilisieren können“, sagt der 38-Jährige. Ob dies allerdings für einen Sieg beim großen Favoriten reicht, wollte er nicht versprechen. Wer ratiopharm ulm einmal bei einem Auftritt auf europäischem Top-Niveau live erleben möchte, dem sei ein Blick ins Ticketportal empfohlen. Hier finden sich noch für alle vier verbleibenden Heimspiele ( Lubjlana, Valencia, Paris und Varese) Tickets in fast allen Kategorien.