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Ulm News, 21.06.2013 00:00

21. Juni 2013 von Thomas Kießling
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Schwörmontag und andere Feste in Ulm nicht skandalisieren


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Konsequent und unabhängig pflegt die Ulmer Heimatzeitung ihre Vorurteile gegenüber den hiesigen Gastronomen. So kommt jedenfalls die Berichterstattung über Festivitäten und Aktivitäten der Lokalbesitzer bei diesen an. "Die denken doch wir fahren alle mit dem Ferrari vor", ärgert sich ein Gastronom. Ein anderer, nämlich Michael Freudenberg vom "Wilden Mann", wurde unlängst in der Heimatzeitung als Schwörmontagsboykotteur bezichtigt und hat deshalb um eine Klarstellung gebeten. Sein Leserbrief ist vollständig hier auf ulm-news zu lesen.

Ulmer Gastronomen stößt zunehmend die Berichterstattung und - Absicht oder nicht -   die harsche Wortwahl in der Heimatzeitung über ihren Berufsstand auf. Hier einige Zitate aus einigen Berichten über die Ulmer Gastronomie in der Südwest Presse in den vergangenen Wochen. "Nur wenige Wirte boykottieren frühe Sperrstunden-Regelung", "Kosten und Aufwand sind zu hoch", "Viel Lärm um nichts", "Ein Umsatzverlust von eineinhalb Stunden dürfte aber nicht gerade existenzbedrohend sein", "Jammern gehört zum Geschäft" , "Fair heißt mehr als heiße Luft" oder "Ein Auge sollte die Stadt aber darauf werfen, dass die Wirte sich nicht immer mehr öffentlichen Raum unter den Nagel reißen".
Michael Freudenberg, Betreiber des "Wilden Mann" und des Kosterhofs in Söflingen sowie Gastronom beim Ulmer Weinfest, bittet in einem Leserbrief um Klarstellung. Das Schreiben gibt es auch auf ulm-news:

SWP schreibt den Schwörmontag schlecht

Zum Kommentar „Viel Lärm um nichts“ (14. Juni): Als Leserbrief oder zur redaktionellen Verwendung.

Erneut skandalisiert die Südwest Presse die Debatte um die verkürzte Ausschankzeit am Schwörmontag.  Das ist bedauerlich, denn mittlerweile hat die SWP den Schwörmontag zum Problemtag hoch geschrieben.  Hauptsache Skandal.  Mehrmals habe ich dem Redakteur erklärt, dass sich der bisher am Schwörmontag betriebene finanzielle und logistische Aufwand für den Wilden Mann bei einer Sperrzeit von 23 Uhr nicht mehr rechnet. Nun werde ich aber als Schwörmontagsboykotteur („Nur wenige Gastronomen boykottieren den Schwörmontag“) hingestellt, nur weil sich der Aufwand nicht lohnt. Auch auf die Gefahr hin (Zitat SWP: „Jammern gehört zum Geschäft“) als Jammerlappen hingestellt zu werden, die aktuellen Ausgaben zum Nach- und Zusammenrechnen:
4 Dixi-WC plus 1 WC-Wagen (500 Euro), 30 Bauzäune gegen Wandpinkler (600 €), Platzgebühr (250 €), Grundgebühr (200 €), Endreinigung EBU (275 €), Security (500 € ), Stromkasten (700 €), ASB (150 €), Tribüne DJs, Personal für Auf –und Abbau (2500 €), Personalkosten am Schwörmontag (2000 €). Diese Kosten fallen nicht an, wenn ich den Schwörmontag beim Wilden Mann in kleinerem Umfang und  nicht mehr im bisherigen Rahmen betreibe. Tatsache ist – auch dies wird den SWP-Redakteuren, die der Reihe nach dieses Thema recherchieren, gebetsmühlenartig erklärt, dass die Sperrzeit um 23 Uhr vor allem jene Betriebe trifft, die wie der Wilde Mann ein älteres Publikum haben. Die ab 30-Jährigen  gehen nach dem Nabada nochmals nach Hause und erst gegen 19 oder 20 Uhr auf Tour. Drei Stunden Umsatz sind für den Wilden Mann und den bisher betriebenen Aufwand zu wenig.   Bin ich nun ein Schwörmontagsboykotteur? Liebe Südwest Presse-Redakteure, die ihr so gerne den Skandal erfindet. Wen oder was soll denn ein Gastronom boykottieren. Nach dem harten Winter und dem verregneten Frühjahr benötigt nahezu jeder gastronomische Betrieb in Ulm gute Umsätze, um – Achtung! Ich jammere nicht - die zum Teil katastrophal schlechten Umsätze dieser Monate auszugleichen. Ein Boykott wäre wirtschaftlicher Unsinn. Nichts anderes. Ein Journalist, der monatlich sein Gehalt pünktlich überwiesen bekommt, kann sich in solche Sachzwänge vielleicht nicht so hineindenken, er sollte aber wenigstens Gastronomen zuhören, die die Sachlage korrekt erklären und aufhören ständig Vorurteile über einen sehr regen Berufsstand, der für Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze, Lebens- und Stadtgefühl  und Steuereinnahmen sorgt,  weiterzuverbreiten.
Der Schwörmontag ist ein großartiges Fest für alle Ulmer, ein Fest, auf das die Ulmer zu recht sehr stolz sind und um das wir von vielen Städten beneidet werden. Die Südwest Presse sollte endlich aufhören, den Schwörmontag zu skandalisieren, unnötig zu problematisieren und die Beteiligten schlecht zu schreiben.



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