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Ulm News, 29.05.2013 11:56

29. Mai 2013 von Ralf Grimminger
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Verein Leise klagt: Zu viele Bars und Tische auf dem Judenhof


Der Verein Leise ist wieder aktiv. Diesmal am Judenhof, wo Vereinssprecherin Ursula Girmond wohnt. Dem Problem der Leise-Aktivistin - die Bürgerdienste konnten auf Anhieb nicht sagen, wie viele Anwohner sich mit der Leise-Sprecherin beschwert haben - widmet die Heimatzeitung immerhin eine halbe Aufmacherseite plus Kommentar. Die Anwohnerin klagt über zu viele Bars, zu viele Tische und Wasserpfeifengeruch auf dem Judenhof.

 Ursula Girmond vom Verein Leben in der Stadt (LEISE) schrieb der Stadt Ulm: "Der Platz hat an schönen Sommerabenden eher den Charakter eines überdimensionierten Biergartens, der allerdings nicht wie bei Biergärten üblich um 22 Uhr schließt, sondern bis 23 Uhr geöffnet ist. Das alles wird noch garniert mit den orientalischen Düften der Wasserpfeifen, die es zusammen mit der Lautstärke der vielen Menschen nicht mehr zulassen, dass die Bewohner abends die Fenster öffnen können."
So wehrt sich die Leise-Sprecherin gegen die Gartenbewirtschaftung der bislang vier, möglicherweise bald fünf Lokale am Judenhof. Bis auf die Pizzeria sind es kleine Bars. Anstoß erregt die Anwohnerin, die ein bekannt feines Näschen hat, beklagte sie sich doch schon vor Jahren über den Geruch aus der Küche des 200 Meter entfernten und um mehrere Ecken gelegenen Cafe Liquid am Nördlichen Münsterplatz, an der Außenbewirtschaftung von Café Bossa Nova, Café Schmizz, Cafe Shisha Arabesk und der Pizzeria LOsteria. Das Bossa Nova hat nun gekündigt und will in die Räume des früheren Whiskey-Shops umziehen. Ursula Girmond führt als Argument nicht Lärm, oder Schmutz oder schmutzende Gäste ins Feld, sondern soziale Aspekte. Die Gastronomen würden den öffentlichen Raum auf dem Judenhof so stark belegen, dass man nicht mehr an den Brunnen könne und praktisch zum Konsum in den Lokalen gezwungen werde, wenn man sich auf dem Judenhof aufhalten wolle.
Mit einem fünften Lokal werde, so wird befürchtet, das Problem noch größer. Anscheinend wollen die Bürgerdienste wegen des neuen Lokals nochmals mit dem Verein, der eine Aktivistin am Judenhof und knapp 70 Mitglieder hat, sprechen.
Die Südwest Presse zitiert auch Baubürgermeister Alexander Wetzig. Der antwortete: "Dort verkehrt doch kein Remmidemmi-Publikum. Es gelten für die Außenbewirtschaftung Spielregeln und geregelte Zeiten. Die Kritik ist überzogen und engstirnig." Feinsinnig und gleichzeitig investigativ merkt die Heimatzeitung aber auch an, dass Wetzig in der einen oder andere Espresso Bar am Judenhof ein gern gesehener Gast sei.
Die Heimatzeitung sieht das Problem so und so, kommentiert dann aber doch mit deutlichen Worten unter dem Titel "Bereicherung und Plage" und kommt zu dem reißerischen Schluss: " Ein Auge sollte die Stadt aber darauf werfen, dass die Wirte sich nicht immer mehr öffentlichen Raum unter den Nagel reißen."
Verkannt wird, dass sich Wirte in Ulm nichts, rein gar nichts unter den Nagel reißen können. Ein Gastronom in Ulm muss für jeden Tisch, Blumenkasten oder Aufsteller vor seinem Lokal einen Antrag stellen, sofern öffentlicher Raum (auch Luftraum) genutzt wird. Vorausgesetzt das Beantragte passt ins Stadtbild - schließlich zählt auch die Ästhetik  -  wird ihm das dann genehmigt. Mit der Genehmigung kommt die Rechnung, weil sich die Stadt die Nutzung öffentlicher Flächen natürlich bezahlen lasst. Baubürgermeister Alexander Wetzig bleibt bei seiner Meinung: Kleine Bars und Lokale seien für ihn eine Bereicherung für ein schönes Leben in der Stadt.
Die Diskussion scheint schon deswegen absurd, weil man in Ulm Tage oder Abende, an denen Gäste bis 23 Uhr oder länger bei angenehmen Temperaturen im Freien sitzen können, an zwei Händen abzählen kann. Wirte reißen sich auch keine Freiflächen unter den Nagel und fahren auch nicht das Geld mit der Schubkarre nach Hause. Gastronomen sind wichtige Arbeitgeber und Steuerzahler dieser Stadt. Sie sind für viele Touristen und Einheimische eine Bereicherung und keine Plage. Die meisten Lokale, Restaurants, Kneipen und Eisdielen verzeichnen nach diesem langen Winter und der sich anschließenden kalten Dauerregenperiode im ersten Halbjahr drastische Umsatzausfälle, die auch nicht mehr  durch Feste oder einige schöne Sommerabende zu kompensieren sind.
Das sind echte, ganz reale  Probleme, mit denen sich viele Gastronomen in Ulm derzeit beschäftigen müssen. Aber es gibt augenscheinlich wichtigere Themen in Ulm, mit denen sich Stadtverwaltung und Medien beschäftigen: Freier Zugang zum Brunnen am Judenhof ohne Konsumzwang.



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