ratiopharm ulm muss gegen Oldenburg auf Per Günther verzichten - Wer holt sich den Matchball?

 ratiopharm ulm tritt am Mittwoch (20.15 Uhr, live auf Sport1) in der großen EWE Arena zum dritten Halbfinale an und hat ein klares Ziel: „Wir wollen dort gewinnen“, sagt Head Coach Thorsten Leibenath. Und zwar genau so, wie es seinem Team bereits zweimal in dieser Saison gelungen ist. Der verletzungsbedingte Ausfall von Per Günther, der den Vizemeister bei der 60:72-Niederlage in Spiel zwei geschockt hatte, ist also kein Grund, Trübsal zu blasen. „Das Fehlen von Per Günther ist bitter, ohne Frage“, so Leibenath. „Aber wir sind ein selbstbewusstes Team, das von den letzten 15 Spielen nur zwei verloren hat. Warum sollten wir also nicht optimistisch sein?“
Ohne Günther wird Leibenath seinen Gameplan allerdings umstellen müssen. Denn die 25 Minuten und 14 Punkte, die der Nationalspieler durchschnittlich in den Playoffs aufs Parkett brachte, müssen kompensiert werden. Auf Lance Jeter und den jungen Till Jönke dürfte ihm Spielaufbau also jede Menge Arbeit und Spielzeit zukommen.
Aber auch Shooting Guard Allan Ray wird auf der eins aushelfen: „Das habe ich letztes Jahr auch viel gemacht. Kein Problem“, sagt Ray. Ob Leibenath auch Nationalspieler Philipp Schwethelm mit Point-Guard-Minuten bedenken wird, wollte der Coach nicht verraten. Nur so viel. „Wir haben gute Ideen und ich bin sicher, dass die Mannschaft sie umsetzen wird.“
Im Fokus – zumindest der Öffentlichkeit – wird dabei Till Jönke stehen. Der erst kürzlich zum ProB-Youngster des Jahres ausgezeichnete 21-Jährige wird für ihn ungewohnt viel Verantwortung tragen. Angst davor hat er allerdings nicht: „Natürlich bist du am Anfang ein bisschen nervös, weil es ein Playoff-Halbfinalspiel ist. Aber es ist die größte Motivation, die ich je hatte“, so Till Jönke.
Im Fokus des Trainers stehen dagegen die Punkte, die ihm in Spiel zwei nicht gefallen haben. Zum einen die schwache eigenen Wurfquote (34 %) und den daraus resultierenden niedrigen Score, zum anderen „unser Zögern“, wie es Leibenath nennt. „Es hat uns die letze Konsequenz gefehlt“, so Leibenath rückblickend.
Till Jönke sagt: „Es ist wichtig, dass wir unsere Shooter gut positionieren und offene Würfe bekommen. Beim letzten Heimspiel hatten wir aber auch ‚Mist‘ an unseren Fingern.“
Am Mittwoch nicht spielberechtig sein wird Ronald Burrell: Das Beko BBL Schiedsgericht ahndete das Disqualifizierende Foul des Amerikaners an Keaton Nankivil mit einer Spielsperre und einer Strafe von 2.500 Euro.
Per Günther, der aufgrund seines Muskelfaserrisses nicht einsatzfähig ist, wird sein Team von der Bank aus unterstützen. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir es schaffen werden“, so Günther via Facebook-Video „Wenn eine Mannschaft viel mit Verletzungen kämpfen musste, dann waren es wir. Wir haben es aber immer geschafft, uns an das Spielermaterial anzupassen.“
Der Gewinner der morgigen Partie hat dann am Samstag den ersten Matchball. Dann in der ratiopharm arena und ab 17.30 Uhr live auf Sport1.