Weißenhorn Youngstars ziehen als erstes Team ins Viertelfinale ein

Bevor die Youngstars gegen 18.45 Uhr ausgelassen ihr Weiterkommen feiern durften, mussten sie zunächst eineinhalb Stunden lang in der Tunica Halle an ihre Leistungsgrenzen gehen. Denn geschenkt bekamen sie in Braunschweig überhaupt nichts. In einem höchst intensiven Spiel begegneten sich lange Zeit zwei Teams auf Augenhöhe, was vor allem durch den meist sehr knappen Spielstand deutlich wurde. „Braunschweig hat uns heute wirklich alles abverlangt. Umso glücklicher bin ich darüber, dass wir am Ende die Partie gewinnen konnten“, sagte Coach Tim Lewis nach dem Spiel. Er hatte diesmal mit Ausnahme der 18 Ballverluste nur wenig an der Vorstellung seiner Schützlinge auszusetzen. Vor allem freute er sich darüber, dass sie im Gegensatz zur ersten Begegnung bessere Wurfentscheidungen trafen und aggressiver verteidigten. „Man hat uns heute angemerkt, dass wir nach der langen Reise unbedingt in die nächste Runde einziehen wollten. Es ist schon etwas besonderes, in nur zwei Spielen das Viertelfinale zu erreichen“, so Lewis. Sein Team bewies eindrucksvoll, dass es auch nach dem Wechsel von Myles Hesson zu ratiopharm ulm und ohne die Topspieler Daniel Theis und Chris Grosse in der ProB einiges erreichen kann. „Ich bin sehr stolz auf meine junge Mannschaft. Jeder Spieler hat heute seine Aufgaben perfekt erfüllt.“ Entscheidend war am Ende unter anderem die Überlegenheit bei den Rebounds – die Youngstars schnappten sich acht Korbabpraller mehr als der Gegner und konnten sich dadurch viel Ballbesitz und zweite Chancen erarbeiten. Die lange Anreise nach Niedersachsen wirkte sich auf den Beginn der Partie keineswegs negativ aus. Von Anfang an waren die Youngstars hellwach und trafen ihre Würfe. Brian Butler brachte sein Team in Führung, nach weiteren Punkten von Till Jönke, Kay Gausa und Maksym Shtein hieß es 8:2 für die Weißenhorner. Jedoch kamen Mitte des ersten Viertels die Braunschweiger immer besser in die Partie und verkürzten ihren Rückstand. Allerdings gelang es ihnen nicht, in Führung zu gehen, da die Youngstars auf die getroffenen Würfe des Gegners immer eine passende Antwort parat hatten. Vor allem Till Jönke und Maksym Shtein punkteten zuverlässig. Zum Ende des ersten Abschnitts bauten die Youngstars ihren Vorsprung wieder etwas deutlicher aus – nach einem Korbleger von Michael Müller neun Sekunden vor der Viertelpause führten sie mit 24:18. Auch im zweiten Viertel hatten die Weißenhorner stets mehr Punkte auf ihrem Konto als die Baskets. Entscheidend absetzen konnten sie sich aber nicht. Richtig eng wurde das Spiel, nachdem Howard Sant-Roos für die Braunschweiger einen Korbleger zum 28:29 versenkte. Doch Brian Butler und Philip Vojkovic sorgten anschließend mit ihren Punkten dafür, dass die Youngstars ihre Führung beibehalten konnten (34:30). Nach 20 Minuten lagen die Youngstars zur Pause mit 42:39 vorne. Gleich mit dem ersten Wurf der zweiten Halbzeit hatten die Weißenhorner Grund zum Jubeln: Kay Gausa traf aus der Nahdistanz zum 44:39. Wenig später kam die große Show von Till Jönke, der innerhalb von knapp zwei Minuten sieben Punkte für sein Team machte. Den größten Vorsprung erspielten sich die Youngstars nach sechs Minuten im dritten Abschnitt, als Maksym Shtein von der Freiwurflinie auf 55:46 erhöhte. Allerdings blieben auch im dritten Viertel die Niedersachsen den Schwaben auf den Fersen. Sie kamen bis zum Ende des Abschnitts wieder auf Schlagdistanz heran und lagen vor den letzten zehn Minuten nur noch mit sechs Punkte im Hintertreffen (60:54 für Weißenhorn). In den ersten drei Minuten des vierten Viertels wollten es di e Baskets dann so richtig wissen: Lukas Gertz verkürzte mit einem Dreier, Ole Angerstein traf zweimal in Folge aus der Nahdistanz. Und plötzlich lautete der Spielstand 61:60 für Braunschweig. Jedoch ließen die Youngstars den Rückstand nicht lange auf sich sitzen und übernahmen durch Punkte von Vojkovic wieder postwendend die Führung (63:60 für Weißenhorn). Ebenfalls Vojkovic war es, der die Weißenhorner auf die Siegesstraße brachte. Aus der Distanz besorgte er 1:25 Min. vor der Sirene das 76:69 für seine Mannschaft. Im folgenden Angriff versuchten es die Braunschweiger mit einem Halbdistanzwurf, der aber nichts einbrachte. Den Sieg sicherte Jönke eine Minute vor Spielende mit zwei getroffenen Freiwürfen zum 78:69 Endstand. Punkteverteilung: Weißenhorn Youngstars: Jönke (24 P.), Vojkovic (15 P.), Butler (12 P.), Shtein (11 P.), Gausa (8 P.), Müller (4 P.), Albus (2 P.), Dorsch (2 P.), Heberlein, Leitner