Ulm News, 05.03.2013 10:00
IHK-Konjunkturgespräch: Wirtschaftsforscher warnt vor nachlassendem Reformeifer und Fachkräftemangel
Die Unternehmen in der Region Ulm blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Auf dem Hintergrund der robusten Wirtschaft Deutschlands in der Euroschuldenkrise warnte der Wirtschaftsexperte Friedrich Heinemann beim Konjunkturgespräch in der IHK Ulm jedoch vor der „Illusion der Unverwundbarkeit“.
Die Unternehmen in der IHK-Region Ulm erwarten wieder deutlich positivere Geschäfte und mehr Umsatz. Allerdings bleiben Unsicherheiten wie der zunehmende Fachkräftemangel. Das ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK. „Nur zehn Prozent der Unternehmen geht es schlecht“, sagt Jonas Pürckhauer, Leiter des Bereichs Standortpolitik. Im Rahmen des IHK-Konjunkturgesprächs warnte Volkswirt Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (ZEW) vor der Tendenz, wegen der positiven Wirtschaftskennzahlen und der anstehenden Bundestagswahl die Reformen der Agenda 2010 zu entschärfen. Deutschland sei zwar aufgrund der Kapitalzuflüsse und niedriger Zinsen der Gewinner der Euroschuldenkrise, was zur „Illusion der Unverwundbarkeit“ beigetragen habe. Auf den demografischen Wandel sei man aber ungenügend vorbereitet. Der Fachkräftemangel macht sich in der IHK-Region bereits bemerkbar. „Uns fehlen 12.000 Menschen in den nächsten 15 Jahren, vor allem Meister, Techniker und Fachwirte“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle. Auch bei der Wettbewerbsfähigkeit gibt es Nachholbedarf. Beim Länderindex der Stiftung Familienunternehmen belegt die Bundesrepublik aktuell nur Platz 11. „Deutschland ist ein mittelmäßiger, kein exzellenter Standort“, sagte Heinemann. Die Niederlande, Dänemark und Österreich verbesserten ihre Standortfaktoren deutlich schneller. Rund 90 Vertreter aus Wirtschaft und Politik waren am Freitag zur Vorstellung der Ergebnisse der aktuellen Konjunkturdaten in die IHK Ulm gekommen. Dr. Friedrich Heinemann ist Leiter des Forschungsbereiches “Unternehmensbesteuerung und öffentliche Finanzwirtschaft“ am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim und lehrt an der Universität Heidelberg.







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