Ulm News, 19.02.2013 17:10
„ganz schön krank“ – Eine außergewöhnliche Fotoausstellung am RKU

Von 5. März bis 30. April 2013 präsentieren die RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm eine außergewöhnliche Fotoausstellung: „ganz schön krank“ heißt das Fotoprojekt der Initiatorin Andrea Krallinger. Die Ausstellung umfasst Porträtaufnahmen von Menschen mit chronischen Krankheiten und Handicaps – in Kombination mit persönlichen Texten der Betroffenen sowie ihren Diagnosen.
„Ich möchte zeigen: Jeder ist schön. Die Tatsache, dass man ein Handicap hat, bedeutet nicht, dass man nicht schön sein kann – oder darf“, erklärt Andrea Krallinger. Die junge Studentin ist selbst Betroffene. Sie lebt unter anderem mit Zöliakie, einer chronischen Darmerkrankung, und Epilepsie. ‚Ganz nah dran’ ist das Fotoprojekt „ganz schön krank“ von Initiatorin Andrea Krallinger. Nah dran an Menschen mit chronischen Krankheiten und Handicaps. Sowohl mit dem Objektiv als auch mit einer persönlichen Botschaft an den Betrachter. „Das Projekt wirkt quasi in beide Richtungen“, erläutert die Künstlerin. „Es hilft Betroffenen, sich wieder ‚ins Rampenlicht’ zu wagen, sich selbst in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen. Denn das vermeiden viele, häufig schon seit Jahren“, so Krallinger. „Andererseits wird der Betrachter mit den Themen Behinderung beziehungsweise chronischen Erkrankungen konfrontiert: Nicht jeder, der schwer krank ist, sieht auch so aus.“ Zugegebenermaßen ist das Thema der Ausstellung kein einfaches. Doch wer sich auf die Bilderwelt von „ganz schön krank“ einlässt, stellt schnell fest: die Fotografien machen Mut. „Gegen die Strömung, gegen den Wind“ ist beispielsweise das Motto von Model Tina, die mit SMA (einer spinalen Muskelatrophie) lebt. Mit ihren blauen Haaren wirkt sie auf Krallingers Porträt wie eine moderne Meerjungfrau. Obwohl sie durch ihr Handicap bei allen Verrichtungen des täglichen Lebens fast vollständig auf die Hilfe anderer angewiesen ist, hat sie sich mit viel Hartnäckigkeit ihren Lebenstraum erfüllt: das Reiten auf dem eigenen Pferd. Lange hat es gedauert, um die Familie, den betreuenden Orthopädiemeister und einen Sattler von der Durchführbarkeit zu überzeugen. Das Ergebnis – ein Spezialsattel der Tina das Reiten auf dem geführten Pferd ermöglicht. Auch eine ehemalige Patientin des Querschnittgelähmtenzentrums der Universitätsklinik für Orthopädie am RKU ist unter den Porträtierten. Michaela Liskova erlitt vor etwas über einem Jahr einen Rückenmarksinfarkt und ist seitdem querschnittsgelähmt. Ihr größter Traum: Fallschirmspringen – und zwar allein. Ihr Vorbild ist die italienische Fallschirmspringerin Laura Rampini, die ebenfalls querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen ist. Angst hat die junge Frau keine: „Wovor sollte ich Angst haben? Das Schlimmste ist mir schon passiert. Das Gute daran ist, dass ich keine Angst mehr habe.“







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