ratiopharm ulm verliert Offensivschlacht in Bonn

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Kommentar

Beschreibung: John Bryant

Fotograf: ulm-news / Ralf Grimminger

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 ratiopharm ulm schaffte es zwar bis zum Schluss an den Baskets dranzubleiben (94:96, 40.), doch die Bonner hatten immer wieder eine Antwort – häufig aus der Distanz, von wo sie 14 ihrer 28 Dreierversuche trafen. „Wir müssen uns bei unseren Größen bedanken, dass dieses Spiel so eng war“, macht Leibenath John Bryant, Keaton Nankivil und Daniel Theis, die gemeinsam 63 Punkte erzielten, ein großes Kompliment. „Improvisation“ hatte der Ulmer Trainer vor dem Tip-off in Bonn angekündigt. Der Grund: Neben Dane Watts (Rückenverletzung) fehlte Allan Ray aufgrund der Sperre, die sein Disqualifizierendesfoul im Pokal nach sich gezogen hatte. Der Start in die Partie war dann aber eher klassisch, nämlich über John Bryant, der sechs Punkte zum 8:10-Zwischenstand (6.) beigetragen hatte. Während ratiopharm ulm seine Punkte vornehmlich unter dem Korb erzielte, hatten die Baskets in Benas Veikalas eine Bank in der Offensive: Der Litauer hatten seinen vierten Dreier schon in der 6. Minute versenkt und hatten großen Anteil daran, dass die Baskets sich auf 16:20 davonstahlen. Der 6. Bonner Dreier schlug dann zum 18:28 ein (9.). Mit Highspeed preschten die Rheinländer nach 10 Minuten zu einer 30:21-Führung. Dass der Vizemeister bis zur 14. Minute wieder auf 31:36 aufschloss, hatte viel mit Daniel Theis zu tun, der zu Beginn des zweiten Viertels siebe Punkte in Serie auflegte. Der Spieler, den die Ulmer vor dem Spiel am meisten gefürchtet hatten, trug sich erst in der 16. Minute ins Scoring ein (37:42); allerdings hatte Jared Jordan bis dato schon 5 Assists zugestellt (am Ende waren es 11). ratiopharm ulm konnte sich dagegen auf seine Inside-Spieler verlassen: Keaton Nankivil (14) und Bryant (13) trugen 27 Punkte und Theis weitere 7 zum 47:51-Halbzeitstand bei. Im dritten Viertel demonstrierten Philipp Schwethelm und Per Günther, dass auch ratiopharm ulm von jenseits der 6,75-Meter gefährlich sein kann: Mit zwei staubtrockenen Dreiern verkürzten sie auf 55:58 (23.). Doch die Baskets hatten meist eine Antwort auf die Ulmer Attacken. So auch auf den Ausgleich (61:61, 25.), den Schwethelm nach tollem Anspiel von Nankivil erzielte. Auch das 64:64, das Theis nach einem Dunking plus Foul von der Freiwurflinie erzielte, beantworteten sie (64:68, 27.). Doch abschütteln ließen die Ulmer sich nicht. Auch der Dreier von Jordan zum 68:73 schaffte das nicht. Erst der 12 (von 22) Bonner Dreier, abgefeuerte von Robert Vaden mit Ablauf des dritten Viertels, brachte mehr als vier Punkte Differenz zwischen die Kontrahenten (73:78). Emotional wurde es zu Beginn des Schlussviertels, als zunächst Bryant per Dreier auf 76:78 verkürzte und dann ein nicht gegebenes Foul am MVP Thorsten Leibenath zu einem Technischenfoul nötigte. ratiopharm ulm schaffte es einfach nicht, „über den Hügel zu kommen“, also selbst in Führung zu gehen (77:82, 34.). „Das hätte uns mental sicher geholfen“, stellt Leibenath fest. Auch als Bryant mit vier Freiwürfen in Folge auf 83:84 verkürzte, hatten die Bonner die Antwort: Zunächst mit einem Dreier, dann mit einem Dreipunktespiel durch Kyle Weems (83:90, 37.). Zwar behielten die Ulmer von der Freiwurflinie die Nerven und blieben so an den Bonner dran (90:95, 39.), doch es fehlten die Stopps in der Verteidigung, um das Spiel zu drehen. Auch als Per Günther mit einem Freiwurf 57 Sekunden vor dem Ende auf 94:96 verkürzte, reichte das nicht, da Veikalas 13 Sekunden vor dem Finale zum 94:98 traf. Der anschließende Ballverlust von Esterkamp war folglich nicht mehr entscheidend.
Für ratiopharm ulm spielten: Günther (13), Betz, Jönke, Theis (15), Esterkam p (5), Schwethelm (9), Jeter (4), Nakivil (20, 11), Bryant (28, 11 Reb.).