Drittes Spitzenspiel für die Ulmer Basketballer innerhalb einer Woche

 Allan Ray hatte es schon vor dem Eurocup-Spiel gegen Belgrad angemerkt. „Drei Spitzenspiele in einer Woche, das ist verdammt hart.“ Gleichzeitig hatte der Amerikaner darauf hingewiesen, dass „wir uns als Team nur so auf das vorbereiten können, was beim Erreichen der Playoffs dann Normalität ist“. Die Partie bei den EWE Baskets Oldenburg am Samstag (20 Uhr) macht nach den knappen Niederlagen gegen München (78:80) und Belgrad (95:100) den Abschluss dieser Fülle an Hochkarätern. Dabei ist die Aufgabe bei den Niedersachsen kaum weniger herausfordernd als die letzten beiden. Um das zu verstehen, muss man noch nicht einmal auf die magere Ulmer Bilanz in Oldenburg schauen – der letzte Sieg datiert auf den 9.12.2007 (72:73) – sondern gewinnt über die aktuelle Serie der Baskets einen deutlichen Eindruck ihrer Qualität. Fünf Spiele konnte das Team von Trainer Sebastian Machowski zuletzt in Folge gewinnen – darunter ist auch ein 89:81-Erfolg in Berlin. Die recht deutliche Niederlage in Ulm (66:96) wirkt in Anbetracht dessen wie ein Ausrutscher – insbesondere, da Oldenburg an diesem Tag krankheitsbedingt geschwächt war. „Wir sind im Laufe der Saison deutlich reifer geworden – ich glaube also nicht, dass ich dem Team klar machen muss, dass wir Oldenburg nach dem Heimsieg nicht unterschätzen dürfen“, ist Thorsten Leibenath sicher. Wie gut die EWE Baskets sein können, hat Leibenath am Auswärtssieg in Berlin festgemacht. „Wenn die einmal ins Laufen kommen, sind die richtig gut“, so der Ulmer Head Coach. Dennoch trennen beide Teams in der Tabelle nur zwei Siege bzw. drei Plätze: ratiopharm ulm rangiert mit 22:12 Punkten auf Rang fünf, Oldenburg mit 24:10 Zählern auf dem zweiten Platz. Und ähnlich wie in Ulm, verteilt sich die Last des Scorings auch bei den Niedersachsen auf mehrere Schultern. Angeführt wird das Team vom Beko BBL-Veteran Julius Jenkins. Der Shooting Guard (1,87m) kommt durchschnittlich auf 12,8 PpS, 2,2 RpS und 1,9 ApS. Nicht weniger komplett ist das statistische Paket, das Adam Chubb (2,08m) als zweiteffektivster Spieler der Beko BBL abliefert: 12,4 PpS und 8,1 RpS stehen Abend für Abend für den ehemaligen Hochspringer zu Buche. Das Duell zwischen Chubb und John Bryant war schon im Hinspiel spannend, konnte mit 26 zu 12 Punkten allerdings klar vom Ulmer Big Man gewonnen werden. Viel Energie aufs Parkett bringt der nach seiner Verletzung wieder 100 Prozent fitte Chris Kramer (1,91m). Der Neuzugang aus Würzburg macht in Oldenburg das, was ihn schon bei seinen vorherigen Clubs (Würzburg, Göttingen) auszeichnete: Er ist ein Energizer höchster Güte. Statistisch liest sich das so: 10,6 PpS, 3,8 RpS, 2,8 ApS und 1,8 Steals pro Partie. Dirigiert wird das Ensemble, das auch noch Hochkaräter wie Ricky Paulding (9,6 Punkte), Ronny Burrell (10,5 Punkte) und Konrad Wysocki (40 % Dreier) vereint – vom Ex-Ulmer Dru Joyce (4,4 ApS). Insbesondere Joyce wird auf eine Revanche gegen Ulm brennen, musste er doch die zweite Halbzeit des Hinspiels aufgrund eines Virusinfekts auf der Bank verbringen. Das Duell zwischen ihm und Per Günther, die nicht nur eine gemeinsame Zeit in Ulm (2007-2009), sondern auch großer Respekt voreinander eint, verspricht nicht weniger spannend zu werden, als das zwischen Chubb und Bryant.