80:78- Niederlage gegen Bayern München - Ulm nutzt zwei Chancen in letzter Minute nicht zum Sieg

 Dass den Münchnern, die zuletzt vier Mal über 100 Punkte erzielten, allerdings alles abverlangt wurde, zeigt das Ergebnis (78:80) und bestätigt Trainer Svetislav Pesic. „Wir haben heute gegen eine sehr kompakte und clevere Mannschaft gewonnen, die nicht nur in der Offensive stark ist. Das war nicht leicht“, so der Ex-Bundestrainer.
ratiopharm ulms Head Coach Thorsten Leibenath ordnete das „sehr intensive und spannende Spiel“, trotz der Niederlage als Leistung ein, „auf der man aufbauen kann“.
Dass es am Ende nicht reichte, sei weniger das Resultat der letzten Minute: „Um München schlagen zu können, müssen wir einfach noch etwas zulegen.“ Die nächste Chance dazu bietet sich schon am 27. Januar, dann in der ausverkauften ratiopharm arena (Live auf Sport 1).
Und es wäre gar nicht nötig gewesen, dass der Hallensprecher es ohne Unterlass in den ausverkauften Audi Dome gebrüllt hätte: Es spielte der Tabellendritte gegen den Sechsten des Tableaus – das war die sowohl bekannte als auch brisante Ausgangslage. Was der letzte Spieltag der Hinrunde den 6.700 Zuschauern bot, war ein Spitzenspiel. Und so begann die Partie zwischen ratiopharm ulm und dem FC Bayern auch, nämlich mit mächtig Tempo, Intensität und einem brandheißen Allan Ray, der die ersten 9 Ulmer Punkte im Alleingang erzielte. Da die Münchner allerdings schon in den ersten 5 Minuten drei Dreier versenkten, führten sie mit 14:9. Wenngleich die Gäste im ersten Viertel 19 Punkte erzielten, leicht machten es die Ulmer ihnen nicht: Die Verteidigung des Vizemeisters zwang die Münchner mit 3 Steals zu 5 Ballverlusten.
Und da Lance Jeter mit 5 Punkten in Serie auch die Offensive befeuerte, führte Ulm nach 10 Minuten mit 20:19. Und die Ulmer überführten ihre konzentrierte Vorstellung auch in die zweiten 10 Minuten. Mit einem Alley-oop sorgte Keaton Nankivil für Verzücken unter den rund 800 Ulmer Fans, mit seinem zweiten Dreier besorgte Schwethelm an alter Wirkungsstätte dann das 25:22 (12.) – ein weiterer Dreier von Sebastian Betz markierte die bis dato höchste Führung (28:22). Und ratiopharm ulm „rockte“ weiter: Mit flinken Fingern in der Verteidigung (10 Steals) und unbändigem Willen am offensiven Brett (11 offensiv Rebounds), erarbeiteten sich die Gäste bis zur Halbzeit einen 38:34-Vorsprung.
Wäre den Münchnern in den letzten 2 Minuten nicht eine 6:2-Serie gelungen, die Führung wäre noch höher ausgefallen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit erarbeiten sich die Ulmer das Momentum allerding wieder zurück: Mit den ersten Punkten von John Bryant und einem ganz weiten Dreier von Jeter gingen die Gäste in der 22. Minute mit 45:39 in Führung. Doch München, bzw. Robin Benzing, antwortete mit einem nicht minder weiten „Three ball“ zum 49:47 (25.). Und die Sache mit dem Momentum ist ein flüchtige Angelegenheit: Innerhalb von knapp einer Minute rissen es die Münchner wieder an sich – und wie. Erst erzielte Brandon Thomas die Führung, dann schickte er einen Dreier (mit Foul) und Bonusfreiwurf zum 49:55 (26.) hinterher. Den Bayern war also ein 13:0-Lauf gelungen. Doch die Ulmer blieben cool, oder besser heiß. Sie antworten ebenfalls mit einem Lauf (12:0), den Jeter von der Freiwurflinie zum 62:57 (29.) abschloss. Das finale Viertel begann also beim Stand von 62:59 und wurde von einem Dunking des stark spielenden Daniel Theis eröffnet.
Auf Null, bzw. auf 64:64, stellte allerdings Jared Homan die Uhr in der 32. Minute . Allmählich machte sich allerdings bemerkbar, dass Topscorer John Bryant nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Was der MVP auch versuchte (2/10), er hatte kein Fortune. Zwar traf Steven Esterkamp per Buzzer-Beater-Dreier zum 67:68 (34.), doch die Punkte des MVPs fehlten, was die Münchner mit einem Zwischenspurt zum 67:73 (36.) ausnützten. Und diesem Rückstand rannten die Gäste bis zur 38. Minute hinterher, als Big John im sechsten Versuch ein Dreier gelang, dem Dane Watts ein Tip-Dunk hinterher schickte (76:77). Und Allan Ray legte nach.
Doch es reichte nicht. Wenngleich Steffen Hamann bei 21 Sekunden auf der Uhr (78:79) beide Freiwürfe vergab und ratiopharm ulm den vermeintlich letzen Angriff ausspielen konnten, unterlief Jeter ein Offensivfoul, das Rice nach Foul von Günther zum 78:80 bestrafte.
Die verbliebenen 7 Sekunden endeten dann im 11. Ulmer Ballverlust (Allan Ray).
Für ratiopharm ulm spielten: Günther (10), Betz (5, 4 Ass), Theis (4), Ray (17), Esterkamp (3), Watts (2), Schwethelm (11), Jeter (15), Nankivil (4), Bryant (5, 10 Reb).