Per Günther: Wir sind extrem motiviert, Bamberg endlich zu knacken

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Kommentar

Beschreibung: Per Günther

Fotograf: Ralf Grimminger

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Statistiken interessieren Per Günther nicht. Zumindest solche nicht, die suggerieren, sein Team hätte keine Chance. Die Statistiken gegen den Meister aus Bamberg scheinen eindeutig: die letzten sieben Duelle, die sich Günther & Co. in den vergangenen 12 Monaten mit dem Double-Gewinner geliefert hatten, gingen an die Franken. „Das sind nur Zahlen“, sagt Günther und ergänzt: „Wir waren bisher immer sehr nah dran, Bamberg zu schlagen. Es fehlten letztlich immer nur ein paar Punkte.“
Beim letzten Mal, nämlich beim packenden Overtime-Thriller (98:102) im Champions Cup, fehlten nur vier magere Pünktchen. Für Trainer Thorsten Leibenath ist es dann auch diese Partie, die am ehesten als Blaupause für das Duell am Sonntag herhalten kann. „Wie damals müssen wir mit ganz viel Intensität spielen, um jeden Zentimeter kämpfen und das Tempo hochhalten“, so Leibenath.
Los geht es wegen diverser TV-Übertragungen schon um 15 Uhr.
Per Günther hat sich dafür fest vorgenommen: „Dieses Mal soll es definitiv klappen.“ Dabei scheinen die Brose Baskets in dieser Saison die Weisheit von Trainerlegende Alf Ramsey außer Kraft zu setzen. „Never change a winning team“, lautete das Motto der Franken mit dem sie zu drei Double-Gewinnen in Serie gestürmt sind. Zu Beginn dieser Saison hatten sie dann aber zahlreiche Abgänge zu verzeichnen. Darunter nicht nur die letztjährigen Top-Scorer P.J. Tucker (16,2 PpS, 7,1 Rb) und Brian Roberts (12,1 PpS), die beide die Bundesliga in Richtung NBA verließen. Auch Marcus Slaughter (Real Madrid), Tibor Pleiß (Caja Laboral Vitoria), Predrag Suput (Cedevita Zagreb) und Julius Jenkins (Oldenburg) kehrten dem Verein nach der überaus erfolgreichen Saison 2011/12 den Rücken.
Die veränderten Qualitäten beschreibt Ulms Trainer Leibenath so: „Sie sind von der Dreierlinie noch gefährlicher geworden und haben in Bostjan Nachbar einen Ausnahmespieler, den es so in der Beko BBL noch nicht gab“, erklärt der Ulmer Trainer. Der Slowene ist der Schlüsselspieler dieses neu zusammengestellten Teams. Der Power Forward, der dribbelt wie ein Guard und verteidigt wie ein Center, legt im Schnitt 15,3 Punkte auf und belegt damit Platz 6 in der Liga-Statistik. Auch in der Euroleague gehört er nach 8 Spielen mit 16,9 PpS zu den drei besten Werfern.
Aber Bamberg auf Nachbar zu reduzieren wäre naiv. Auch die weiteren Neuzugänge sind durchweg Hochkaräter. So konnte neben Center Sharrod Ford und Nationalspieler Maik Zirbes auch Allan Rays ehemaliger Teamkollege Sergio Gipson verpflichtet werden. Head Coach Chris Fleming (seit 2008 in Bamberg) hat aus ihnen und den verbliebenen Leistungsträgern wie Point Guard Anton Gavel (3,7 Assists) und Small Forward Casey Jacobsen eine neue Mannschaft geformt.
Der Erfolg scheint ihm Recht zu geben. Die Franken sind mit acht Siegen und einer Niederlage (72:78 auswärts gegen Artland) seit dem letzten Spieltag vor ratiopharm ulm Tabellenführer. „Um gegen dieses Team bestehen zu wollen, musst du ein fast perfektes Spiel aufs Parkett legen“, weiß Leibenath. Und Günther ergänzt: „Wir müssen ein weitaus höheres Energielevel erreichen, als es gegen die Skyliners der Fall war. Aber das wir d automatisch passieren, da es ein Heimspiel ist, bei dem wir unsere Fans im Rücken haben. Außerdem sind wir extrem motiviert, Bamberg endlich zu knacken.“

Mehr TV war noch nie

Insgesamt 35 TV-Leute sind an der größten Produktion beteiligt, die bisher bei einem Heimspiel von ratiopharm ulm umgesetzt wurde. Das Spitzenspiel sichert den beiden Kontrahenten somit eine enorme Aufmerksamkeit. Zum einen zeigt die ZDF Sportreportage ab 17.10 Uhr einen 6-minütigen Beitrag, zum andern ist das Spiel live auf Sport1.de (2,99 Euro) oder auf der Pay-TV-Plattform Sport1+ zu sehen. Abgerundet wird die Berichterstattung von einem Beitrag, den der SWR für die Nachrichtenprogramme produziert. Soviel TV-Basketball gab es noch nie aus Ulm.