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Ulm News, 28.11.2012 12:01

28. November 2012 von Ralf Grimminger
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Zwei Millionen für die AIDS-Forschung in Ulm unter Leitung von Professor Frank Kirchhoff von der EU


Großer Erfolg für den Ulmer AIDS-Forscher Professor Frank Kirchhoff: Der Europäische Forschungsrat (European Research Council/ERC) hat dem Direktor des Instituts für Molekulare Virologie der Universität Ulm einen sogenannten ERC Advanced Grant bewilligt. Das Institut erhält damit im Rahmen des Forschungsprogramms EU- Fördermittel in Höhe von rund zwei Millionen Euro für fünf Jahre.

„Vorgesehen ist in diesem Zusammenhang die Einstellung von drei Nachwuchswissenschaftlern und zwei technischen Assistenten“, freut sich der Wissenschaftler. Die Zielsetzungen des Projekts sind Kirchhoff zufolge klar definiert: „Vereinfacht ausgedrückt wollen wir erforschen, wie das HI-Virus das menschliche Immunsystem umgeht und wie man Letzteres stärken kann“, sagt der Virologe. „Diese Erkenntnisse sollen dann dazu genutzt werden, die natürlichen Abwehrprozesse so zu stärken, dass daraus therapeutische oder präventive Ansätze entwickelt werden können“. Einige Bestandteile des Immunsystems sind gegen viele Viren aktiv und es ist für die Erreger sehr schwierig, Resistenzen zu entwickeln. Das Eiweiß Tetherin etwa hemmt nicht nur die Freisetzung von HIV, sondern auch andere Viren wie zum Beispiel Herpes oder Ebola. „Die Entwicklung der antiretroviralen Therapie war der wichtigste Fortschritt der AIDS-Forschung. Allerdings können sich HI-Viren so verändern, dass diese Medikamente keine Wirkung mehr zeigen“, erklärt Professor Kirchhoff und betont: „Somit lohnt es sich, auch die natürlichen antiviralen Faktoren unseres Immunsystems näher zu erforschen.“ Hinweise erhofft sich der Forscher auch von den HI-Viren selbst. Diese wurden mindestens vier Mal unabhängig voneinander von Schimpansen oder Gorillas auf den Menschen übertragen. Verantwortlich für die AIDS-Pandemie ist jedoch nur die Übertragung mit Gruppe M Viren, mit inzwischen rund 60 Millionen Betroffenen. Die übrigen drei Gruppen (O, P und N) sind sehr selten und hauptsächlich auf Westafrika beschränkt. Eine zentrale Frage für seine Forschergruppe ist somit: „Was können HIV-1 Stämme der Gruppe M, was andere nicht können?“ „Die unterschiedliche Ausbreitung könnte aus der unterschiedlichen Anpassung an den menschlichen Wirt resultieren“, vermutet der Ulmer Wissenschaftler und stützt sich dabei auf Erkenntnisse seiner eigenen Forschungsgruppe. Ausschließlich Gruppe M Viren haben demnach die Fähigkeit entwickelt, effektiv Tetherin auszuschalten und können sich so vermutlich schneller ausbreiten. „Wenn wir wissen, was es diesen Viren ermöglicht, sich effektiv im Menschen auszubreiten, können wir vielleicht auch herausfinden, wie sich die Ausbreitung eindämmen lässt“, hofft der Ulmer Forscher. „Dass Menschen ganz spezifische Faktoren zur Verteidigung gegen Viren entwickelt haben“, so Frank Kirchhoff, sei zwar seit Kurzem bekannt. „Man weiß jedoch noch nicht, wie viele dieser antiviralen Faktoren es gibt und wie sie spezifisch verstärkt werden können.“ Dies gelte es nun herauszufinden. Dabei soll unter anderem untersucht werden, welche körpereigenen Verbindungen die antiviralen Mechanismen induzieren und dadurch eine HIV-Infektion verhindern können. Wertvolle Unterstützung erwarten die Wissenschaftler hier vom neuen Kompetenzzentrum „Ulm Peptide Pharmaceuticals“ (U-PEP), das vor Kurzem seine Arbeit aufgenommen hat.



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