Ulm News, 30.08.2012 00:00
Trainer Willi Hofmann: Golf ist ein sehr schwieriger Sport
„Golf ist ein sehr schwieriger Sport, weil niemand einem diktiert, wie man spielen muss, wenn man auf dem Platz ist“. Das sagt Willi Hofmann. Der 71-Jährige muss es wissen. Er spielt schon seit mehr als 60 Jahren Golf, beriet den Golf Club Ulm e.V. in Illerrieden bei der Gründung und ist seit Jahrzehnten „Pro“, wie der professionelle Golf-Trainer kurz genannt wird. Der Dietenheimer trainiert die Golflegende Bernhard Langer auch heute noch.
Willi Hofmann wuchs in Mannheim auf. Er kickte wie alle Buben und spielte Tennis – unter anderem mit Tennis-Ass Wilhelm Bungert. Als er eine Golfausrüstung geschenkt bekam, war die Leidenschaft für den außergewöhnlichen Sport entfacht. Er übte im Golfclub Mannheim, wo viele Amerikaner spielten, und fuhr mit dem Zug bis nach Baden-Baden, um zu spielen, weil das in Mannheim wegen der Besatzer oft nicht möglich war. „Damals war Golf der Sport der Wohlhabenden, und es gab auch nur wenige Plätze, auf denen man spielen konnte“, erinnert sich Willi Hofmann. In den 50er Jahren gab es zirka 30 Golfplätze in Deutschland, heute, 2012 sind es rund 772? Bereits vor 50 Jahren wurde er „Pro“ im Golf Club Ulm und half beim Bau der damaligen 9-Loch Anlage in der Wochenau mit. Er wurde schnell heimisch, seine Kinder sind hier aufgewachsen. Der Golf Club hatte seinerzeit 35 Mitglieder, heute zählt er rund 800, davon 100 Jugendspieler. „Der heutige Golfplatz ist schon die schönste 18-Loch-Anlage in der Region“, sagt Hofmann, der seit 1959 Golflehrer ist und in seiner aktiven Amateurzeit Zeit mit Handicap 3 spielte. Die Verbindung zum ersten Golf Club im Ulmer Raum ist eng und hält seit hält seit Jahrzehnten an. Golf bestimmt sein Leben. Diese Leidenschaft erfasste auch seine Frau und seine Kinder. So arbeitete seine Tochter Annette über 25 Jahre bei der European Tour. Er selbst spielte in den 70er Jahren auf der Tour und arbeitete Jahre lang bei einer Amerikanischen Golfschule mit. In Deutschland gründete er die erste Bernhard Langer Golfakademie. Den deutschen Starspieler lernte er auf dem Golfplatz in Augsburg kennen. „Bernhard Langer war ein Caddy und er wollte Golflehrer und Spieler werden. Deshalb trainierten wir viel zusammen“, berichtet der Coach. Mit großem Erfolg. Der 1. Masters-Sieg von Langer in Augusta war ein „sehr eindrucksvolles Erlebnis“ für den Trainer. Mit Langer flog er zu vielen großen Turnieren. „Ich habe viele Golfplätze der Welt gesehen.“ Das erfolgreiche Team blieb auch zusammen, als Langer altersbedingt in die Senioren-Tour wechselte. Der Profi sendet Hofmann nach wie vor Videos, Hofmann korrigiert dann dessen Bewegungsabläufe. Die moderne Technik macht vieles möglich. Die wandte Hofmann schon frühzeitig an. „Ich war der erste Golflehrer in Deutschland, der Videoaufnahmen einsetzte. Das war damals einer riesiger Aufwand, brachte dem Spieler aber viel“. Den Tipps und Analysen des Dietenheimers vertraut nicht nur Langer, sondern auch legendäre Sportstars und Top-Schauspieler, die für einige Trainerstunden von überall her in die Wochenau anreisen. Hofmann kümmert sich aber auch sehr um die Ulmer Nachwuchsspieler. „Diese haben sich sehr gut entwickelt“, so der Pro. Das Ausschlaggebend für den Erfolg beim Golf seien „Konsequenz und Disziplin sowie positives Denken“. Der Spieler müsse so gut sein, „dass ein Schlag wiederholbar ist“. Leicht gesagt. Denn es gibt im Golf viele verschiedene Schläge. Zu beachten sind die Gesetze der Biomechanik und Physik und wichtig sind eine gute bildliche Vorstellung sowie eine stabile körperliche und mentale Verfassung. Was ist für den Golfprofi das Faszinierende an seinem Sport? „Keiner stört einen auf dem Platz, man ist selbst gefordert und nur sich selbst gegenüber verantwortlich“. Gewandelt hat sich das Spiel in den Jahrzehnten natürlich auch. Golf ist ein bisschen mehr Volksport geworden, die Schläger haben sich verändert, die Bahnen sind länger und das S piel ist athletischer. „Die Spieler sind heute beweglicher und kräftiger. Und was sollte ein Golflehrer können? „Er muss – wie seine Schützlinge – viel Geduld haben und immer positiv bleiben“.








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