Ulm News, 29.05.2012 14:18
Wildschwein-Ohren werfen Fragen auf
Welche Einflüsse haben die Landnutzung und ihre Intensität auf die Biodiversität, vom Landschaftsreichtum über die Artenvielfalt bis zur genetischen Diversität, und wie wirken sich diese auf verschiedene Prozesse innerhalb des Ökosystems aus? Diese Fragen soll eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Langzeituntersuchung beantworten, unter anderem auch im Biosphärengebiet Schwäbische Alb rund um Münsingen.
Erste Ergebnisse wollen Wissenschaftler am Montag, 4. Juni, bei einer Informationsveranstaltung vor Ort vorstellen und dabei auch über die Entwicklung des Projekts insgesamt berichten (Infozentrum Biosphärengebiet Münsingen-Auingen/9 bis etwa 14 Uhr). Eine Frage können die Forscher allerdings noch nicht beantworten: Woran liegt der deutlich reduzierte genetische Austausch zwischen zwei Gruppen innerhalb der Wildschwein-Population? Wirkt der Albtrauf als Hindernis oder liegt es vielleicht doch an der Autobahn? „Wir haben noch keine gesicherten Erkenntnisse“, sagt Dr. Swen Renner vom Institut für Experimentelle Ökologie der Universität Ulm, für klare Aussagen seien entweder weitere Analysemethoden oder deutlich mehr Proben aus der Region notwendig. Bislang haben die Wissenschaftler Renner zufolge dazu rund 100 Wildschweinproben genetisch erfolgreich analysieren und im Freiland exakt verorten können. Die Proben stammen aus Ohren und waren übrigens von Jägern auf der Schwäbischen Alb zur Verfügung gestellt worden. Belegt sei bisher nur, so der Ulmer Biologe, „dass etwas nördlich entlang des Albtraufs eine eindeutige, scharf abgrenzbare genetische Barriere innerhalb der untersuchten Population existiert“. Dr. Renner fungiert zudem als lokaler Manager für das Exploratorium Schwäbische Alb, mit rund 420 Quadratkilometern das kleinste der bundesweit drei Untersuchungsgebiete neben dem thüringischen Hainich-Dün und Schorfheide-Chorin nördlich von Berlin. Beteiligt an dem Projekt sind insgesamt rund 300 Forscherinnen und Forscher in 35 Arbeitsgruppen. Einige davon beschäftigen sich mit Fragestellungen, deren Antworten speziell für die Waldbewirtschaftung von großem Interesse sein dürften. Die Auswirkungen globaler Klimaveränderungen auf Fichten-, Buchen- und Mischwälder zum Beispiel oder die Reaktionen des Waldes auf längere Trockenstress-Phasen. Anlage Foto, Vorschlag BU: Die Wildschwein-Population auf der Schwäbischen Alb gibt Rätsel auf: Der genetische Austausch zwischen den beiden hier angesiedelten Gruppen ist jedenfalls deutlich reduziert. Bisher nicht geklärt sind aber die Ursachen. Foto: Fellendorf/Uni Ulm Weitere Informationen: Dr. Swen Renner, Tel. 0731/50-22667



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