Noch ein Sieg bis zum Finale - ratiopharm ulm schlägt die s.Oliver Baskets Würzburg mit 82:74 (46:36)

„Sensationell“, sagte Head Coach Thorsten Leibenath dazu, wie sein Team das verletzungsbedingte Fehlen von Isaiah Swann weggesteckt hat. Entscheiden für Leibenath war, dass seine Spieler erneut das Reboundduell gegen das beste Reboundteam der Liga gewonnen hatten (35:27) „und dass die Jungs wieder diesen absoluten Siegeswillen gezeigt haben“. Das Fehlen von Topscorer Isaiah Swann war dem Team von ratiopharm ulm in den ersten Minuten nicht anzumerken. Im Gegenteil: Das Team von Thorsten Leibenath legte in der hitzigen Würzburger Atmosphäre los wie die Feuerwehr. Einen 8:0-Lauf krönte Per Günther mit einem Dreier in letzter Sekunde und von einem Bein abgefeuert zum 13:5. Für die ersten Ulmer Punkte hatte allerdings der frisch gebackene Vater Dane Watts gesorgt, dem die schlaflose Nach vor der Geburt von Sohn Ezekiel Rodark nicht anzumerken war (8 Punkte, 7 Rebounds).
Doch Würzburg tat dann das, was sie am besten können: nämlich mit ganz viel Druck einen eigenen Lauf zu starten. Mit einem 0:9-Run stürmten die Oberfranken bis auf 19:17 (8.) heran. Doch ratiopharm ulm zahlte es seinem Kontrahenten mit selber Münze heim: Der stark spielende Kelvin Torbert beendete einen Ulmer 8:0-Lauf per Dreier zum Viertelende zum 29:20.
Das zweite Viertel verlief dann so hart umkämpft wie die gesamte Serie bisher. Während es bis zur 14. Minute für die Gäste bestens läuft – Bryant scort in der Zone zum 32:22 – machte sich der Würzburger Druck in der Verteidigung im weiteren Spielverlauf bemerkbar: 6 Ballverluste schleichen sich ins Ulmer Spiel ein und die Gastgeber verkürzen auf 34:30 (16). Doch „Mr. Playoffs“, Per Günther (25 Punkte, 3 Rebounds), bringt sein Team per Dreier wieder mit 37:30 in Front. Zur Halbzeit legt der Nationalspieler – trotz gespielten 17 Minuten – noch ein Dreipunktspiel nach; mit seinem 16. Punkt zum 46:36. Zu Beginn des zweiten Durchgangs wieder eine dominanten Phase der Gastgeber, die ratiopharm ulm zum 9. Ballverlust zwingt und die Würzburg auf 50:47 heranbringt (24.). Nutznießer: Chris Kramer (10 Punkte, 7 Rebounds), der wie schon in Spiel eins offensiv schwer zu stoppen war. Dann setzte der MVP ein Zeichen: Nach dem John Bryant bis zur 24. Minute nur 3 von 8 seiner Würfe getroffen hatte, trifft er per Dreier zum 53:47. Als Günther ein Dreipunktspiel nachlegte und Tommy Mason-Griffin einen Jumpshot versenkte, sah es in der 26. Minute schon wieder besser aus: 58:47. Wenngleich die Baskets mit einem erneuten Lauf (0:6, 58:53) verkürzten, sicherte Big John per Jumpshot die Führung zum Schlussviertel (65:57). Dann der nächste Zwischenspurt (0:8) der Oberfranken – und der brachte den ersten Gleichstand seit dem ersten Viertel (65:65, 34.). Aber ratiopharm ulm bewahrt die Ruhe – maßgeblich daran beteiligt: Steven Esterkamp, der mit 6 Assists, 6 Rebounds und 2 Steals abseits seiner sonst üblichen Statistiken glänzt. Dann ein Jumper von Nankivil, drei Punkte von John Bryant in Folge und die Schwächephase war überwunden. Als Sebastian Betz erst einen von 13 Ulmer Offensivrebounds einsammelte und dann per Dreier traf, waren noch 2:40 Minuten zu spielen und ratiopharm ulm führte mit 73:67. Das war dann endgültig zu viel für Würzburg – so dass Topscorer Per Günther seine Punkte 24 und 25 zwei Sekunde vor dem Finale zum 82:74 versenken konnte. „Das war ext rem kraftraubend heute und Isaiah hat uns sehr gefehlt“, so der Nationalspieler, der dennoch fest dran glaubt, „am Sonntag den Sack zuzumachen“. Ob Swann dann schon wieder dabei ist, bleibt fraglich. Denn die starke Bänderdehnung am linken Sprunggelenk – zugezogen am Mittwoch – lässt noch keine verlässliche Prognose zu. „Zu Isaiah kann man wirklich noch nichts sagen“, bestätigt Leibenath, der um die Chance auf den Finaleinzug weiß, sich aber hütet, von einer Vorentscheidung zu sprechen. „Ein sehr wichtiger Schritt in Richtung Finale war das – mehr aber auch nicht.“ Für ratiopharm ulm spielten: Mason-Griffin (8), Günther (25, 3 Dreier), Betz (7, 3 Reb), Oladipo (dnp), Wenzl (dnp), Heberlein (-), Torbert (5, 3 Reb), Esterkamp (5, 6 Ass, 6 Reb, 2 Steals), Watts (8, 7 Reb, 4 Ass), Nankivil (8), Bryant (16, 16 Reb).