Torhüter Betz hält Spatzen in torlosem Derby in der Spur

Es ist schon längere Zeit her, dass ein Spiel im Donaustadion wegen des Zuschauerandrangs mit 10-minütiger Verspätung angepfiffen wurde. Das „Schwabenderby“ lockte doch den einen oder anderen Fußballfan an. Auch weil die Spatzen einen ordentlichen Fußball bieten und mit einem bescheidenen Kader immerhin auf Platz drei stehen.

Wer dies nicht wusste, ahnte allerdings zunächst nicht, dass die Gästeelf aus Reutlingen auf Platz 10 weit hinter den Spatzen in der Tabelle rangieren. Denn schon kurz nach Anpfiff des gut leitenden Schiedsrichters Arno Blos (31) aus Deizisau marschierten die Rothemden von der Achalm in Richtung Ulmer Tor- und gaben brandgefährlich Torschüsse ab. So musste Holger Betz bereits in der achten Minute einen Kracher von Bastian Bischoff abwehren. Noch in derselben Minute ein Geschoss aus 5 Metern von Torjäger Marc Golinski entschärfen. Die Gastgeber, die nicht richtig ins Spiel fanden, kamen erstmals durch Fabio Kaufmann (19) in der 14. Minute zum Zug, dessen Schuss aber Reutlingens Torhüter Loucao Rodriguez keine Mühe bereitete. Die zweite gefährliche Aktion hatte der mehrfach schnell vorstoßende „Jo“ Reichert, der jedoch nur das Außennetz traf und kurz davor Florian Treske verpasst hatte. Eine weitere Reichertflanke verpasste David Braig, als er am Ball vorbeischlitterte. Auch in der 40. Minute umständlich reagierte, als er wieder von Reichert angespielt, den Ball aus halbrechter Position verzog und in die Wolken schoss. Auch nach der Pause war das Team von Lothar Mattner zunächst tonangebend und Betz wieder im Brennpunkt stand, als er aus 5 Metern einen Kopfball von Andreas Rill zur Reutlinger Führung in der 49. Minute vereitelte. Sechs Minuten später wäre er aber sicherlich machtlos gewesen, als Gürol Sabri mit einem Kopfballheber nur das Netzdach hinter dem Tordreieck traf. Zwischendurch segelte Braig noch an einer herrlichen Flanke von Ruben Rodriugez vorbei, da der Reutlinger Keeper und Namensvetter des Ulmer Flankengebers noch mit den Fingerspitzen dran war. Florian Treske wäre es dann aber vorbehalten gewesen, das Ulmer „Siegtor“ zu schießen verpasste aber das Zuspiel des kurz zuvor eingewechselten Tastan Burak in der 89. Minute, sodass es beim etwas glücklichen Remis für die Spatzen am 16. Spieltag blieb. Da waren sich auch beide Trainer einig, wobei Gästecoach Mattner zugab, dass er mit seiner Truppe eigentlich nach Ulm gereist sei, um mit drei Punkten Geschichte zu schreiben, und sein Team über weite Strecken dominiert hätte. Ulms Torhüter Betz aber unwahrscheinlich gehalten habe. Dem konnte sich Kollege Paul Sauter nur anschließen, und sah die Leistung der Reutlinger keinesfalls dem Tabellenplatz entsprechen. Auch dahingehend, dass sich Reutlingen das Ergebnis mehr als verdient hätte, und seiner Mannschaft die geistige Frische gefehlt habe. Hatte aber ein Lob für Schiedsrichter Arno Blos parat, zumal das ganze Schiedsrichterteam hervorragend funktioniert hätte und dies im Gegensatz zu den letzen Wochen heute eine Wohltat gewesen sei. Waldemar Peter