Ulm News, Gestern, 09:00
Uni Ulm: Nachwuchsprofessorin für Suizidprävention und psychische Erkrankungen
Die Juniorprofessorin Nathalie Oexle wird neue Heisenberg-Professorin an der Universität Ulm. Die Gesundheitswissenschaftlerin ist in der Sektion Public Mental Health der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Uniklinik Ulm tätig. Ihr Forschungsinteresse gilt der Suizidprävention und dem Stigma psychischer Erkrankungen.
„Suizide sind in unserer Gesellschaft sehr viel häufiger als man glaubt. Jeden Tag sterben in Deutschland etwa 30 Menschen durch Suizid“, erklärt Juniorprofessorin Nathalie Oexle. Sie wurde auf die Heisenberg-Professur für Suizidprävention und psychische Gesundheit berufen, die Förderung innerhalb des Heisenberg-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft läuft fünf Jahre.
Oexle untersucht in mehreren Projekten an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universitätsklinik Ulm am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg, wie man Suizide verhindern und betroffene Angehörige unterstützen kann. Im Projekt EMIRA (Ecological momentary intervention to reduce suicide risk among adolescents) erforscht sie beispielsweise, wie sich suizidale
Gedanken bei Jugendlichen eindämmen lassen. Vor allem in der Zeit nach einem
stationären Klinikaufenthalt ist das Risiko für suizidales Verhalten besonders hoch.
Dazu entwickelt Oexle mit ihrem Team eine Smartphone-App, die einen persönlichen Maßnahmenplan mit sogenannten Skills wie Ablenkung oder Hilfeangebote enthält und in Stresssituationen schnell zur Verfügung steht.
In einem weiteren Projekt hat sie untersucht, welche Unterstützungsangebote und Hilfen Menschen benötigen, die eine nahestehende Person durch Suizid verloren haben. In Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen der Kinder- und
Jugendpsychiatrie/Psychosomatik der Uniklinik Ulm entwickelt und evaluiert sie ein digitales Weiterbildungsangebot für Hausärztinnen und Hausärzte, um diese im Umgang mit Tabuthemen wie psychische Erkrankungen, Suizidalität und
Kindeswohlgefährdung zu unterstützen. Gefördert durch die Deutsche
Forschungsgemeinschaft (DFG) wird sie sich zukünftig auch der sozialen Situation von Angehörigen im Kontext des assistierten Suizids widmen.
„Ein großes Problem ist, dass von Suizidalität Betroffene ihre Belastungen häufig nicht offenlegen, aus Angst vor negativen Reaktionen. Dadurch können wirksame Unterstützungsmöglichkeiten nicht greifen. Auch viele Angehörige fühlen sich in ihrem Trauerprozess allein und stigmatisiert. Ich möchte mit meiner Forschung dazu beitragen, dass von Suizidalität Betroffene und deren Angehörige die professionelle und soziale Unterstützung bekommen, die sie benötigen,“ erklärt die Juniorprofessorin.
Oexle hat an der TU München, der University of Miami, USA und dem schwedischen Karolinska Institut Gesundheitswissenschaften studiert und an der Universität Ulm im Fachbereich Public Mental Health promoviert. Während ihrer Promotion hat sie Forschungsaufenthalte am Illinois Institute of Technology in Chicago, USA sowie dem King’s College London in Großbritannien absolviert. Seit 2018 ist sie Juniorprofessorin für Sozialpsychiatrie. Die 38-Jährige hat zwei Kinder und lebt mit ihrer Familie in Blaustein bei Ulm. Die Heisenberg-Professur tritt sie am 1. November an.
Bislang wurden fünf Professorinnen und Professoren der Universität Ulm durch eine prestigeträchtige Heisenberg-Professur gefördert. Das Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet sich
an herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die alle
Voraussetzungen für die Berufung auf eine Langzeit-Professur erfüllen. Es soll ihnen ermöglichen, sich weiterhin auf eine wissenschaftliche Leitungsposition vorzubereiten und in dieser Zeit weiterführende Forschungsthemen zu bearbeiten.
Nach fünf Jahren ist die jeweilige Universität verpflichtet, die Stelle in eine
dauerhafte Professur zu überführen.
https://www.dfg.de/de/foerderung/foerdermoeglichkeiten/programme/einzelfoerderung/h
eisenber







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