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Ulm News, 28.09.2025 14:00

28. September 2025 von Thomas Kießling
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Wird bald noch ein Glanzlicht der Woche: Der Umbau des Ehinger Tor in Ulm soll zweigeteilt werden - eine Hintergrund-Story


Die großen Asphaltflächen vor dem Ehinger Tor in Ulm sollen nach den Wünschen der Stadtverwaltung schon lange sinnvoller gestaltet werden und die Landesgartenschau 2030 hat den Planungen neue Dynamik verliehen.

Ein Hintergrund-Bericht von Thomas Heckmann:

Anfang Oktober 2025soll der Bauausschuss des Ulmer Gemeinderat die Auslegung des zugehörigen Bebauungsplan beschließen. Wenn man Baubürgermeister Tim von Winning zuhört, spürt man seine Begeisterung für dieses Projekt und kann sich auch die Dimension vorstellen, die dahinter steht, wenn er einen Vergleich zieht: „Aus der Neuen Straße wurde die Neue Mitte.“

Nun soll der Bismarckring vor dem Ehinger Tor eine komplett neue Aufteilung erhalten, die den Autoverkehr nicht zurückdrängt, aber allen neben mehr Grün auch mehr Raum bietet. Sinnvollere Aufteilungen der Fahrspuren sollen Platz für ein grünes Band zwischen Wilhelmsburg und Ehinger Anlagen schaffen. In den letzten Monaten ist viel geplant worden, nicht nur gestalterisch, sondern alles ist auch mit Verkehrsuntersuchungen und Simulationsrechnungen auf die Tauglichkeit überprüft worden.

Am 7. Oktober 2025 wird sich der Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt mit dem Bebauungsplan befassen und soll den Auslegungsbeschluss erlassen. Von Winning weiß, dass jede Baustelle „Umbauqualen bedeutet“, doch parallel zu den großen Brückenprojekten Wallstraßenbrücke und Adenauerbrücke auch am Ehinger Tor zu arbeiten, hat nach den Untersuchungen der Verkehrsplaner „extrem wenig Einfluss“. Doch bis zur Landesgartenschau ist der Komplettumbau wohl nicht zu stemmen, es wird im ersten Schritt bis 2030 die Nahverkehrs-Haltestelle „Ehinger Tor“ umgebaut und der Verkehr zwischen Finanzamt und Zinglerstraße komplett neu sortiert.

An der Haltestelle Ehinger Tor muss das große Dach entfernt werden, damit zukünftig zwei der verlängerten Straßenbahnen hintereinander an den Bahnsteig passen. Mehrere Stützen des Haltestellendaches stehen dabei im Weg und die Verkehrsbetriebe nutzen diese Chance, stattdessen Licht und Platz für 40 neue Bäume zu schaffen.

Trotzdem werden laut Paul Schiele, dem Abteilungsleiter Infrastruktur bei der SWU Verkehr, rund 60% der Bahnsteigfläche überdacht sein, am Hauptbahnhof ist es lediglich ein Drittel. Mit höheren Bahnsteigen wird ein barrierefreier Einstieg in die Straßenbahnen und Busse möglich, ein heller Beton zwischen den Gleisen soll ähnlich wie in der frisch sanierten Wagnerstraße gemeinsam mit dem Schatten der neu gepflanzten Bäume die innerstädtischen Temperaturen senken. Bereits im kommenden Jahr soll der Abbau des Daches beginnen und im Jahr 2027 soll die Haltestellenanlage fertiggestellt sein. Die SWU Verkehr geht davon aus, dass von den rund 10 Millionen Euro Baukosten 80 Prozent über Zuschüsse von Bund und Land abgefangen werden.

Noch umfassender soll der Umbau vor dem historischen Stadttor werden. Dabei wird ein Großteil der Planungen vor dem Hans-und-Sophie-Scholl-Gymnasium auf die Zeit nach der Landesgartenschau vertagt. Der Baubürgermeister kann sich dort ein höheres Gebäude vorstellen, dass den Pausenhof der Schule gegen den Verkehrslärm abschirmt und den Platzcharakter vor dem Ehinger Tor unterstreicht. Unter dem Arbeitstitel „Stadt.Glacis.West“ soll das Betonband der Bundesstraße 10 aufgeweicht werden und von der Wilhelmsburg bis zur Donau mit Grün Wunden im Stadtbild heilen.

Auch für Edith Heppeler, die Technische Geschäftsführerin der Landesgartenschau, ist das Ehinger Tor ein „wichtiges Gelenkstück“ zwischen der Wilhelmsburg und den angrenzenden Ehinger Anlagen. Dieser Park soll zur Landesgartenschau saniert werden. Heppeler und von Winning zogen dabei Vergleiche mit dem Alten Friedhof, der einst ein „verwunschener Ort“ war und in dem nun die Anwohner ihre Freizeit genießen können. Ein eingefärbter Radweg bildet dabei auch eine optische Achse, der notwendige Platz entsteht durch das Auflösen der vielen Schleifen in dem „Asphaltsee“ (von Winning) vor dem Ehinger Tor. So soll zukünftig der Verkehr vom Söflinger Kreisel geradeaus auf die Adenauerbrücke geführt werden, der Umweg durch die Furttenbachstraße entfällt. Auch die Schleife von der Wagnerstraße Richtung Söflinger Kreisel kann dann entfallen.

Die unfallträchtige Verknüpfung von der Wagnerstraße Richtung Innenstadt und Neu-Ulm wird in die beiden vorhandenen Kreuzungen vor dem Universumcenter und vor der Zinglerstraße integriert, was weiteren Platz schafft. Zwischen dem Finanzamt und dem Gymnasium entsteht dann eine große Grünfläche mit Fußwegen und Sitzbänken, lediglich die Straßenbahn quert diesen neuen Stadtplatz noch. Die Zinglerstraße wird vom Donautal kommend bis zum Bismarckring ähnlich der Karlstraße umgebaut, laut von Winning ist auch das Verkehrsaufkommen mit 25 000 Fahrzeugen täglich vergleichbar. Der Baubürgermeister verhehlt dabei nicht, dass es im Berufsverkehr zu Staus kommen wird, jedoch nicht mehr als bisher. Die Aufstauflächen wandern dabei vom Bereich vor der Martin-Luther-Kirche nach hinten in den Bereich zwischen Haßlerstraße und Stadtgrenze, die Kapazität der Kreuzungen am Ehinger Tor verringert sich nicht, da mehrere Ampelkreuzungen komplett entfallen. Zusätzliche Entlastung ist auf der Zinglerstraße bereits durch den Bau der Querspange von der Bundesstraße 30 auf die Bundesstraße 311 südlich von Erbach entstanden.

Lastwagen, die von der Autobahn 8 Richtung Ehingen und Sigmaringen wollen, müssen nicht mehr durch die Innenstadt, sondern können zeitsparend den Westringtunnel und die Querspange nutzen. Der Bismarckring mit seinen rund 30 000 Fahrzeugen täglich bleibt genauso leistungsfähig wie bisher und dient damit auch als Umleitungsstrecke bei Störungen oder Wartungen im Westringtunnel. Durch den entfallenden Umweg über die Furttenbachstraße und zwei Ampelkreuzungen weniger wird der Verkehr Richtung Neu-Ulm besser ließen können.

Text/Fotos: Thomas Heckmann



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