Ulm News, 13.07.2025 18:45
Auch der Cem und der Manuel waren beim Schaulaufen der Politik in Berlin


Beschreibung: Auch Geschenke gab es für die Gastgeber. Da interessierte sich Friedrich Merz natürlich ebenfalls dafür, was Gerlinde Kretschmann da gerade bekommen hat.
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Fotograf: Rainer Lang
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Das Sommerfest zählt zu den spektakulärsten Veranstaltungen in Berlin. Die Stallwächterparty der Landesvertretung von Baden-Württemberg in Berlin läutet die Sommerpause ein. Einladungen sind heiß begehrt. Jedes Jahr machen sich die Politiker, Unternehmer und sonstige wichtige Persönlichkeiten auf nach Berlin, um zu sehen und natürlich, um gesehen zu werden.
Von Rainer Lang
„Ach, der Robert Habeck ist ja auch da!“. Als der Ex-Wirtschaftsminister mitten im Gedrängel bei der Stallwächterparty in der Landesvertretung Baden-Württembergs plötzlich vor der Besucherin stand, war ihre Verwunderung nicht zu überhören. Der Grünen-Politiker ist nach der Bundestagswahl zur Randfigur geworden. Die Szenerie bestimmte die CDU. Schon die Begrüßungsreden verzögerten sich, weil sich der Bundeskanzler verspätete. Neben Friedrich Merz hatten noch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst und Reiner Haselhoff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt am Tisch von Gastgeber Winfried Kretschmann Platz genommen, dessen Gattin Gerlinde neben Merz saß beim Sommerfest der Landesregierung.
Auch die aus Baden-Württemberg stammenden CDU-Politiker, Kanzleramtschef Torsten Frei und Gesundheitsministerin Nina Warken waren gekommen. Prominent neben Kretschmann platziert war zumindest der grüne Spitzenkandidat für das Ministerpräsidenten-Amt Cem Özdemir mit Partnerin Flavia Zaka. Sein Konkurrent von der CDU, Manuel Hagel, musste sich da seinen Platz erkämpfen. Das Schaulaufen wurde von den Besucherinnen und Besuchern interessiert beobachtet. Dass CDU-Chef Hagel von manchem schon als „unser zukünftiger Ministerpräsident“ begrüßt wurde, wirkte dann doch etwas arg anbiedernd und entlockte dem Angesprochenen ein etwas gequält wirkendes Lächeln.
Geladen waren rund 1800 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Ein Großteil des Kabinetts war da, SPD-Fraktionschef im Landtag Andreas Stoch war einer der wenigen prominenten Sozialdemokraten neben Saskia Esken. Sonst hatten sich die Sozis rar gemacht. Das Gedränge hatte gegenüber den Vorjahren deutlich zugenommen. Schließlich war es die 60. Ausgabe der Feier. Nach dem offiziellen Ende um zwei Uhr morgens, verließen dann die letzten Gäste etwa eine Stunde später das Haus. Und mancher wird die letzte Sitzung des Bundesrats vor der Sommerpause etwas verkatert erlebt haben. Denn einige zogen noch weiter in die Berliner Partyszene. Als Hausherr erinnerte der grüne Staatssekretär Rudi Hoogvliet nicht nur an den Start 1965, sondern auch daran, dass die Landesvertretung vor 25 Jahren gebaut wurde.
Sie sei zu einer etablierten Adresse und zum Ort für Koalitionsverhandlungen in Berlin geworden, meinte Hoogvliet. Das zeige sich daran, wie viel Prominenz da ist, betonte der Bevollmächtigte des Landes beim Bund. Er rechnete vor, dass im Laufe eines Jahres etwa 3,5 Tonnen Maultaschen im Haus verarbeiten würden und dass 67 Partner und Sponsoren das Fest ermöglichen, was Kritiker von Transparency International als unzulässige Einflussnahme kritisieren. Kretschmann meinte in seinem kurzen Grußwort, dass „wir vom bayerischen Nachbarn lernen müssen, dass wir mehr angeben müssen“. Schließlich werde „das schöne produktive Gesicht Baden-Württembergs“ präsentiert mit Startups und etablierten Unternehmen wie Zeiss, ebmpabst oder Liebherr. Auch kleinere Firmen wie Schübel als Spezialist für Feinguss und Metalldruck oder der Pharmahersteller ascendis wollen gesehen werden.
Kretschmann dankte seinem Vorgänger Erwin Teufel dafür, das Fest ins Leben gerufen zu haben, aus heutiger Sicht zu einem „Schnäppchenpreis“, wie Kretschmann sagte. Begonnen hatte es in Bonn als Grillfest für Beamte. Geworden ist daraus nach den Worten des stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl (CDU) ein „tolles Schaufenster für die Innovationskraft des Landes“. Er schwärmte, dass in Heilbronn das europaweit größte KI-Zentrum entstehe. Niklas Spielbauer vom Forschungszentrum Informatik (FZI) in Karlsruhe präsentierte einen Roboter, der auf der Baustelle aufräumen soll. Das FZI arbeite daran, Forschungsergebnisse in praktische Anwendungen umzusetzen, sagte er.






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