Uuulmer Willenssieg über entschlossene Defensive von Ex-Dauerrivale Bamberg

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Fotograf: Harry Langer / BBU Ulm

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Heimsieg Nummer 15 ist unter Dach und Fach. Nachdem der berühmtberüchtigte Offensivmotor wieder früh in Fahrt gekommen war, arbeitete sich die Mannschaft von Meistertrainer Anton Gavel mithilfe einer Zonenverteidigung Schritt für Schritt zurück in die Partie. Am Ende waren es allen voran Marcio Santos und Karim Jallow, die den puren Offensivwillen verkörperten und dafür sorgten, dass die Punkte an der Donau blieben.

„Ich denke, dass wir über unsere starke Defensivleistung im vierten Viertel den Weg gefunden haben“, betonte Cheftrainer Ty Harrelson. Die Trefferquoten waren am heutigen Abend zwar ausbaufähig (43% FG, 74% FT), dennoch war die Energie nicht nur auf den Rängen, sondern gerade auf dem Feld deutlich spürbar. Mit 13:2 Offensivrebounds entschied die Mannschaft in Orange das Duell unter den Brettern für sich (36:30) und konnten über eine gute Verteidigung 19 Bamberger Ballverluste provozieren. Auch wenn es im heutigen Spiel keine 100 Punkte zu feiern gab, wurde es dennoch historisch. Ex-Uuulmer Karsten Tadda absolvierte sein 639. Bundesligaspiel und ist nun alleiniger Rekordhalter der easyCredit BBL.

Keyplayer: Der Energizer waltet seines Amtes
Einmal mehr war es Karim Jallow, der das Spiel mit seiner Energie an sich riss. Egal ob offensiv oder defensiv, der Energizer lieferte 100 Prozent und traf gute Entscheidungen. Am Ende steht der Forward bei 19 Punkten, 5 Rebounds und 3 Assists. Ebenfalls zweistellig punkteten: Ben Saraf (13 Punkte), Marcio Santos (12) und Justinian Jessup (12). 

Der Spielverlauf: Die Uuulmer starteten besser in die Partie und forcierten mehrere Bamberger Ballverluste. Nachdem Bamberg sich von der anfänglichen Pressverteidigung der Hausherren erholen konnte, lief der orangene Offensivmotor erstmals heiß. Jensen und Jessup zwangen Ex Meistertrainer Anton Gavel mit zwei erfolgreichen Dreiern zur ersten Auszeit (6). Auch nach dieser gaben die Hausherren weiterhin den Ton an. Nelson Weidemann erhöhte die Führung mit dem bereits fünften Dreier erstmals in den zweistelligen Bereich (8). Mit einem Zwischenstand von 27:16 ging es in die erste Viertelpause.

Der Dreier fiel auch zu Beginn des zweiten Viertels gut. Weidemann und Plummer bauten die Führung aus der Distanz schnell weiter aus (12). Wenig später erhöhte Energizer Jallow die Führung erstmals auf 20 Punkte (15). Um diese Marke bewegte sich der Spielstand nahezu das ganze Viertel, ehe Bamberg einen 5:0-Lauf startete und Harrelson zur Auszeit zwang (19). Ein sehenswerter Buzzerbeater-Versuch von Alfonso Plummer fand zwar sein Ziel, war allerdings nicht mehr in der Zeit (53:37).

Auch in der zweiten Halbzeit waren es die Uuulmer, die den besseren Start erwischten. Ein 6:0-Lauf zwang Bamberg Coach Gavel zur Auszeit (23). Anschließend geriet das Spiel ins Stocken. Bamberg robbte sich von der Freiwurflinie wieder näher ran, während der orangene Offensivmotor durch die vielen Unterbrechungen ins Stocken geriet. Die Zonen Verteidigung, welche Bamberg seit der letzten Auszeit spielte, bereitete Ulm große Schwierigkeiten. Wenig später schmälerte Ronaldo Segu den Rückstand nach langer Zeit wieder ins Einstellige (27). Zur letzten Viertelpause betrug der Vorsprung der Hausherren nur noch fünf Punkte (69:64). Nach nicht einmal zwei gespielten Minuten im letzten Viertel glich Horvath die Partie aus. Jallow und Jessup konnten dennoch erstmal eine Bamberger Führung verhindern. Die Partie wurde physischer und jeder Ball war hart umkämpft. Ein wichtiger 6:0-Lauf verschaffte den Uuulmern nun erstmal etwas Luft (37). Wenig später erzeugte ein weiterer Dreier von Marcio Santos einen acht Punkte-Vorsprung und zwang Bamberg in die Auszeit (38). Doch nach dieser setzte Santos mit einem weitern erfolgreichen Dreier die Messlatte so hoch, dass die Gäste kein Comeback mehr schaffen konnten (92:77). 

Orange Mixed-Zone
Head Coach Ty Harrelson: „Gerade in der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel geliefert. Der Ball wurde gut bewegt und wir waren stets in der Lage für Punkte zu sorgen. Bamberg hat das Duell in der Zone gewonnen und wir zeitweise offene Würfe liegengelassen. Im dritten Viertel haben wir so den offensiven Rhythmus verloren – daran werden wir bis zu den PlayOffs arbeiten. Ich denke, dass wir über unsere starke Defensivleistung im vierten Viertel den Weg gefunden haben.“

Guard Justinian Jessup: „Wir haben ein paar offene Würfe heute liegen lassen, das war sehr unglücklich. Mit der Umstellung auf Zonenverteidigung hat Bamberg uns vor eine schwere Aufgabe gestellt – darauf waren wir nicht vorbereitet. Trotzdem haben wir gut gereboundet und Presse gespielt heute. Marcio trifft am Ende die wichtigen Würfe, die uns zum Sieg verholfen haben.“

Good to know: Erfolgreiche Coaches mit Uuulmer DNA
Zwei ehemalige Uuulmer Trainer sind zu den Top-Coaches der easyCredit BBL gewählt worden. Jesus Ramirez (Basketball Löwen Braunschweig) konnte sich ganz knapp vor Danny Jansson (MLP Academics Heidelberg) platzieren. Die beiden ließen mit gemeinsamen 60 Prozent der Stimmen von Assistenztrainern, Spielern und Medienvertretern alle Konkurrenten weit hinter sich.

Ramirez stand 6 Jahre als Assistenztrainer von Thorsten Leibenath an der Linie und konnte mit ratiopharm ulm zwei Vizemeisterschaften feiern. Der Finne Jansson coachte von 2014 bis 2020 in orange. Zunächst beim Farmteam der OrangeAcademy als Headcoach, wo ihm 2019 das Kunststück gelang, in die zweite Liga ProA aufzusteigen. Sein letztes Jahr bei den Uuulmern begleitete er Thorsten Leibenath als Co-Trainer bei den Profis.