Ulm News, 23.04.2025 13:45
Laufende Nasen, juckende Augen – es ist wieder Heuschnupfen-Saison - Zahl der Pollenallergiker laut AOK in der Region gestiegen

Mit dem ersten Pollenflug im Frühjahr beginnt auch die Heuschnupfen-Saison. Etwa 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind laut einer Studie des Robert Koch Instituts allergisch gegen Pollen – Tendenz steigend. Auch in der Region Ulm ist das so, laut AOK.
Eine Auswertung der AOK Ulm-Biberach unter ihren Versicherten zeigt, dass auch in der Region in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen aufgrund einer Pollenallergie ärztlich behandelt wurden. 2023 waren es im Alb-Donau-Kreis 4.055 AOK-Versicherte, während die Zahl 2019 noch bei 3.457 gelegen hatte. Die Zahl der Behandlungen ist zwischen 2019 und 2023 jährlich im Durchschnitt um 4,12 Prozent gestiegen. Auch im Stadtkreis Ulm ist die Zahl der Behandlungen um durchschnittlich 4,29 Prozent jährlich gestiegen – von 1.875 in 2019 auf 2.228 in 2023.
Bei einer Pollenallergie bekämpft das körpereigene Immunsystem übermäßig stark die normalerweise harmlosen Eiweiße, die in den jeweiligen Pollen enthalten sind. „Letztlich reagiert das Immunsystem des Körpers auf eigentlich harmlose Pflanzenpollen mit einer Kettenreaktion, die die Symptome dann auslöst“, erklärt Dr. Matthias Osswald, Arzt bei der AOK Baden-Württemberg. Der allergische Schnupfen kann sich durch häufiges Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase sowie tränende und juckende Augen bemerkbar machen. Bei starken Beschwerden fühlen sich viele Betroffene zudem schlapp und müde. Auch asthmatische Beschwerden wie Husten und Kurzatmigkeit können auftreten.
Um die Beschwerden zu lindern, können verschiedene Medikamente eingesetzt werden. „Durch sogenannte Antihistaminika, kann es zu einer vorübergehenden Besserung der Symptome kommen“, so der AOK-Arzt. „Eine allergenspezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, stellt bei entsprechender Indikation eine mögliche therapeutische Option dar.“
Die jeweiligen Pollenkonzentrationen können sich von Jahr zu Jahr deutlich unterscheiden, was die Ausprägung allergischer Symptome mit beeinflussen kann. „Wärmere bzw. heißere Temperaturen verlängern die Pollenflugzeit und erhöhen die Pollenbelastung“, sagt Dr. Osswald. Damit sich Betroffene tagesaktuell über das Belastungsrisiko informieren können, gibt der Deutsche Wetterdienst gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst einen Pollenflug-Gefahrenindex heraus. Er informiert während der Pollenflugzeit über die Intensität der Pollenbelastung für den aktuellen und die folgenden Tage, was eine vorausschauende Anpassung des Verhaltens und der Medikation für Allergiker erleichtert. Inzwischen gibt es zudem für Smartphones auch zahlreiche Apps, die über die aktuelle Pollenbelastung informieren.
Grundsätzlich sollte man eine Allergie immer abklären lassen. „Testverfahren, wie beispielsweise der Prick-Test auf der Haut, können allergische Reaktionen auf bestimmte Stoffe nachweisen“, sagt Dr. Osswald. „Denn Patientinnen und Patienten mit Heuschnupfen können im Verlauf ein allergisches Asthma entwickeln, dies wird auch als Etagenwechsel bezeichnet.“
Allergiker sollten darauf achten, dass möglichst wenige Pollen in die Wohnräume gelangen. „Die Pollenbelastung kann zum Beispiel dadurch verringert werden, dass man bei intensivem Pollenflug die Fenster schließt oder vor dem Schlafengehen die Haare wäscht“, so der Arzt. Außerdem sollte man beim Autofahren lieber die Fenster schließen und die Lüftung ausschalten. Es lassen sich auch spezielle Pollenfilter einbauen, diese sollten regelmäßig gewechselt werden.







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