Blitzer-Marathon: nächtliche Raser im Ulmer Westringtunnel auf der B 10

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Kommentar

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Fotograf: Thomas Heckmann

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Beamte der Verkehrspolizei haben den Aktionstag Mittwoch sehr wörtlich genommen und pünktlich um 0 Uhr sind sie am Westringtunnel in Ulm vorgefahren. In dem innerstädtischen Tunnel, durch den auch die Bundesstraßen 10 und 28 verlaufen, sind die üblichen 50 km/h erlaubt. Das Lasermessgerät wurde mitsamt Stativ aufgebaut und die Prüfmessungen vorgenommen. Und dann wurde es schon beim ersten Auto, das aus dem Tunnel kam, brenzlig.

Der unrühmliche Tagessieger kam viel zu schnell mit seinem Mietwagen die Rampe Richtung Neu-Ulm hoch, mit einer rot leuchtenden Anhaltekelle läuft ein Polizist zum Mittelstreifen, um das Auto anzuhalten. Zusätzlich macht der Beamte in seiner reflektierenden Jacke auch mit einer blinkenden Taschenlampe auf sich aufmerksam, doch der Autofahrer bemerkt ihn viel zu spät. Der Polizist muss sich auf den Mittelstreifen retten, damit er nicht angefahren wird. Nach einer Vollbremsung, bei der das Arbeiten des Anti-Blockier-Systems gut zu hören ist, steht das Auto erst rund zwanzig Meter nach dem Polizisten. Der Autofahrer darf auf dem Messgerät seine gespeicherte Geschwindigkeit selbst ablesen, dazu bekommt er den Messablauf erklärt. 85 statt der erlaubten 50 stehen auf dem Display. Davon werden trotz der Eichung des Gerätes noch drei km/h zugunsten des Autofahrers abgezogen.

Die reguläre Buße für eine Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit um 32 km/h beträgt 260 Euro, dazu kommen 28,50 Euro Gebühren und Auslagen. Noch unangenehmer als die Geldbuße sind jedoch die zwei Punkte im Fahreignungsregister und das einmonatige Fahrverbot. Das Fahrverbot trifft auch ausländische Fahrer, sie dürfen dann in Deutschland für diese begrenzte Zeit nicht Auto fahren. Auch das Punkte sammeln in Flensburg funktioniert, das kann ebenfalls zu einem Fahrverbot in Deutschland führen.

Derzeit wird im zuständigen EU-Verkehrs-Ausschuss diskutiert, diese Fahrverbote nicht nur im Land der Tat auszusprechen, sondern EU-weit durchzusetzen. Das Bußgeld wird bei fehlendem deutschen Wohnsitz sofort an der Messstelle per Kreditkarte als Sicherheitsleistung einbehalten. Während der gut einstündigen Kontrolle mussten noch weitere Autofahrer anhalten, die ebenfalls in den nächsten Wochen ihre Bußgeldbescheide per Post erhalten.

Text/Fotos: Thomas Heckmann