Ulm News, 13.02.2018 14:56
Bilanz der Fasnet 2018: Betrunkene Narren sorgen für Ärger - 70 Schlägereien bei Fasnetsveranstaltungen
Aufgrund vieler Auseinandersetzungen zieht die Polizei eine durchwachsene Bilanz über die Fasnet in der Region zwischen Biberbach, Ulm und Göppingen. Die Polizei hatte angekündigt, während der Fasnetszeit verstärkt zu kontrollieren und präsent zu sein. Tatsächlich war die Polizei auch bei insgesamt fast 150 Veranstaltungen unterwegs, um für die Sicherheit zu sorgen. Auf der anderen Seite feierten tausende Narren ausgelassen und friedlich auf den Straßen, in Zelten und Festhallen. Meist war bei Auseinandersetzungen zu viel Alkohol im Spiel
Die Bilanz ist auf den ersten Blick durchwachsen, zumal die Polizei knapp über 70 Körperverletzungen registrierte. Damit kam es durchschnittlich auf jeder zweiten Veranstaltung zu einer Auseinandersetzung. Von den 34 ermittelten Verdächtigen waren 31 betrunken.
In 42 Fällen musste die Polizei den Jugendschutz durchsetzen. 27 Kinder und Jugendliche waren betrunken, fünf davon mussten deshalb sogar ins Krankenhaus. 60 Besucher musste die Polizei aus den Veranstaltungen verweisen oder in Gewahrsam nehmen.
In 15 Fällen setzten die Beamten Hausverbote durch, die die Betroffenen ignoriert hatten. Insgesamt stellte die Polizei fest, dass oft zu viel Alkohol getrunken wurde. Umso wichtiger waren nach ihrer Einschätzung die Maßnahmen der Polizei, aber auch der Behörden und der Sicherheits- und Ordnungsdienste.
Gerade die professionelle Vorbereitung und Durchführung sowie die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure habe in erster Linie zu einer weitgehend sicheren Fasnet geführt. Auch die starke Präsenz der Polizei habe es ermöglicht, aufkommende Auseinandersetzungen im Keim zu ersticken und die Beteiligten zu beruhigen.
Bei ihren Verkehrskontrollen zogen die Polizeibeamten 51 Fahrer aus dem Verkehr, die betrunken waren (BC: 11/GP: 12/HDH: 12/UL: 15). 16 weitere standen unter Drogeneinfluss (BC: 1/GP: 3/HDH: 3/UL: 4) . Trotz dieser intensiven Kontrollen ereigneten sich in der Region zehn Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss (BC: 1/ GP: 5/HDH: 2/UL: 2). Vier Menschen wurden dadurch verletzt (BC: 0/GP: 0/ HDH: 2/UL: 2).
In Ulm und im Alb-Donau-Kreis blickte die Polizei besonders auf 40 Veranstaltungen. Hier war am Ende wegen neun Körperverletzungen zu ermitteln, in 13 Fällen wegen Verstößen gegen den Jugendschutz. Am Rande des Schelklinger Umzugs Ende Januar kam ein Feuerwehrmann in Gefahr. Er sperrte die Straße, um für die Sicherheit des Umzugs zu sorgen. Eine Autofahrerin wollte trotzdem durchfahren. Ihr Wagen erfasste den 32-Jährigen. Dank seiner Schutzkleidung blieb er unverletzt. Die Polizei ermittelt jetzt gegen die Fahrerin. Am vergangenen Wochenende stürzte ein Umzugswagen unterwegs um. Dabei wurden mindestens zwei Personen verletzt,
Die Polizei überwachte im Landkreis Biberach knapp 50 Veranstaltungen und registrierte dort elf Körperverletzungen. Elf Mal mussten die Beamten auch zum Schutz der Jugend einschreiten. Am letzten Wochenende in Januar kamen am Rande des Umzugs in Schemmerhofen zwei Männer in Streit. Ein 21-Jähriger schlug auf einen 20-Jährigen ein. Der ging bewusstlos zu Boden und musste ärztlich behandelt werden. Dank Zeugen war der 21-Jährige, der geflüchtet war, schnell ermittelt. Er war nüchtern, das Opfer stark betrunken. Am folgenden Wochenende gerieten in Eberhardzell zwei Betrunkene in Streit. Einer der beiden musste anschließend verletzt ins Krankenhaus. Der Zweite flüchtete. Ihn sucht jetzt die Polizei.
Das Wochenende darauf wurden am Rande einer Veranstaltung in Maselheim zwei Menschen verletzt. Auch hier ermittelt die Polizei noch.
32 Fasnetsveranstaltungen hatte die Polizei im Landkreis Göppingen im Fokus. Dort registrierte sie 18 Körperverletzungen. 17 Mal schritten die Polizisten ein, um den Jugendschutz durchzusetzen. Im Rahmen eines Fasnetsumzug am vergangenen Wochenende in Wäschenbeuren wurde eine 17-Jährige verletzt. Ein Unbekannter hatte sie von hinten niedergeschlagen und verletzt. Der Täter flüchtete in seinem gelben
Entenkostüm.
Im Kreis Heidenheim waren 24 Veranstaltungen unter dem besonderen Blick der Polizei. Hier wurde nur ein Vorfall bekannt, bei dem jemand verletzt wurde. Einen Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz registrierten die Beamten. Daneben ermittelt die Polizei in drei Fällen wegen sexueller Belästigungen: In diesen Fällen sollen junge Männer aus der Region in Dischingen Frauen unsittlich berührt haben. Zwei der Verdächtigen sind bekannt. Die weiteren Ermittlungen der Polizei laufen.
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