Ulm News, 08.04.2017 13:13
Ulmer Fußballfans stürmen Richtung Hessen-Gästeblock - Polizei und Sicherheitskräfte sorgen für Ruhe
Der SSV Ulm 1846 verlor am Freitagabend sein Spiel gegen Hessen Kassel mit 1:2 Toren. Doch nicht nur das Ergebnis trübte den Fußballabend mit 3200 Zuschauern im Donaustadion. Ulmer Fußballfans sorgten dazu noch für kräftig Unruhe und Aufregung im Stadion, in dem rund 50 Polizisten und 30 SHS-Mitarbeiter im Einsatz waren. Nach Ansicht der Ulmer Fans ging die Aggression von den Gäste-Fans aus.
Gegen Ende des Spiels, das der Schiedsrichter mit seinen Entscheidungen auf dem Platz und auf den Rängen unnötig aufheizte, fielen etwa 50 Mitglieder der Fangruppe "Uniteds"auf, die auf der Gegentribüne im Donaustadion Platz genommen hatten. Die Uniteds gelten als die Hooligans des SSV. Die Fans von Hessen Kassel waren mit etwa 40 Mann, von denen etwa die Hälfte als gewaltbereit eingestuft wurde, im Stadion. Beide Gruppen beschimpften und provozierten sich das gesamte Spiel über.
Die Uniteds feierten dann, nach Informationen der Sicherheistkräfte, lautstark den unfairen Einsatz des Ulmer Spielers Reichart, der deswegen auch vom Feld musste. Danach versuchten die United-Fans, über die Gegentribüne zum und in den Gästeblock zu stürmen. Das wurde von den Mitarbeitern der Ulmer Sicherheitsfirma SHS verhindert. Das geschah noch während des Spiels. Sofort nach Abpfiff des Spiels stürmten die Uniteds dann aber aus dem Eingang und versuchten erneut, in Richtung Gästeblock zu gelangen. Die SHS-Mitarbeiter hatten aber schnell reagiert, eine Gitterlinie gezogen und sich positioniert. Die Ulmer Polizei musste dann noch zusätzliche Unterstützung aus allen Ulmer Revieren anfordern. Die Polizei sorgte mit rund 50 Polizisten im Stadion für Ruhe, das Sicherheitsunternehmen war mit 30 Mann vor Ort.
Aus der Sicht der Ulmer Fans stellte sich die Situation am Freitagabend freilich völllig anders dar. Demnach habe der Ulmer Block auf der Gegentribüne erst reagiert, nachdem die Gäste-Fans über den Zaun gestiegen waren "und Ulmer Spieler bedroht haben". An dieser Aktion sei kein Mitglied der Fangruppe United beteiligt gewesen. Es seien vielmehr eher jüngere Leute aus dem weiteren Ulmer Umfeld gewesen, "denen sich dann auch erstaunlich viele Freikartenbesitzer angeschlossen haben", so ein aktiver SSV-Fan. Unter diesen sei auch nach dem Spiel "eine ordentliche Gruppe jüngerer Leute mit Aggressionspotential hinter dem Gästeblock auszumachen gewesen", die dort aber "von den Uniteds und anderen Gruppen in die Schranken gewiesen wurden."
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