Ulm News, 13.03.2025 15:00
Ulmer Denkanstöße greifen entscheidendes Thema auf: Was Recht mit Gerechtigkeit zu tun hat -

Hochkarätige Vorträge, Dialog mit der Stadtgesellschaft, ein Poetry Slam und noch vieles mehr bei freiem Eintritt: Das bieten die Ulmer Denkanstöße in ihrer 18. Auflage im Stadthaus Ulm von Donnerstag, 13. bis Samstag, 15. März. Das Thema, um das sich in diesem Jahr alles dreht, lautet „Recht und Gerechtigkeit“ – und es wird von vielen Seiten beleuchtet.
So geht es etwa um die Frage, wie das Recht die Politik vor dem Abgleiten in totalitäre Strukturen bewahren kann, wann gewaltloser ziviler Protest juristisch in Gewalt umgedeutet wird und wie sich die Ungleichheit von Arm und Reich in Deutschland auf die Gesellschaft auswirkt.
Immer wieder erregen Gerichtsurteile Aufsehen: Mal erscheinen sie zu mild, dann wieder viel zu hart. Was hat Recht mit Gerechtigkeit zu tun? Schafft Recht Gerechtigkeit? Und ist das überhaupt ein Ziel unseres Rechtssystems? Mit diesen und vielen weiteren Facetten des Themas „Recht und Gerechtigkeit“ beschäftigen sich die Ulmer Denkanstöße 2025 nicht nur in Vorträgen: In einer interaktiven Session wird das Publikum einbezogen, und beim Poetry Slam am Freitagabend regen scharfsinnige und provokante Texte zu Recht, Moral und Gerechtigkeit die Gäste zum Nachdenken an.
Das mehrtägige Programm wird organisiert vom Humboldt-Zentrum der Universität Ulm, der Kulturabteilung der Stadt Ulm und der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg.
„Gerade vor Ort – in den Kommunen – wird die Debatte, ob geltendes Recht die Interessen und Bedarfe aller gesellschaftlicher Gruppen ausreichend sicherstellt, häufig an ganz konkreten Einzelthemen kontrovers diskutiert – und hier zeigt sich die Komplexität eines gerechten Austarierens unmittelbar“, so Iris Mann, Kulturbürgermeisterin der Stadt Ulm. Recht ist einerseits ein Herrschaftsinstrument, das Interessen sichert und Regelverstöße sanktioniert.
Es ist aber auch ein Mittel zur Kontrolle von Herrschaft, zur Sicherung gleicher Rechte und zum Schutz von Minderheiten. „Das Verhältnis von Recht und Gerechtigkeit ist damit auch eines, das sich in stetem Wandel befindet“, sagt Professorin Rebekka Hufendiek, Leiterin des Humboldt-Zentrums an der Uni Ulm. „Mit der wachsenden Popularität rechter und autoritärer Parteien stellt sich die Frage, wie stabil das demokratische Rechtssystem ist und ob es für den Ernstfall resilienter gemacht werden kann.“
Los geht es am Donnerstag, 13. März, um 19:30 Uhr im Stadthaus Ulm mit dem Eröffnungsvortrag von Professor Christoph Möllers von der Humboldt-Universität zu Berlin. Der Rechtswissenschaftler fragt: „Kann uns das Recht vor der Politik bewahren?“ Zum anschließenden Umtrunk mit Imbiss ist das Publikum herzlich eingeladen.
Schon am Vorabend, Mittwoch, 12. März, zeigt das Xinedome Ulm (Lederhof 5) um 18:00 Uhr den Film „Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ (Eintritt: 5 Euro). Er erzählt die wahre Geschichte der Richterin Ruth Bader Ginsburg, die sie bis an den US Supreme Court führte. Am Freitag, 14. März, ist um 15:30 Uhr die Frankfurter Forscherin Dr. Samira Akbarian zu Gast im Stadthaus. Sie spricht über zivilen Ungehorsam und lädt auch Studierende der Uni Ulm und das Publikum zur Diskussion ein. Um 17:00 Uhr geht es weiter mit der Ulmer Journalistin Me?ale Tolu, die als politische Gefangene in der Türkei inhaftiert war.
Die interaktive Veranstaltung beginnt mit einer szenischen Darstellung des Theaters Ulüm. Von 19:00 Uhr an treten dann Dichterinnen und Dichter im Poetry Slam gegeneinander an. Am Samstag, 15. März, spricht die Journalistin und Autorin Julia Friedrichs ab 15:00 Uhr über die Frage, ob wir dem Reichtum Grenzen setzen müssen. Den Abschlussvortrag „Vom NSU zur Remigration: Wo stehen wir?“ um 16:30 Uhr hält der Rechtsanwalt und Kolumnist Mehmet Daimagüler. Das detaillierte Programm sowie – nach Abschluss der Veranstaltung – die Aufzeichnung der Beiträge finden sich online unter www.ulmer-denkanstoesse.de.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Stadthaus ist kostenfrei. Möglich macht das die langjährige Unterstützung der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg. „Die Ulmer Denkanstöße überzeugen Jahr für Jahr mit brandaktuellen und hochbrisanten Themengebieten. Wer einmal bei den Ulmer Denkanstößen dabei war, der möchte jedes Jahr hin. Die Vortragsreihe zu unterstützen, ist uns eine Herzensangelegenheit“, so Martin Buch, Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg.
Die Spenden, die auf der Veranstaltung gesammelt werden, werden von der Stiftung wieder verdoppelt. Sie kommen in diesem Jahr dem WEISSEN RING zugute. Der Verein hilft Opfern von Kriminalität.










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