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Ulm News, 06.10.2011 17:37

6. Oktober 2011 von Ralf Grimminger
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Ursula von der Leyen fordert "qualifizierte Zuwanderung"


Über das Thema "Fachkräfte sichern -Potenziale aktivieren" referierte Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen am Donnerstagvormittag beim "Forum Wirtschaft". Die Veranstaltung, zu der mehrere hundert Unternehmer gekommen waren, fand in der repräsentativen Auslieferungshalle von EvoBus statt. 

Otoot Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm-Oberschwaben, und Dr. Peter Lintner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben, konnten beim Forum  Wirtschaft in der EvoBus-Auslieferungshalle gleich mit Dr. Beate Merk und Dr. Ursula von der Leyen gleich zwei Ministerinnen begrüßen.  Die bayerische Justizministerin wies in ihrer kurzen Rede, darauf hin, dass es in der Region "nahezu Vollbeschäftigung gebe". Gleichzeitig hob sie hervor, dass der Freistaat Bayern in den letzten Jahren für Familie und Bildung eine Milliarde Euro ausgegeben hätte. Sie forderte eine familienfreundlichere Politik angesichts von sechs Millionen erwerbsfähigen Frauen, die derzeit nicht arbeiten. Auch müsse die Aus-und Weiterbildung sowie die Hochschulförderung weiter gestärkt werden, so Merk. Weiter forderte sie bundesweit eine kluge Einwanderungspolitik, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Merk: "In Bayern sind wir da schon voraus."
Dr. Ursula von der Leyen hob in ihrer sehr klaren und engagierten Rede mehrere Punkte hervor, wie Politik und Unternehmer dem Fachkräftemangel und dem demografischen Wandel begegnen können. Derzeit gebe es mehr offene Ausbildungsplätze als junge Leute, die eine Lehre beginnen wollen, mahnte die Arbeitsministerin. Grund sei oftmals auch mangelnde Schulkenntnisse. Dennoch, so von der Leyen, müsse man "auch problematischen Jugendlichen eine Chance geben". Den Unternehmern riet sie: "Gehen Sie rein in die Schulen, zeigen Sie den Schülern wie es geht, knüpfen Sie Kontakte und binden Sie die Jugendlichen an ihren Betrieb. Nur so könnten auch kleiner und mittlere Unternehmen im "War of Talents" bestehen. Der Arbeitsmarkt habe sich gedreht. Die Bewerber kämen nicht von selber, vielmehr müssten sich die Betriebe um die Talente kümmern und bemühen, so die Arbeitsministerin.
"Wir brauchen ein neues Bild des Alters", forderte die Ministerin, die bemängelte, dass am Bild des Alters in der Arbeitswelt "stur festgehalten" werde. Mit 60 oder 65 gehöre man noch lange nicht zum alten Eisen, vielmehr müsse Wissen, Kompetenz und Erfahrung genutzt werden. Die Unternehmen könnten hier auch viel leisten, indem zum Beispiel in bessere und gesündere Arbeitsbedingungen und Produktionsabläufe investiert werde, die möglicherweise in den nächsten Jahren als wichtige Entwicklung auch von Betrieben im Ausland übernommen werden. Auch mit solchen innovativen Entwicklungen am Arbeitsplatz, die die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Arbeiters erhalten, könne Geld verdient werden. 
"Die Bildung hat alle erreicht", sagte die Arbeitsministerin. Sehr viele Frauen würden jetzt studieren oder in guten Jobs arbeiten. Die Frauen müssten sich oftmals nun aber zwischen "Kinder oder Karriere" entscheiden. Noch immer gebe es für viele Frauen eine "Unvereinbarkeit von Familie und Beruf". Dies dürfe angesichts von 6 Millionen erwerbsfähigen Frauen, die derzeit nicht arbeiten, nicht sein, sagte Ursula von der Leyen. Derzeit sei noch die Vereinbarkeit von Beruf und Kinder wichtig, in den nächsten Jahren werde die Vereinbarkeit von Pflege (der Eltern) und Beruf aber ebenso bedeutsam, sagte die Politikerin. Sie sprach sich auch klar für die Frauenquote in Führungspositionen aus. In den mittelständischen Unternehmen werde dies nämlich vorbildlich gehandhabt, nicht aber "das, wo Macht und Geld zusammenkommt, nämlich in den börsennotierten Unternehmen".
Die CDU-Spitzenpolitikerin sprach sich zudem für eine "qualifizierte Zuwanderung aus". Diese schaffe "Arbeitsplätze und Wohlstand". Entscheidend sei nicht "woher jemand kommt, sondern was er kann. Ursula von der Leyen: "Wer zu spät kommt auf dem globalen Arbeitsmarkt, den bestraft der Markt". 
Klar sprach sie sich auch für die EU und den europäischen Arbeitsmarkt aus. "Allein 9 Millionen deutsche Arbeitsplätze hängen direkt am EU-Binnenmarkt", so die Ministerin, die für ihre engagierte Rede starken Beifall von den zahlreichen Unternehmern aus den Bereichen der IHK Ulm und Schwaben erhielt.
Im Anschluss an die Rede der Arbeitsministerin diskutierten IHK Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle, Thomas Handtmann, Vorsitzender der Südwestmetall Bezirksgruppe Ulm, Petra Cravaack, Direktorin der Agentur für Arbeit Ulm/Neu-Ulm, Dr. Peter Lintner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben sowie Anton Gindele, Präsident der Handwerkskammerpräsident Ulm, über das Thema Fachkräftemangel und Ausbildung. Hierbei wurden alle Bereiche angesprochen, beispielsweise forderte Otto Sälzle eine verbesserte frühkindliche Förderung von Kindern aus Migrantenfamilien, damit diese in der Grundschule keine Sprachprobleme haben. Nur so könne später eine gute Ausbildung gewährleistet werden, sagte Otto Sälzle.



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