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Ulm News, 04.03.2025 12:15

4. March 2025 von Thomas Kießling
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Ulmer Donaustadion wird aufwendig saniert und heißt dann "ulm-news-Arena"


Tschuldigung - das passiert schon mal, wenn man an einem Rosenmontag eine PK (Pressekonferenz) abhält. Aber konkret: Es ging heute um die Zukunft des Donaustadions - für den Profi-Fußball, für den SSV-Ulm-Gesamtverein - vor allem die Leichtathleten - und auch für den Schulsport. Alle haben sich mit der Stadt an einen Tisch gesetzt und eine umfangreiche Sanierung beschlossen, die der Ulmer Gemeinderat allerdings noch am 19. März 2025 absegnen muss. 

Die Sanierung soll zwischen 25 und 30 Mio. Euro kosten - und der Verkauf der Namensrecht ist tatsächlich Teil der Re-Finanzierung - aber hierbei sind weitere Gebote als das von ulm-news höchst willkommen. Reicht noch am Aschermittwoch.

Turbulente Tage in Ulms Sport-Geschehen – am „Goombiger“ hat sich der Aufsichtsrat der SSV Ulm Fußball GmbH & Co. KGaA (das ist eine Kommanditgesellschaft auf Aktien) auf den Kompromiss verständig, der davor von Geschäftsführer Markus Thiele mit dem Geschäftsführer des SSV-Gesamtvereins, Florian Göggel, ausgehandelt wurde. Die Stadt konnte diesen eintüten und darf – sagen wir es umgangssprachlich – zunächst einmal bezahlen.

Dementsprechend (siehe Fotos) war das heute Nachmittag im kleinen Sitzungssaal des Ulmer Rathauses ein runder Tisch – die Spitzen der Stadtverwaltung mit OB Martin Ansbacher, Sportamtsleiter Gerd Semmler, Martin Bendel als Finanzbürgermeister (1. Bürgermeister der Stadt) und Kultur- und Sportbürgermeisterin Iris Mann – zu den schon erwähnten Geschäftsführern von SSV und SSV Fußball ein richtig runder Tisch – an dem auch die Medien saßen und kritisch fragen durften.

Nein, es gab heute kein „Helau“, aber auch kein „Zong raus“ am Rosenmontag, sondern eben einen waschechten Kompromiss, der laut OB Ansbacher alle Seiten bekräftigen können und Zukunft und Perspektive für den Profi-Fußball in Ulm wie für den Gesamtverein und den Schulsport im Stadion garantiere.

„Wir mussten was machen, und wir werden was machen“, sagte Ansbacher, und da sah man ihm an, dass er jahrelang Vorsitzender des Turngau Schwabens war und von Sport eine Ahnung hat, und noch mehr davon, was der Sport benötigt.

Und es war recht nützlich, dass die Stadt laut Insider von Anfang an der Diskussion postuliert hatte: „liebe Kicker, wir zahlen euch hier weder ein reines Fußballstadion, noch eine neue Arena auf der grünen Wiese. Und: ihr zahlt hübsch auch etwas davon und nehmt die Leichtathleten und die Schulen mit ins Boot.“

Damit war das reine Fußballstadion vom Tisch. Dies können die Fußballer gerne irgendwann selbst bauen. Die Stadt hilft mit bei einer Raumnutzungsplanung (ggf. im Ulmer Norden) und kommt sicherlich mit dem Grundstückspreis stark entgegen.

Zunächst die Sanierung des Donaustadions

Dafür werden die 25 bis 30 Mio. Euro Investitionskosten für die Donaustadion-Sanierung als Vorfinanzierung und unter Risiko der Stadt Ulm – mit gedachten ¾ wirtschaftlichen Betrieb (Re-Finanzierung) durch die Fußballer erbracht. Die Kapazität soll bei 17.400 Zuschauern verbleiben – aber dann werden es bis zu 12.000 natürlich überdachte Sitzplätze werden.

Die neugebauten Tribünen sollen Namensrechte erhalten, die an Sponsoren verkauft werden – wie auch der angesprochene Name für gesamte Stadion. Bei der Namenspatronage von z.B. Uzin Utz-Arena würde aber Rasen samt neuer Rasenheizung verbleiben, kein Linoleum-Boden verlegt werden, wie es am Rande der PK scherzhaft hieß. Sorry, aber das kommt schon mal auf, wenn man am Rosenmontag…

Das altehrwürdige Donaustadion wird in seinem 100. Geburtstag 2025 nun ab Sommerpause „am offenen Herzen“ operiert – sprich während des Liga-Betriebs der Kicker – ggf. zwei oder drei Saisons lang. Die DFL (Deutsche Fußball-Liga) hat dafür offenbar schon eine Sondergenehmigung erteilt. Somit dürfen die Spatzen weiterhin in der zweiten Liga spielen – wenn sie es denn sportlich schaffen, was alle im Saal heute nachdrücklich hofften. OB Ansbacher hat sich deshalb als zusätzlicher Rückhalt zum nächsten Heimspiel am kommenden Samstag, 8. März 2025 um 13.00 Uhr ins noch bisherige Donaustadion eingeladen: da geht es gegen den 1. FC Köln, die sicherlich noch einen Kater von Karneval haben werden – wahrscheinlich noch von Rosenmontag.

 

siehe ulm-news meint ganz unten und hier die gemeinsame Erklärung von Stadt Ulm und beiden SSVen, dem Gesamtverein und den Fußballern:

 

„Zukunft des Donaustadions und Arena-Neubau

Die Stadt Ulm, die SSV Ulm 1846 Fussball GmbH & Co. KGaA und der SSV Ulm 1846 e.V. haben zusammen die nächsten Schritte für die Zukunft des Donaustadions und des Profifußballs in Ulm erarbeitet. Grund der vorangegangenen Gespräche war die Nutzung des Stadions durch den Profifußball, durch mehrere Abteilungen des Stammvereins und durch den Schulsport. Ziel ist, dass das Donaustadion weiterhin als Multifunktionsstadion nutzbar bleibt sowie zugleich die Bedingungen für eine Zweitliga-Lizenz für den Fußball erfüllt und damit dem SSV Ulm 1846 Fussball die Möglichkeit bietet, sich im Profifußball zu etablieren. Der Stammverein mit seiner Leichtathletik und anderen Abteilungen wird ebenso wie der Schulsport weiterhin im Donaustadion verbleiben.

Die Stadt wird in Abstimmung mit den anderen Beteiligten das Donaustadion zügig umbauen und ertüchtigen. Hierfür haben die Partner festgelegt, wie die Kosten unter Beteiligung des Profifußballs aufgeteilt und die Finanzierung sichergestellt wird. Das letzte Wort hat der Ulmer Gemeinderat, der in seiner Sitzung am 19. März 2025 final über das Vorgehen entscheiden wird.

Umbau des Donaustadions

Die Stadt Ulm wird auf ihre Kosten dringend notwendige Arbeiten für die Instandhaltung des Stadions durchführen. Dazu gehören ein neues Funktionsgebäude am Eingang Nord, weitere Sanitäreinrichtungen sowie Ver- und Entsorgungsinfrastruktur.

Die Investitionen in die Tribünen wird die SSV Ulm 1846 Fussball GmbH & Co. KGaA durch die wirtschaftliche Nutzung des Stadions refinanzieren. Hierfür werden auch Sponsoren, bzw. Unternehmen die am Erwerb von Namensrechten interessiert sind, gesucht. Die Nordtribüne mit den Blöcken I, H und G (Gäste) wird abgetragen und durch eine neue Tribüne ersetzt, die die erforderliche Infrastruktur und eine Überdachung beinhaltet. Diese soll zum Saisonstart 2026/27 in Betrieb genommen werden. In diesem Zuge wird auch die Anzahl an Sitzplätzen im Stadion deutlich erhöht. Die Südtribüne wird anschließend ebenfalls abgetragen und durch einen Neubau ersetzt, der die Zugangssituation sowie die Ver- und Entsorgung deutlich verbessert. Auch die Funktionsräume in der Haupttribüne werden saniert und dem heutigen Standard angepasst sowie eine dringend notwendige Umorganisation vorgenommen. Hierfür wird nach Beschluss des Gemeinderats eine Vereinbarung zwischen der Stadt und dem Verein geschlossen, deren konkreten Inhalte zwischen den Beteiligten noch abgestimmt werden.

In der Summe gehen die Beteiligten nach den bisherigen Voruntersuchungen derzeit von einem geschätzten Gesamtkostenvolumen von 25 bis 30 Millionen Euro aus. Neubau einer Fußball-Arena

Die SSV Ulm 1846 Fussball GmbH & Co. KGaA plant langfristig den Bau einer Fußball-Arena. Hierfür wird er ein Raum- und Nutzungskonzept sowie ein tragfähiges Finanzierungskonzept erarbeiten und gemeinsam mit der Stadt ein geeignetes Grundstück ermitteln. Die Investitions- und Betriebskosten für Bau und Betrieb der neuen Arena werden vollumfänglich vom Verein getragen.

Oberbürgermeister Martin Ansbacher: „Gemeinsam haben die Stadt, der Fußball und der SSV Ulm 1846 ein Konzept aufgestellt, dass die verschiedenen Bedarfe im Bereich des Spitzen-, Breiten- und Schulsports berücksichtigt. Das war nur dank der konstruktiven Zusammenarbeit möglich, für die ich mich bei beiden Partnern aufrichtig bedanke. Die Stadt Ulm fördert aus Überzeugung die Weiterentwicklung des Sports in Ulm und unterstützt als Partnerin bei den Weichenstellungen.“

arkus Thiele, Geschäftsführer des SSV Ulm 1846 Fussball: „Wir sind froh, dass wir nun eine Lösung gefunden haben, die uns kurz- und mittelfristig hilft, die aber weit von unserer ursprünglich bevorzugten Variante entfernt ist. Ein solches Projekt ist nur gemeinsam und mit Kompromissen möglich, diese sind wir eingegangen. Wir danken den Beteiligten für die Gespräche und die Zusammenarbeit.

Es ist dennoch von großer Bedeutung, dass wir parallel dazu an einer Fußball-Arena arbeiten, damit der Profifußball hier auch eine langfristige Perspektive hat. Die Stadt und die Region geben so viel her und unser Verein und die Menschen haben es verdient, dauerhaft große Emotionen zu erleben.“

Fabian Göggel, Geschäftsführer des SSV Ulm 1846: „Ein gemeinsames Konzept, das mit dem Fokus auf Multifunktionalität dem Sportbetrieb des gesamten Geländes gerecht wird und gleichzeitig notwendige Verbesserungen und Weiterentwicklungs-Möglichkeiten in und um das Stadion für alle Beteiligten mit sich bringt – aus unserer Sicht eine sehr gute und nachhaltige Lösung. Wir danken allen Beteiligten für die guten, konstruktiven Gespräche der vergangenen Wochen!“

 

ulm-news meint

Echt klasse, ein Helau an Rosenmontag und nicht – wie es in Ulm heißt: ein „Zong raus“. Ein Ätsche-Bätsch hat tatsächlich heute niemand gemacht, denn unter Ulms OB Martin Ansbacher werden die Dinge angepackt – und das noch vor der avisierten Zeit. „Wir wollten was machen, und wir machen was.“ Und „wir machen was Gescheites“ würde man noch anfügen wollen, denn heute Mittag ist an einem Rosenmontag so eine kleine Quadratur des Kreises gelungen: jeder ist mit ihm Boot, jeder hat zugestimmt, jeder ist happy, jeder geht nachher noch auf die Fasnets-Veranstaltung in seinem Ort, um den heutigen Kompromiss zu feiern.

Vor allem die Leichtathleten können zufrieden sein, denn sie erhalten top-moderne Sitzplatztribünen und Umkleiden und Voraussetzungen, um in ca. 3 Jahren wieder mal Deutsche Meisterschaften ausrichten zu können – oder einen Zehnkampf-Wettbewerb à la Götzis oder aber Teil zu sein von European Games (Stuttgart hat ja keine Leichtathletik-Arena mehr).

Außerdem entsteht mit einem modernen Donaustadion eine toller Friedrichs-Au-Sportpark – zusammen mit dem neuen Beurer-Sportpark des SSV gleich nebenan. Dort wird das sportliche Herz von Ulm künftig schlagen (können).

Für die Fußballer ist das heute auch ein guter Tag: sie können sich im Profi-Fußball (da gehört übrigens auch schon die 3. Liga dazu) konsolidieren und bald nach Höherem streben. Warum nicht in fünf bis acht Jahren ein neues Stadion auf der grünen Wiese, nach schönen Jahren in Liga 2 und 3? Das Publikumsinteresse ist bislang jedenfalls hoch – und auch das Interesse der Sponsoren.

Muss nur noch, ja nur noch, der Gemeinderat im Sinne der Bürgerinnen und Bürger dem Kompromiss in seiner Sitzung am 19. März 2025 zustimmen. Es geht um bislang, ja bislang 25 bis 30 Mio. Euro an Sanierungskosten – unter vollem Risiko zunächst von der Stadt. Was ist, wenn die Fußballer sportlich so schnell wieder absteigen, wie sie aufgestiegen sind? Wer steht dann ein für die Re-Finanzierung – die Kicker können in Liga 3 nicht mehr die Fernsehgelder wie Eintrittsgelder garantieren? Die Fußballer haben heute einen enormen Vertrauensvorschluss erhalten – und die Stadt die Gewissheit, dass 5,3 Mio Euro an Schönheitsreparaturen in den letzten 4 Jahren bei weitem nicht ausgereicht haben – für eine adäquate Sportstätte hätte man sowieso viel Geld investieren müssen – dann eben jetzt sofort als erst in fünf Jahren (ohne konkreten Anlass).

Hauptgewinner sind die Leichtathleten: sie sitzen bald in einem top-modernen Stadion „für einen Groschen in der Loge“. Hoffentlich können sie das auch in einen größeren Nachwuchsbereich ummünzen: denn der Schulsport sollte uns der wichtigste Part sein: unbezahlbar, dass Kinder und Jugendliche dort trainieren dürfen, wo am Samstag ein Fallrückzieher zum Sieg führt oder im Stabhochsprung 6,21 m gesprungen werden. Dadurch kommen die Kiddies zum Sport.

Text und Kommentar: Thomas Kießling



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