Ulm News, 10.02.2025 08:15
Tragische 0:2-Heim-Niederlage der Spatzen in Unterzahl gegen Paderborn - aber was soll´s?

Der SSV Ulm 1846 Fussball verliert am 21. Spieltag der 2. Bundesliga im heimischen Donaustadion gegen den SC Paderborn mit 0:2 - und man könnte sagen, es war so wie immer, doch es was ganz anders. Aber what shall`s? An der Ausgangsposition hat sich für die Ulmer ja nichts geändert.
Es folgt noch eine Extra-Geschichte über Kapität Johannes "Jo" Reichert
und
eine Foto-Galerie zum Spiel
und erseht ganz unten den Kommentar "ulm-news meint".
Und die heißt unverändert Klassenerhalt, nach zwei grandiosen Aufstiegen sei ja nicht von einem erneuten direkten Aufstieg auszugehen, hieß es von offizieller Seite.
"Mit Platz 16. und damit dem Aufstiegsplatz sind wir ja noch absolut im Soll", sagte nach der Niederlage Kapitän Jo Reichert (siehe bald Extra-Gesichte hier auf ulm-news).
"Hier steckt noch niemand den Kopf in den Sand - alle kämpfen weiter", so Abwehrspier Tom Gaal.
"Wir stehen da, wo wir stehen, sicherlich zurecht, soviel Ehrlichkeit muss sein, aber wir stehen da, wo wir stehen, im Soll - Platz 16 mit allen Chancen zum Klassenerhalt."
Vor dem Spiel - die Aufstellung
Überraschenderweise sitzt Jo Reichert nur auf der Bank. "Sportliche Gründe, jüngere die sich aufdrängen, eine sportlich sehr schweirige Entscheidung", sagt Trainer Thomas "Tom" Wörle nach der Partie.
Philipp Strompf spielt nun wieder in der Abwehrmitte, für Reichert rückt Niklas Kolbe in die Verteidigung, der eigentlich ja schon mit Hertha BSC einig sein, aber erst im Sommer gehen soll. Dann muss der Gelb gesperrte Romario Rösch durch Lennat Stoll ersetzt werden - auch schwierig. 4-Tore-Mann Semir Telalovic muss grippebedingt draußen bleiben - für ihn kommt wie zu Saisonanfang - Felix Higl, der eigentlich zur Winterpause zum weißblauen TSV 1860 oder zu den rot-weißen nach Essen hätte wechseln sollen.
Jedenfalls stimmt im SSV-Spiel wie so oft die Stabilität hinter, aber nicht die Torgefahr vorne - aber schon gleich gar nicht. Wie immer drei Innenverteidiger, dazu zwei Defensive Mittelfeldspieler, zwei überforderte Außenbahnspieler, da bleiben nur drei Offensive - wenn Krattenmacher hinter den Spitzen spielt, ist er effektiver und kreativer.
Einzig in der 7. Minute kann sich besagter Maurice Krattenmacher im Solo links im Strafraum durchsetzen, verzieht aber am langen Pfosten vorbei. Nooch ein Fernschuss von Winterzugang Batista Meier in der 40. Minute, dann hatten die 12.098 Zuschauer schon alles von Ulms Herrlichkeit im ersten Durchgang gesehen. Zu wenig, um zu überleben, vor allem wenn das Spiel gleich nach der Pause einen derart tragischen Verlauf nimmt.
Die Rote Karte - "naja, im Standbild sieht alles wie schwere Körperverletzung aus"
Kurz nach Wiederanpfiff ereignet sich auf Höhe des Mittelkreises dann eine unglückliche und maßgeblich spielbeeinflussende Szene, als Dennis Dressel den anrauschenden Mehlen auf Höhe des Knöchels stempelt und dafür nach kurzer Abwägung durch Schiedrichter Tom Bauer mit der roten Karte vom Platz gestellt wird (50'). Nach Standbild im Kölner Keller - der Schiri selbst guckt es isch gar nicht an.
Sebst Gästetrainer Lukas Kwasniok sagt nacher in der PK, dass er die Rote nicht gebeben hätte, wie im letzten Jahr eine gegen seinen Spieler Filip Bilbija. "Dressel ist doch kein Klopper, sondern ein feiner Techniker, der kommt eben zu spät und trifft halt meinen Spieler, der danach auch weiterspielen kann. Im Standbild sieht alles wie schwere Körperverletzung aus", sagt der Gäste-Coach, der überdies das Ulmer Spiel und die Einstellung sehr lobt.
Das sollte sich laut Fußballexperten auch in Schiedrichterkreisen längst rumgesprochen haben. Wer in der Bewegung ist, krieg wesentlich weniger Newton-Kräfte ab - im Stehen ereignen sich meist die schwereren Unfälle (Ski, Fahrad), wenn der Mensch durch allein durch sein Eigengewicht auf den Boden knallt - jeder mag errechnen, wieviel Kilo dann z.B. auf ein Ellenbogengelenk einwirkt - bei mir wären es fast 100 KG.
Außerdem hatte Dressel nicht 5 Meter Anlauf zur Grätsche genommen, es war also nicht einmal Absicht. International wäre das Foul eine Gelbe Karte, auf WM-Niveau bei Argentinien-Spielen nicht einmal eine Verwarnung.
Im gesamten Donaustadion - über 12.000 sowie Gäste- und Heim-Mannschaft rieben sich verwundert die Augen - aber im Standbild des Fernsehbildes sieht es tatsächlich nach einem groben Foulspiel aus.
Die Unterzahl auf Seiten der Spatzen macht sich schnell bemerkbar, nach Eckball und Abschluss durch Hoffmeier hält Schlussmann Ortag die Ulmer durch eine überragende Parade im Spiel (55'). Kurz darauf reagiert Cheftrainer Thomas Wörle, bringt Hyryläinen für Higl in die Partie um für mehr defensive Stabilität zu sorgen (56'), ein richtiger Spielfluss kommt aufgrund vieler kleinen Fouls auch rund um die 70. Minute noch nicht zustande.
Mit voranschreitender Spielzeit erstärken die Gäste aus Paderborn zunehmend, drängen die Spatzen tief in die eigene Hälfte, so dass Erholung zur Mangelware wird. Nach einer Flanke von Zehtner aus dem linken Halbfeld köpft Obermair aus rechter Position im hohen Bogen ins Zentrum und findet dort den freistehenden Mehlem, der aus fünf Metern zur 0:1-Führung einnicken kann (81').
Die Ulmer, um eine Antwort bemüht, werfen in den Schlussminuten nochmals alles in die Waagschale und bietet den Gästen damit Raum für Konteraktionen. In der 7. Minute der Nachspielzeit ist es dann ein solcher Gegenstoß, welchen Ansah und Grimaldi im 2-gegen-1 zum 0:2 und damit der Entscheidung des Spiels nutzen.
Fazit & Ausblick
Die Spatzen starten gut in die Partie gegen den SC Paderborn, verlieren im Laufe der ersten Halbzeit jedoch zunehmend an Spielanteilen. In Folge einer unglücklichen Roten Karte und der dadurch bedingten Oberhand der Gäste ist die Elf von Thomas Wörle um Stabilität in der Defensive bemüht. Fehlende Erholung und konsequente Belagerung führen kurz vor Schluss dann zur Führung des SCP, während die offensiven Bemühungen der Ulmer ins Leere verlaufen.
Kämpferische Spatzen verlieren nach 45 Minuten in Unterzahl somit verdient gegen abgebrühte Paderborner und kämpfen weiterhin um einen Weg aus der Abstiegszone.
Am kommenden Wochenende ist der SSV Ulm 1846 Fussball zu Gast in Nürnberg auf den Club des 1. FCN (derzeit bärenstark, nicht nur auf dem Konto durch clevere Transfer-Tricks).
Tickets für die Partie am Sonntag, 16.02.2025 ab 13.30 Uhr sind im SSV-Ticketshop erhältlich.
Stimme zum Spiel
Thomas Wörle: Insgesamt für uns sehr, sehr ärgerlich heute, weil wir wussten schon, welche schwere Aufgabe das für uns ist gegen Paderborn, aber wir haben uns lange Zeit auf Kurs gesehen, zumindest bis wir dann nur noch mit zehn Mann auf dem Platz waren.
Aufstellungen
SSV Ulm 1846 Fussball: Ortag - Gaal, Strompf, Kolbe - Keller, Brandt (83' Chessa), Stoll, Dressel - Krattenmacher (73' Leipertz), Batista Meier (83' Röser), Higl (55' Hyryläinen)
SC Paderborn: Schubert - Brackelmann (51' Castaneda), Götze, Hoffmeier - Zehntner, Mehlem, Scheller, Obermaier - Biblija (71' Ansah), Terho (86' Klaas), Grimaldi
Karten
Stoll, Dressel (Rot) | Obermair, Scheller, Mehlem, Biblija
Schiedsrichter
Tom Bauer
Zuschauer
12.098
ulm-news meint:
Ohne große Ballverlagerungen, ohne Diagonalbälle, um die gegnerische Abwehr auseinanderzureißen, ohne auch mal Langholz zwischendurch, wird das auch gegen andere abgzockte und etablierte Zweitligisten schwierig - zumal bei den aktuell nicht einfach zu bespielenden Winterplätzen, kommt man gegen die cleveren Gegner kaum an. Tom Wörle muss sich dringend etwas einfallen lassen.
Vielleicht auch, dass er (fast immer) zu spät wechselt. Seine Spielweise ist kraftraubend. Gegen Paderborn hatte sich das Gegentor angekündigt. Bereits einige Minuten vorher konnten sich die Gäste die Bälle im Halbfeld zuspielen und dann in den Strafraum flanken, ohne daran gehindert zu werden. Gefährliche Bälle. Dei müden Ulmer - zumal nur zu zehnt - konnten nicht mehr alle Flankengeber anlaufen - noch gefährlicher. In der 80. bis 85. die große Wechselmarge aufzurufen, ist bei viell. noch zehn Min. verbleibender Spielzeit schwieirig.
Ganz realistisch reicht diese Spielweise dazu, den Gegnern das Leben schwer zu machen - viell. wieder das ein oder andere Unentschieden bis gelegentlich Siege - bislang in des deren acht Remis und 3 Siege. In der Hoffnung, dass die anderne unter Ulm schlechter bleiben und nicht auch noch das Siegen anfangen. Platz 16 ist für Ulm die realistische Zielsetzung - dann in der Relegation den Klassenerhalt fixieren. Wenn es glücklicherweise zeitnah anders ausehen - dann hätte auch niemand etwas dagegen. So schnell wie heute wren dei Ulmer Zuschauern noch nie aus dem Stadion - zudem gab es erste kleine Unmutsbekundungen. Aber dabei gilt: hey, wir kommen aus der Regionaliga - da waren wir erst noch vor zwei Jahren!










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