Ulm News, 01.10.2011 12:00
Weit mehr Auszubildende in der regionalen Metall- und Elektroindustrie
Die Forderung der IG Metall nach einer unbefristeten Übernahme der ausgelernten Auszubildenden gefährdet Ausbildungsplätze. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie (M+E) hervor.
Demnach geben 85,7 Prozent der verbandsgebundenen M+E-Betriebe in der Region an, im Fall einer Übernahmepflicht ihre zusätzliche Ausbildung (Ausbildung über Bedarf) zu „reduzieren“ oder „einzustellen“. „Viele Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie haben in den vergangenen Jahren kontinuierlich über ihren eigenen Bedarf hinaus ausgebildet“, sagt Thomas Handtmann, Vorsitzender von Südwestmetall Ulm und Geschäftsführender Gesellschafter der Albert Handtmann Holding in Biberach. „Eine Übernahmeverpflichtung würde diese Bereitschaft drastisch reduzieren.“ Die Chancen der Ausgelernten, in ihrem Ausbildungsbetrieb dauerhaft Arbeit zu finden, haben sich abermals deutlich verbessert. So wurden in der Region 25,8 Prozent mehr als im Vorjahr sofort nach Abschluss der Lehre in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. „Wenn die Gewerkschaft die Betriebe zur unbefristeten Übernahme zwingen will, bekämpft sie Probleme, die es gar nicht gibt“, sagt Handtmann. Zuzüglich derjenigen, die nach der im Tarifvertrag vorgesehenen einjährigen Befristung weiterbeschäftigt werden sollen, liegt der Anteil der unbefristet Übernommenen bei 82,3 Prozent. „Für die Metallarbeitgeber zeigen diese Zahlen klar, dass die unbefristete Übernahme in unserer Branche längst der Regelfall ist“, betont Handtmann. Positive Zahlen sind laut der Umfrage auch bei den Neueinstellungen zu verzeichnen: Bei den Mitgliedsbetrieben der Bezirksgruppe Ulm, die sich an der Umfrage beteiligt haben, haben in diesem Herbst 698 junge Menschen eine Ausbildung begonnen – 20,3 Prozent mehr als im Vorjahr. "Das ist eine bemerkenswerte Zahl und dokumentiert den starken Ausbildungswillen unserer Industrie nachhaltig", sagt Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall Ulm. Landesweit haben sich allein bei den Umfrageteilnehmern 7449 junge Menschen für eine Ausbildung in den verbandsgebundenen M+E-Betrieben entschieden, gegenüber der Vergleichsbasis des Vorjahres ein Plus von 13,7 Prozent. Die Zahl an Ausbildungsplätzen in der gesamten baden-württembergischen M+E-Industrie liegt jedoch noch höher – allein in den nicht erfassten verbandsgebundenen Betrieben um rund 1000. „Mit der dualen Ausbildung bieten unsere Unternehmen jungen Menschen einen qualifizierten Zugang zur Arbeitswelt mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten und guter Bezahlung“, sagt Maier. Eine Übernahmeverpflichtung jedoch würde auch die Einstiegschancen förderbedürftiger Bewerber spürbar verschlechtern, da 57,2 Prozent der befragten M+E-Unternehmen in der Region in diesem Fall ihr Angebot für sogenannte „leistungsschwächere“ Schulabgänger beenden oder zumindest einschränken wollen. Mit 23,3 Prozent der Betrieb hält fast jedes vierte Unternehmen Ausbildungsplätze für "Schwächere" vor. Die Umfrageergebnisse belegten, dass die Gewerkschaft mit ihrer Forderung großen Schaden anrichtet: „Wenn die IG Metall junge Menschen wirklich unterstützen will, sollte sie gemeinsam mit uns nach Lösungen suchen, um die Jugendlichen zu qualifizieren, die gar nicht ausbildungsreif sind“, sagt Maier. Eine Pflicht-Verbeamtung zum Ausbildungsbeginn hingegen setze jegliches Leistungsprinzip außer Kraft und sei „ein völlig falsches Signal“.





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